Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → BRENNPUNKT


RAUBBAU/065: Fracking nicht mit uns - ignoriert und abserviert ... (DNR)


DNR - Deutscher Naturschutzring,
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände e.V.

Pressemitteilung - Berlin, 1. April 2015

Fracking-Gesetz ist ein fatales Signal für den Klimaschutz


Berlin - Die Bundesregierung hat heute ein Fracking-Gesetz auf den Weg gebracht, das den Einsatz von Hydraulic Fracturing zur Gewinnung von Erdgas und Erdöl in Deutschland ermöglichen wird.

Aus Sicht des Deutschen Naturschutzrings (DNR), dem Dachverband der Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände, sendet die Bundesregierung damit im Vorfeld der entscheidenden UN-Klimakonferenz im Dezember in Paris ein fatales Signal: Statt konsequenten Klimaschutz zu betreiben, setzt sie weiterhin auf klimaschädliche fossile Energieträger. "Um die Klimaziele zu erreichen, muss ein Großteil der fossilen Ressourcen in der Erde bleiben. Es ergibt keinen Sinn, jetzt durch Fracking weitere Lagerstätten zu erschließen - zudem mit einer risikoreichen Technik und mit umweltschädlichen Methoden", erklärte DNR-Generalsekretärin Liselotte Unseld.

Aufgrund des Chemikalieneinsatzes und des Freiwerdens giftiger Lagerstättenwasser ist Fracking eine große Gefahr für Grund- und Trinkwasser. Außerdem wird beim Hydraulic Fracturing rund 30 Prozent mehr klimaschädliches Methan freigesetzt als bei der konventionellen Erdgasförderung.

Darüber hinaus ist Fracking als Brückentechnologie in der Energiewende vollkommen ungeeignet, wie schon der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) festgestellt hat. Auch angesichts nicht abschätzbarer Folgekosten für die gesamte Volkswirtschaft ist es daher ökonomisch folgerichtig, die unkonventionellen Erdgas- und Erdölvorräte in Deutschland im Boden zu belassen. Nur ein konsequenter Ausbau der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz sichert langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.

"Mit dem heutigen Kabinettsbeschluss konterkariert die Bundesregierung sämtliche klima-, energie- und naturschutzpolitischen Zielvorgaben. Statt das kostenintensive und risikoreiche Fracking zu verbieten, nimmt die Regierung mögliche Umwelt- und Gesundheitsschäden in Kauf und bremst die Energiewende aus", kritisierte DNR-Frackingexperte Daniel Hiß.

*

Quelle:
Pressemitteilung, 01.04.2015
Deutscher Naturschutzring
Dachverband der deutschen Natur-, Tier-
und Umweltschutzverbände e.V. (DNR) e.V.
Marienstr. 19-20, 10117 Berlin-Mitte
Tel.: 030/6781775-70, Fax: 030/6781775-80
E-Mail: info@dnr.de
Internet: www.dnr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. April 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang