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GARTEN/275: Das Fressen ist der Schnecken Lust... Tipps für geplagte Gärtner (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - Jena, 24. Juni 2014

Das Fressen ist der Schnecken Lust

Auf Gift verzichten - NABU Thüringen gibt Tipps für geplagte Gärtner



Über Schnecken in seinem Garten stolpert fast jeder. Doch trotz aller Schäden im Gemüsegarten sollte die Giftspritze tabu bleiben. Auch Schneckenkörner können von Vögeln aufgepickt werden und so einen natürlichen Verbündeten im Kampf gegen die schleimigen Gesellen vergiften, warnt der NABU Thüringen. Schnecken sind der Gesundheitsdienst im Garten. Sie fressen auch verwesende Pflanzenteile und tote Tiere und sind damit ein nützlicher Bestandteil der Lebensgemeinschaft. Zudem zersetzen sie Pflanzenreste und helfen so bei der Humusbildung mit.

Beachten sollten Gartenbesitzer auch, dass längst nicht alle Schneckenarten Schäden anrichten. Die meisten Gehäuseschnecken wie zum Beispiel die häufigen Bänderschnecken fallen als Schädlinge praktisch nicht ins Gewicht. Sie leben überwiegend von totem Pflanzenmaterial. Die große Weinbergschnecke - sie steht übrigens unter Naturschutz - hilft dem Gärtner sogar, denn sie frisst auch die Eigelege der Nacktschnecken auf. Unter den gehäuselosen Nacktschnecken bereiten neben der Spanischen Wegschnecke vor allem die Gartenwegschnecke und die Ackerschnecke Probleme. Die Liste der Rezepte gegen Schnecken ist groß, doch eine hundertprozentige Erfolgsgarantie gibt es nicht. Oft wirkt die Kombination mehrerer Methoden am besten. Das massenhafte Auftreten gerade von Nacktschnecken zeigt, dass das natürliche Gleichgewicht gestört ist. Ein naturnaher Garten dagegen, der Nützlingen Unterschlupf bietet, ist von vornherein besser gegen Schnecken gewappnet. Massenvermehrungen von Nacktschnecken kommen hier nur selten vor. Zu den Vertilgern von erwachsenen Schnecken gehören Igel und Spitzmäuse, Vogelarten wie Amseln, Stare und Elstern, außerdem Kröten und Blindschleichen. Über Eigelege und Jungschnecken machen sich gerne Laufkäfer und Laufkäferlarven her, ebenso Glühwürmchen und ihre Larven sowie Hundertfüßler.

Das Absammeln von Schnecken ist grundsätzlich eine sehr wirksame Methode, so der NABU. Um nicht zu lange suchen zu müssen, kann man den Schnecken Verstecke und Schlafplätze anbieten, aus denen sie dann abgesammelt werden. Geeignet sind Holzlatten zwischen den Beeten, alte Dachziegel, umgedrehte Blumentontöpfe oder Orangenschalenhälften. Die beste Zeit zum Schneckensammeln ist spät abends oder nach einem warmen Regen ganz früh am Morgen. Ausgezeichnete Schneckenvertilger sind Indische Laufenten und Khaki-Campell-Enten. Hühner sind gut geeignet, das umliegende Gelände von Scheckengelegen zu säubern. Enten oder Hühner lohnen sich aber nur für große Gärten und man muss natürlich für ihre artgerechte Haltung sorgen.

Wer seinen Salat vor Schnecken schützen möchte, kann mit einem sogenannten Salatregal das Gemüse von den Tieren fernhalten. Das Salatregal kann aus einer alten Holzleiter oder jeder anderen Art von Leiter, auf deren Stufen sich Blumentöpfe, Kübel und Terrakottagefäße stellen lassen, bestehen. Wer über keine eigene Leiter verfügt, kann sich diese relativ leicht selbst bauen. Benötigt werden dazu lediglich, je nachdem wie groß das Regal sein soll, drei bis vier Terrassendielen sowie einige Dachlatten, um die Querbretter zu befestigen.

Neben dem Salatregal gibt es aber auch noch weitere Möglichkeiten, die Schnecken vom Gemüse fernzuhalten. So hält beispielsweise ein Schneckenring mit Überhang und gezacktem Rand die Schnecke davon ab, an das Grün heranzukommen und die neu eingesetzten Kürbis- oder Zucchinipflänzchen abzufressen. Des Weiteren kommt es darauf an, welche Blumenarten man bevorzugt. Wer Tagetes mag, zieht die Schnecken geradezu an, wer sich lieber an Rosen erfreut, hat eher Ruhe vor den Kriechtieren.

Weitere Infos unter: www.NABU-Thueringen.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 24.06.2014
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juni 2014