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GARTEN/147: Igel sucht Winterquartier (LBV)


Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) - Verband für Arten- und Biotopschutz

Presseinformation vom 21. Oktober 2009

Igel sucht Winterquartier - Wie auch Sie ihm helfen können.


Igel gehören wohl zu unseren bekanntesten und vermutlich beliebtesten Tieren überhaupt: Sie sind putzig, wirken behäbig und sind Dank ihres Stachelkleides dennoch wehrhaft.

Jeder kennt den Igel, doch nur wenige wissen um die Biologie der Art. Ganzjährig sind die Stachelritter auf der Suche nach geeigneten Versteckmöglichkeiten und Quartieren. Besonders jetzt, wo die kalte Jahreszeit bevorsteht, gehen vermehrt Anrufe besorgter Bürger, die scheinbar herumirrende Igel in ihrem Garten gefunden haben, bei den Naturschutzverbänden und Tierheimen ein.

Häufig ist die Sorge um die possierlichen Igel unbegründet; erst mit dem Wintereinbruch, je nach Witterung ab November, besteht für untergewichtige oder herumirrende Tiere die Gefahr, für den Winterschlaf nicht ausreichend gerüstet zu sein.

Viele Igel sind bereits auf der Suche nach einem passenden Winterquartier, zum Teil auch in unseren Gärten. Um den Igeln Versteckmöglichkeiten zu bieten, ist eine naturnahe Gestaltung des Gartens förderlich, so wird mit Regenwürmern, Käfern und Schnecken auch geeignete Nahrung für die Tiere gefördert. Laub-, Reisig- oder Totholzhaufen oder auch aufgestellte Igelburgen helfen den Igeln einen Unterschlupf für die kalte Jahreszeit zu finden. So genannte "Igelburgen" können Sie auf ganz einfache Weise selbst bauen, gerade für Kinder ist dies eine besonders spannende Aufgabe. Bauanleitungen dazu gibt es auf der Homepage des Landesbund für Vogelschutz (www.lbv.de), im LBV-Shop (Tel. siehe unten) können auch einsatzfertige Igelburgen, sowie spezielles Igelfutter gekauft werden.

Wenn die Bodentemperaturen langfristig auf ca. 0° Grad sinken, ziehen sich die Igel komplett zurück. Erst zu dieser Zeit sollten noch herumirrende Igel, die einen kranken oder untergewichtigen Eindruck machen, aufgenommen werden. In einem solchem Fall ist ein Tierarzt, ein Tierheim oder eine Igelstation aufzusuchen. Denn fast alle aufgefundenen Igel leiden unter inneren Parasiten, die sich unter Pflegebedingungen sogar vermehren und gegen die sie behandelt werden müssen.

Sehr kleine herumstreunende Igel können momentan ganz einfach mit etwas hingestelltem Katzen- oder Hundedosenfutter bzw. Katzentrockenfutter unterstützend zugefüttert werden. So erreichen die kleinen Säuger noch bis zum Wintereinbruch eine ausreichend dicke Speckschicht und können trotzdem weiter in ihrer natürlichen Umgebung bleiben.

Weitere hilfreiche Informationen enthält die Broschüre "Igel gefunden", diese kann im LBV-Shop unter der Telefonnummer 09174/4775-0 bestellt werden.

Hilpoltstein, den 21.10.2009


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Quelle:
Presseinformation, 21.10.2009
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Verband für Arten- und Biotopschutz
Landesgeschäftsstelle Hilpoltstein
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel. 09174/4775-0, Fax 09174/4775-75
E-Mail: info@lbv.de
Internet: www.lbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Oktober 2009