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EUROPA/401: Ersatzmaßnahmen bei Biodiversitätsverstößen treffen auf wenig Akzeptanz (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände e.V.
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 22. Januar 2015 / Naturschutz & Biodiversität

Ersatzmaßnahmen bei Biodiversitätsverstößen treffen auf wenig Akzeptanz



Die EU-Kommission hat die Ergebnisse der Online-Konsultation zur No-Net-Loss-Initiative vorgelegt. Umwelt- und Unternehmer-Gruppen sind gegen Kompensationsansprüche bei Biodiversitätsverlust.

Die EU-Biodiversitätsstrategie hat zum Ziel, bis 2020 den Biodiversitätsverlust zu stoppen. Die in der Strategie enthaltene "No-Net-Loss-Initiative" soll Naturzerstörung in einer bestimmten Gegend mit einem Biodiversitätsgewinn an einem anderen Ort in der EU kompensieren können (offsetting). Hintergrund der No-Net-Loss-Initiative ist eine fehlende Regelung bei Naturzerstörung außerhalb der Natura-2000-Schutzgebiete.

Laut dem Abschlussbericht sprechen sich eine "signifikante Zahl" von KonsultationsteilnehmerInnen gegen eine Einführung von Biodiversitäts-Offsets innerhalb der No-Net-Loss-Initiative aus. Die meisten Umwelt-NGOs hätten sich gegen Offsets ausgesprochen, da es eine "Erlaubnis zum Zerstören" ("licence to trash") gäbe und zum Missbrauch führe.

Unternehmen hätten sich ebenfalls gegen Kompensationsmaßnahmen wegen zu hoher Kosten und zu hohem bürokratischem Aufwand ausgesprochen. In den Ergebnissen der Konsultation forderte eine große Mehrheit die Aufnahme von maritimen Umweltgebieten in die No-Net-Loss-Initiative. [mk]


Zusammengefasste Ergebnisse der Konsultation (engl.)
http://ec.europa.eu/environment/nature/biodiversity/nnl/pdf/report.pdf

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Quelle:
EU-News, 22.01.2015
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Januar 2015


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