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KOHLEALARM/520: Klimakampf und Kohlefront - Rückwärtsgang ... (Klima-Allianz)


Klima-Allianz Deutschland - Pressemitteilung vom 15. November 2018

Kohlekommission muss beim Klimaschutz jetzt schnell nachlegen


Aktuellen Medienberichten zufolge diskutiert die Kohlekommission, dass vor 2020 keine Kohlekraftwerke abgeschaltet und bis 2022 nur einvernehmlich Stilllegungen durchgeführt werden sollen. Dazu erklärt Stefanie Langkamp, Leiterin Kohlepolitik der Klima-Allianz Deutschland:

"Die Abschaltung von Kohlekraftwerken komplett auf die Zeit nach 2020 zu verschieben und danach auf einvernehmliche Stilllegungen zu setzen, ist der falsche Weg zur Erfüllung der Klimaschutzziele und erschwert auch die Zielerreichung 2030. Eine derartige Fortsetzung des Stillstands beim Klimaschutz ist das falsche Signal auch an die Weltklimakonferenz in Katowice.

Die Zeit drängt. Weltweit schauen die Länder darauf, wie Deutschland beim Kohleausstieg entscheidet und ob wir unsere Versprechen einhalten. Nur mit einer Stilllegung von Kohlekraftwerken kann Deutschland das Klimaschutzziel 2020 noch erreichen. Die dreckigste und älteste Hälfte der Kohlekraftwerke muss deshalb kurzfristig und sozialverträglich vom Netz genommen werden.

Je länger jetzt der Beginn des Strukturwandels hinausgezögert wird, umso größer wird die Gefahr, dass die Klimaziele nicht erreicht werden und umso schwieriger wird der Strukturwandel zu gestalten sein. Niemand darf zurückgelassen werden. Das gilt auch für die Menschen, die heute noch von Zwangsumsiedlung bedroht sind. Wichtig ist daher, die Kraftwerksabschaltungen so zu gestalten, dass der Hambacher Wald und die von der Abbaggerung bedrohten Dörfer gerettet werden. Die letzten Wochen haben klar gezeigt, dass die Zerstörung von Wald und Dörfern für die Menschen in Zeiten der Energiewende nicht länger hinnehmbar ist."

Hintergrund:

Aktuell verhandelt die Kommission über die Stilllegung von Kraftwerken zur Erreichung des Klimaziels 2020 und den Pfad eines Kohleausstiegs. Am 28. November will sie einen Zwischenbericht beschließen, den Bundesumweltministerin Svenja Schulze mit zur Weltklimakonferenz nach Kattowitz nehmen kann. Im Einsetzungsbeschluss der Kohlekommission heißt es dazu: "Ihre Empfehlungen für Maßnahmen zum Beitrag der Energiewirtschaft, um die Lücke zur Erreichung des 40 Prozent-Reduktionsziels bis 2020 so weit wie möglich zu verringern, legt die Kommission WSB rechtzeitig vor der 24. UN-Klimakonferenz (COP24), die vom 3. bis 14. Dezember stattfindet, schriftlich vor." Der Zwischenbericht zum Strukturwandel wurde Ende Oktober einstimmig angenommen und ist inzwischen öffentlich.

Die Klima-Allianz Deutschland ruft am 1. Dezember zur Demonstration "Kohle stoppen - Klimaschutz jetzt!" in Köln und Berlin auf. Getragen von einem breiten Bündnis Umwelt- und zivilgesellschaftlicher Organisationen werden um 12 Uhr viele Tausend Menschen in Köln von der Deutzer Werft zum Dom und in Berlin vom Kanzleramt zur Friedrichstraße ziehen.

Mehr Infos:
www.klima-kohle-demo.de


Die Klima-Allianz Deutschland ist das breite gesellschaftliche Bündnis für den Klimaschutz. Mit ihren 123 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Umwelt, Kirche, Entwicklung, Bildung, Kultur, Jugend, Verbraucherschutz, Gesundheit und Gewerkschaften setzt sie sich für eine ambitionierte Klimapolitik und eine erfolgreiche Energiewende auf lokaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene ein. Ihre Mitgliedsorganisationen repräsentieren zusammen rund 25 Millionen Menschen.

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Quelle:
Klima-Allianz Deutschland
Invalidenstraße 35, 10115 Berlin
Telefon: +49 (0)30 7808995-15
E-Mail: presse@klima-allianz.de
Internet: www.klima-allianz.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2018

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