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KOHLEALARM/573: Klimakampf und Kohlefront - und Gewalt, die geht vom Staate aus ... (We don't Shut up!)


"We don't Shut Up! - Solidarität mit WeShutDown!"
Pressemitteilung vom 26. Februar 2018

Klimaaktivist*innen lassen sich durch Zivilklage nicht einschüchtern

50 Menschen bei Kundgebung am Kraftwerk Weisweiler


Weisweiler - Unter dem Motto "We Don't Shut Up!" haben 50 Klimaaktivist*innen am Montagnachmittag, den 25.2. mit einer Kundgebung am Kraftwerk Weisweiler bei Aachen demonstriert. Sie haben damit bekräftigt, dass die Bewegung für Klimagerechtigkeit sich durch die aktuellen Repressionen gegen Aktivist*innen nicht einschüchtern lässt.

Anlass der Kundgebung war die Schadensersatzforderung in Höhe von über 2 Millionen Euro gegen 5 Aktivist*innen und einen Journalisten wegen einer Blockade des Kraftwerks Weisweiler, sowie die Verurteilung der Hambacher-Forst-Besetzerin "Eule" zu neun Monaten Haft. Die Aktivist*innen erklärten sich auch solidarisch mit den drei Menschen, die heute in der Lausitz wegen einer Baggerblockade zu 2 Monaten Haft verurteilt wurden. Zugleich übten die Aktivist*innen massive Kritik an den Ergebnissen der Kohlekommission.

In Redebeiträgen erklärten Betroffene: "Wenn es nach der Kohlekommission geht, soll Kohle noch 20 Jahre lang weiter verbrannt werden und die Konzerne Milliarden bekommen. Ein fatales Ergebnis für das Klima. Das kommt dabei heraus, wenn bei den Verhandlungen eben die Menschen nicht mit am Tisch sitzen, die schon heute vom Klimawandel betroffen sind."

Felicitas, eine Teilnehmerin der Demo sagte: "Ich bin heute hier um meine Solidarität mit der Aktion "WeShutDown" auszudrücken. Wir brauchen alle möglichen Formen des Protest um die Kohleverstromung zu beenden - auch direkte Aktionen. Denn um einen unkontrollierbaren Klimawandel aufzuhalten müssen wir jetzt handeln."

Die Aktivist*innen von "WeShutDown" hatten am 15. November 2017 frühmorgens Förderbänder und Bagger im Braunkohlekraftwerk Weisweiler bei Aachen blockiert, und damit die fast vollständige Abschaltung des Großkraftwerks erreicht. Zeitgleich tagte die 23. Klimakonferenz der UN in Bonn.

In ihren Statements bezogen sich die Aktivist*innen auch auf die Menschen, die bei RWE arbeiten. Sie forderten einen gerechten und solidarischen Strukturwandel. Dazu gehöre allerdings auch ein sofortiger Umsiedlungsstopp der Dörfer am Tagebau Garzweiler.

Die Teilnehmer*innen der Kundgebung forderten die sofortige Freilassung der gefangenen Aktivist*innen Eule, Stanley, Vincent und Nonta, die innerhalb der letzten Woche in offensichtlich politisch motivierten Prozessen zu monatelangen Haftstrafen verurteilt worden waren.

Weitere Informationen:
wedontshutup.org

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Quelle:
"We don't Shut Up! - Solidarität mit WeShutDown!"
E-Mail: wedontshutup@riseup.net
Internet: www.wedontshutup.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Februar 2019

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