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GARTEN/311: Wildbienen schützen (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 19. April 2016

Öko-Tipp

Wildbienen schützen
Mit etwas Wildnis im eigenen Garten gefährdete Arten schützen


Wenn es draußen wärmer wird, blühen auch schnell die ersten Gänseblümchen, Krokusse und Schlüsselblumen. Und mit ihnen kommen die Wildbienen. Die wilden Verwandten der Honigbienen produzieren zwar keinen süßen Brotaufstrich, doch sind die über 550 in Deutschland heimischen Wildbienenarten als Pflanzenbestäuber unverzichtbar. Der Gegenwert der Bestäubungsleistung durch Bienen und andere Insekten beträgt allein in Europa über 14 Milliarden Euro im Jahr.


Foto: © S. Mösch/naturimdetail.de

Wespenbiene
Foto: © S. Mösch/naturimdetail.de

Wilde Blumen für wilde Bienen

Viele Wildbienenarten sind durch die Zerstörung natürlicher Lebensräume und die mit einem hohen Pestizideinsatz verbundene industrielle Landwirtschaft vom Aussterben bedroht. Zum Schutz der Wildbienen kann jedoch jeder Einzelne beitragen. Wer zum Beispiel einen Garten hat, dem empfiehlt der BUND das Anlegen einer Wildblumenwiese. Hierfür gibt es im Fachhandel Samenmischungen heimischer Sorten, die an die Bedürfnisse von Wildbienen angepasst sind. Wildbienenwiesen sollten frühestens ab Juni und dann auch nur zweimal im Jahr gemäht werden. Das Mähgut ist zu entfernen.


Foto: © S. Mösch/naturimdetail.de

Erdhummel
Foto: © S. Mösch/naturimdetail.de

Minze und Melisse schmecken auch Bienen

Im Garten und auf Balkonen oder Fensterbänken lassen sich, die bei Bienen und Hummeln beliebten Kräuter wie Salbei, Thymian oder Bohnenkraut aufziehen. Majoran, Oregano, Bohnenkraut, Rosmarin, Melisse, Minze, Basilikum sind ebenfalls hervorragende Bienen- und Hummelpflanzen. Sie riechen gut, sehen gut aus und sind für eine kreative Küche unverzichtbar.

Ranken-Glockenblumen, Kornblumen oder Blaukissen eignen sich ebenfalls hervorragend für den Wildbienenschutz. Wildbienenarten wie Masken- und Pelzbienen bevorzugen auch blühenden Lauch, Zwiebel, Rosen- und Grünkohl im Gemüsegarten.

Wildnis statt Pestizide

Auf Pestizide sollte unbedingt verzichtet werden. Die darin enthaltenen Chemikalien töten nicht nur Wildbienen, sondern auch viele andere Insekten. Eine weitere vom BUND empfohlene "Bienenhilfe" ist auch das Stehenlassen verblühter Stauden im Herbst. Im Winter bieten sie den Insekten Unterschlupf. Wildbienenarten besiedeln auch sogenannte Insektenhäuser oder andere künstliche Nisthilfen. Je vielfältiger das Angebot an Nistmöglichkeiten und Futterpflanzen ist, desto größer die Chance, dass sich verschiedene Insektenarten ansiedeln.

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Quelle:
Öko-Tipp/Presseinformation, 19.04.2016
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. April 2016

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