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KOHLEALARM/601: Klimakampf und Kohlefront - kein Stop für Aktionen ... ("Alle Dörfer bleiben!")


Bündnis "Alle Dörfer bleiben!" - Pressemitteilung vom 27. Mai 2019

"Stoppt diese Kohlestraße!" ### Straßenbau am Tagebau Garzweiler blockiert


Erkelenz. Seit 8:45 Uhr blockierten am Montag rund 50 Aktive unter dem Motto "Keinen Meter der Kohle" den Bau der künftigen "Grubenrandstraße" L354n zwischen Wanlo und Kaulhausen. Das Bündnis von Tagebau-Betroffenen "Alle Dörfer bleiben! Rheinland" sowie die Aktionsgruppe "Kohle erSetzen!" hatten dazu aufgerufen, sich den Bauarbeiten in den Weg zu setzen. Als Zeichen des Widerstands haben sie Bäume auf der gerodeten Fläche gepflanzt. Die Blockierenden fordern den Erhalt aller Dörfer in den Braunkohlerevieren und die sofortige Einleitung eines konsequenten Kohleausstiegs.

"Mit dem Bau der zukünftigen 'Grubenrandstraße' schafft RWE weiter Fakten und erhöht damit den Druck auf uns Bewohner*innen - mit dem einzigen Ziel, unsere Dörfer doch noch abzubaggern", so David Dresen aus dem bedrohten Kuckum. "Bei einem konsequenten Kohleausstieg wird sich der Tagebau notwendigerweise verkleinern. Die neue Grubenrandstraße braucht es deshalb nicht."

"Die Weiterführung des Tagebaus heizt die Klimakrise weiter an. Das gefährdet weltweit und auch in Deutschland die Lebensgrundlage von Menschen. Dieses unverantwortliche Vorgehen untergräbt Menschenrechte. Deswegen setzen wir uns mit unseren Körpern dem Unrecht des Straßenbaus und der Klimakrise entgegen", so Mira Jäger, Pressesprecherin von "Kohle erSetzen!".

"Wir haben Unterschriften gesammelt, demonstriert und den Dialog mit der Landesregierung gesucht. Wir haben auf die Kohlekommission gehofft und wurden bitter enttäuscht. Weil unsere Appelle nicht gehört wurden, bleibt uns nichts anderes übrig, als jetzt einen Schritt weiter zu gehen", so David Dresen. "Wir laden die Menschen aus der Region ein, sich uns anzuschließen!"

Nach der Straßenblockade ist für den 22. Juni ein großer Aktionstag im Rheinischen Revier geplant, zu dem Alle Dörfer bleiben zusammen mit Fridays for Future, Campact, Greenpeace, BUND und den Naturfreunden aufruft. Zudem wird es im Rahmen des Klimacamps im Rheinland vom 22.-25. August eine weitere Aktion zivilen Ungehorsams von "Kohle erSetzen!" geben.

Die Aktionsgruppe "Kohle erSetzen!" setzt sich seit 2017 durch vielfältige Aktionen des zivilen Ungehorsams für das Ende der Kohleverstromung als Beitrag zu globaler Klimagerechtigkeit ein. Auch für den Sommer sind weitere Aktionen von "Kohle erSetzen!" im Rheinland geplant. "Alle Dörfer Bleiben" ist eine bundesweite Initiative, in der sich Betroffene aller Braunkohle-Regionen und Aktive aus der Klimagerechtigkeitsbewegung gemeinsam gegen Zwangsumsiedlung und Klimazerstörung einsetzen. Die Rheinische Gruppe des Bündnisses hat sich im Herbst 2018 gegründet.

# kohlestrasse
www.kohle-ersetzen.de/
www.twitter.com/Kohle_erSetzen

http://alle-doerfer-bleiben.de/
www.twitter.com/AlleDoerfer

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Quelle:
Pressemitteilung, 27.05.2019
"Alle Dörfer bleiben!"
Internet: www.alle-doerfer-bleiben.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Mai 2019

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