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GARTEN/194: Gärtnern ohne Gift! - NABU Thüringen gibt Tipps für naturnahe Gärten (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - Erfurt, 29. Juli 2011

Gärtnern ohne Gift!

NABU Thüringen gibt Tipps für naturnahe Gärten


Tote Igel, vergiftete Meisen und krampfende Hunde - dies können die Folgen von chemischen Pestiziden sein, die zum vermeintlichen Schutz von Pflanzen alljährlich tonnenweise auf deutschen Gartenböden landen. Die Einsatzgebiete sind hierbei breit gefächert und die Mittel werden gegen Unkräuter, Pilzkrankheiten, Blattläuse und andere ungeliebte Gartenbesucher eingesetzt. Allerdings bleibt die Verwendung von chemischen Pestiziden nicht ohne Folgen und geht auf Kosten der Gesundheit von Menschen und Tieren, der biologischen Vielfalt und des Grundwassers, welches verschmutzt wird.

Alljährlich bekommt der NABU in Thüringen Meldungen über getötete oder leidende Tiere. Was jüngst ein Beispiel von zwei krampfenden Igeln aus Eisenach zeigt. Die Naturschützer raten deshalb, gänzlich auf den Einsatz der chemischen Keule im Garten zu verzichten. In Gärten ohne Gift fühlen sich Mensch und Tier am wohlsten. Möglichkeiten Pflanzen auf natürliche Weise zu schützen und zu stärken gibt es mehr als genug.

Um erfolgreich ohne Gift zu gärtnern, sollte man für die jeweiligen Pflanze den optimalen Standort auswählen. Auch kann Schädlingsbefall durch Fruchtwechsel und Mischkulturen verhindert werden. Gegen Schnecken können unter anderem Schneckenzäune, Igel, Laufenten und das Absammeln der Tier helfen. Bohnenkraut und Kamille, ringförmig um die Beete gepflanzt, hat den Ruf, Schnecken fern zu halten. Als hilfreiches Mittel gegen Blattläuse und Milben bewährte sich selbstgefertigte Brennnesselbrühe, die aus einem Kilogramm frischen Brennnesseln auf zehn Liter Wasser zubereitet und nach 24 Stunden unverdünnt ausgespritzt werden kann. Nützlinge wie Ohrwürmer und Marinenkäfer können ebenfalls eifrig mithelfen, Blattläuse zu dezimieren. Damit sich Ohrwürmer im Garten wohl fühlen hilft ein mit Stroh gefüllter, auf den Kopf gestellter Blumentopf, der den Tieren als Nest dient. Mit einfachen Mitteln lassen sich auch andere hilfreiche Tierarten gezielt fördern. Während Igel vor allem Gestrüpp, angehäufte Äste, Stroh- und Reisighaufen lieben, bevorzugen Eidechsen Trockenmauern und Steinhaufen. Entsprechende Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse, Wildbienen, Hummeln und andere Insekten können die Wohnungsnot dieser Tierarten lindern. Wer nachhaltig mit seiner Umwelt umgehen möchte, der kann getrost auf chemische Pestizide im Garten verzichten, so der NABU.

Wer Tipps und Anregungen zum Anlegen eines naturnahen Gartens sucht, findet diese in der NABU-Broschüre "Gartenlust". Die Broschüre kann beim NABU Thüringen für 2,50 Euro in Briefmarken unter folgender Adresse bestellt werden: NABU Thüringen, Leutra 15, 07751 Jena, Tel.: 03641/605704, E-Mail: Gisela.Stang@NABU-Thueringen.de. Weitere Infos finden Sie auch unter www.NABU-Thueringen.de


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Quelle:
Pressemitteilung, 28.07.2011
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. August 2011