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KOHLEALARM/509: Klimakampf und Kohlefront - gewaltfreier Widerstand ... (Kampagne "Ende Gelände")


Kampagne "Ende Gelände" - Pressemitteilung vom 28. Oktober 2018, 15.30 Uhr

Fazit: Größte Aktion zivilen Ungehorsams gegen Kohle +++ "Kohlegruben des Rheinischen Reviers sind Symbole der Klimabewegung geworden"



Foto: Michael Goergens, Ende Gelände, CC BY 2.0 - https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Über 5000 Menschen aus ganz Europa im Protestcamp bei Düren nahe des Hambacher Forstes
Foto: Michael Goergens, Ende Gelände, CC BY 2.0 - https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

6.500 Menschen beteiligten sich am Wochenende an der bisher größten Aktion zivilen Ungehorsams gegen Braunkohleabbau. Mehrere tausend Aktivist*innen besetzten für über 24 Stunden die Gleise der Hambach-Bahn und blockierten damit den Tagebaubetrieb. Einige Aktivist*innen ketteten sich an den Schienen an und setzten damit die Besetzung fort. Sie werden zur Zeit noch von der Polizei geräumt.

"Die Kohlekommission hält krampfhaft an veralteten Energietechnologien fest. Sie will unsere Zukunft dem Gewinnstreben von Konzernen opfern. Mit unserer Aktion haben wir gezeigt: Damit wird sie nicht durchkommen! Die Mehrheit der Bevölkerung will jetzt sofort Kohlekraftwerke abschalten", so Karolina Drzewo, Sprecherin von Ende Gelände.

Selma Richter, Sprecherin von Ende Gelände: "Der Hambacher Forst und die Kohlegruben des Rheinischen Reviers sind Symbole der Klimabewegung geworden. Noch nie haben sich so viele Menschen mit zivilem Ungehorsam für wirksamen Klimaschutz eingesetzt."

Das Bündnis Ende Gelände hatte wochenlang über eine Fläche für ein Protestcamp verhandelt. Ein erstes Camp wurde in einer nächtlichen Aktion von der Polizei geräumt. Auf dem zweiten Camp sammelten sich am vergangenen Freitag 4.500 Aktivist*innen. Insgesamt machten sich am Samstag 6.500 Aktivist*innen auf den Weg, um Braunkohle-Infrastruktur rund um den Tagebau Hambach zu blockieren und um für den sofortigen Kohleausstieg zu protestieren.

Eine kleine Gruppe besetzte in den frühen Morgenstunden des Samstags einen Kohlebagger, der für mehrere Stunden stillstand. 4.000 Aktivist*innen besetzten für über 24 Stunden die Schienen der Hambach-Bahn und blockierten damit die Belieferung der umliegenden Kraftwerke mit Braunkohle. Einige Aktivist*innen ketteten sich an den Schienen an. Entsprechend des Aktionskonsens verhielten sich die Aktivist*innen friedlich und ließen sich von Eskalationsversuchen seitens der Polizei nicht von ihren Vorhaben abbringen.


Foto: Merwin Goldschmit, Ende Gelände, CC BY-NC 2.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

Tausende Aktivist*innen auf dem Weg zur größten Massenaktion zivilen Ungehorsams der Klimagerechtigkeitsbewegung
Foto: Merwin Goldschmit, Ende Gelände, CC BY-NC 2.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

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Pressemitteilung vom 28.10.2018 um 11:25 Uhr

Tagebaubetrieb seit 24 Stunden blockiert +++ Aktivist*innen laufen in Demo-Zug Richtung Protestcamp +++ andere Aktivist*innen an Schienen festgekettet

Ellen, 28.10.2018. Nach 24 Stunden erfolgreicher Blockade der Hambachbahn brechen viele Aktivist*innen in einem Demo-Zug Richtung Protest-Camp in Stepprath-Düren auf. Eine Gruppe von Aktivist*innen haben sich an den Schienen festgekettet und halten so die Blockade des Tagebaubetriebs weiter aufrecht.

Über die Nacht hinweg hatten mehrere tausend Menschen die Schienen der "Schlagader" des Braunkohlereviers besetzt und so den Transport von Braunkohle aus dem Tagebau Hambach zu den umliegenden Kraftwerken verhindert.

"Der 1,5°C-Sonderbericht des Weltklimarats hat es deutlich gesagt: es geht nur mit dem sofortigen Kohleausstieg. Wir lassen uns nicht länger hinhalten, sondern setzen den sofortigen Kohleausstieg selber um. Wir machen weiter, bis das letzte Kohlekraftwerk abgeschaltet ist und der letzte Kohlebagger ruht", so Selma Richter, Pressesprecherin von Ende Gelände.

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Pressemitteilung vom 28.10.2018 um 09:00

Noch immer blockieren 2.000 Aktivist*innen die Schienen der Hambach-Bahn +++ "Unser Protest lässt sich nicht räumen"

Auch über Nacht haben 2.000 Aktivist*innen die Schienen der Hambach-Bahn besetzt gehalten. Gestern waren insgesamt 6.500 Ende Gelände-Aktivist*innen im Rheinischen Braunkohlerevier unterwegs, um den Betrieb des Tagebau Hambach zu blockieren. Eine Gruppe von ca. 4.000 Menschen hatte dabei gegen 13.30 Uhr die Schienen der RWE-Bahn besetzt, von denen ein Großteil in der Nacht trotz Kälte ausharrten. Die Polizei verhinderte die Versorgung der Aktivist*innen mit Wasser und Essen.

Die Bahn, von RWE als "Schlagader des Reviers bezeichnet", transportiert die Braunkohle aus dem Tagebau Hambach zu den umliegenden Kraftwerken. Normalerweise fahren auf dieser Strecke mehrmals pro Stunde voll beladene Kohle-Züge (ca. 9.000 Tonnen pro Stunde).

Karolina Drzewo, Pressesprecherin von Ende Gelände: "Unser Protest lässt sich nicht räumen, unsere Stimme lässt sich nicht ignorieren. Diesen Sommer haben wir die Folgen des Klimawandels selbst zu spüren bekommen, mit Hitzewellen und dem Rekordniedrigwasser im Rhein. Aber wir kämpfen hier auf den Schienen nicht nur für unsere eigene Zukunft. Wir kämpfen auch für die Lebensgrundlage der Menschen im globalen Süden, die z.B. durch Hurrikanes und Dürren schon jetzt am Schwersten vom Klimawandel betroffen sind."


Foto: Tim Wagner, Ende Gelände, CC BY-NC 2.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

Kohletransport blockiert durch Besetzung der Gleise der Hambach-Bahn
Foto: Tim Wagner, Ende Gelände, CC BY-NC 2.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

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Pressemitteilung 27.10.2018 - 19 Uhr

2000 Menschen halten "Schlagader" des Rheinischen Braunkohlereviers" besetzt +++ Insgesamt 6.500 Menschen bei Ende Gelände Aktion

Kerpen-Buir - Rund 2000 Ende Gelände Aktivist*innen halten seit 13.30 Uhr durchgehend die Hambach-Bahn bei Kerpen-Buir besetzt. Die Gruppe ist Teil einer massenhaften Aktion zivilen Ungehorsams, an der heute insgesamt 6.500 Menschen teilnahmen.

"Wir sitzen hier an einem hochsensiblem Punkt von RWEs Kohlekomplex", sagt Selma Richter, Pressesprecherin von Ende Gelände. "Aus Europas größter Kohlegrube kann gerade kein Gramm Kohle heraustransportiert werden. Wenn die Regierung und die Kohlekommission beim Klimaschutz blockieren, müssen wir den Kohleausstieg selbst in die Hand nehmen!"

An einem normalen Tag transportiert die Hambach-Bahn etwa 9.000 Tonnen Braunkohle pro Stunde aus dem Tagebau Hambach zu den drei umliegenden Kraftwerken. RWE selbst bezeichnet die Hambach-Bahn als "Schlagader des Reviers".

"Wenn wir die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels verhindern wollen, müssen wir aus der Kohle und aus allen fossilen Energien aussteigen - sofort", sagt Karolina Drzewo von Ende Gelände. "Dafür braucht es einen grundlegenden Wandel hin zu einer Wirtschaft, die nicht auf endlosem Wachstum und Naturzerstörung basiert."

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Pressemitteilung 27.10.2018 um 13:30 Uhr

Ende Gelände: Größte Massenaktion zivilen Ungehorsams +++ Mehrere Tausend besetzen die Kohle-Bahn Hambach +++ 6.500 Aktivist*innen unterwegs um Kohle-Infrastruktur zu besetzen

Düren-Stepprath - "Das ist die größte Massenaktion zivilen Ungehorsams der Klimagerechtigkeitsbewegung, die wir hier je gesehen haben," sagt Selma Richter, Sprecherin von Ende Gelände.

Mehrere tausend Ende Gelände-Aktivist*innen blockieren seit 13:15 Uhr die Schienen der Hambach-Bahn, welche die RWE-Kraftwerke in Niederaußem, Frimmersdorf und Neurath mit Braunkohle aus dem Tagebau Hambach versorgt. Ca. 40 Menschen halten zudem seit den frühen Morgenstunden im Tagebau Hambach einen Kohle-Bagger besetzt. Insgesamt sind über 6.500 Aktivist*innen des Aktionsbündnisses Ende Gelände unterwegs, um Braunkohle-Infrastruktur in der Region zu blockieren.

Menschen aus ganz Europa sind in den letzten Tagen ins Rheinland gereist und haben sich in einem Protest-Camp bei Düren gesammelt. Am Morgen waren 5.000 Aktivist*innen vom Protest-Camp aus losgegangen, um ein Zeichen für den sofortigen Kohleausstieg zu setzen; weitere 1.000 Aktivist*innen starteten vom Camp am Hambacher Wald in Manheim. Weitere Gruppen schlossen sich den Aktionen an.

"Der Weltklimarat hat gerade gewarnt, dass wir sofort handeln müssen, um den menschengemachten Klimawandel noch einzudämmen. Die ewigen Verhandlungen der Kohlekommission gehen komplett an der Realität vorbei. Weil die Regierung die historisch einmalige Chance für Klimaschutz verpatzt, nehmen wir den Kohleausstieg selbst in die Hand," so Karolina Drzewo, Sprecherin von Ende Gelände.

Ende Gelände ist ein Aktionsbündnis für den sofortigen Braunkohleausstieg. Es besteht aus Gruppen und Einzelpersonen aus verschiedenen sozialen Bewegungen. Ende Gelände ist Teil einer globalen Graswurzelbewegung, die für Klimagerechtigkeit, gegen fossile Energieträger und für eine globale Energiewende von unten eintritt. Bereits 2015, 2016 und 2017 gab es Blockaden mit vielen tausend Menschen von Kohle-Infrastruktur im Rheinland und in der Lausitz.

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Pressemitteilung vom 27.10.2018 um 09:00 Uhr

Ende Gelände zieht los in eine Zukunft ohne Kohle +++ 5.000 Aktivist*innen auf dem Weg

Düren-Stepprath, 27.10.2018 - 5.000 Aktivist*innen sind heute morgen um 9 Uhr von einem Protest-Camp in Düren-Stepprath aus losgezogen. Sie starten in ein Aktionswochenende, um ein Zeichen zu setzen für den sofortigen Kohleausstieg und für Klimagerechtigkeit.

"RWE und die Regierung klammern sich an eine zerstörerische Technologie von gestern", sagt Selma Richter, Pressesprecherin von Ende Gelände. "Doch wir machen uns heute mit tausenden Menschen auf den Weg in eine Zukunft ohne Kohle. Und die Mehrheit der Menschen steht hinter uns."

Gleichzeitig mit den Ende Gelände Aktionen findet heute eine Solidaritäts-Demo "Ende Gelände für die Kohle" in Buir statt, die von Umweltverbänden organisiert wird. Außerdem haben 19 Umweltverbände und entwicklungspolitische Organisationen eine Solidaritätserklärung mit Ende Gelände unterzeichnet. Darin heißt es u.a.: "Ziviler Ungehorsam gegen existenzielle Gefahren und Missstände hat eine lange und bedeutende demokratische Tradition. [...] 'Ende Gelände' ist ein aufrüttelndes Signal zum Ausstieg aus einer zerstörerischen Technologie, für den globalen Erhalt der Umwelt und für gelebte Solidarität mit unseren Mitmenschen weltweit, insbesondere denen, die schon heute von der Klimakrise bedroht sind."

Voller Text der Solidaritätserklärung:
https://www.ende-gelaende.org/de/freundinnen/

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Quelle:
Kampagne "Ende Gelände - Kohlebagger stoppen, Klima schützen!"
E-Mail: presse@ende-gelaende.org
Internet: https://www.ende-gelaende.org/de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2018

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