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GARTEN/331: Igel brauchen jetzt Ihre Hilfe - Igelburgen anlegen (NABU NI)


NABU Landesverband Niedersachsen - 28. Oktober 2016

NABU: Igel brauchen jetzt Ihre Hilfe

Igelburgen anlegen und Futterstellen einrichten


Hannover - Für die Igel heißt es derzeit "Futtern was das Zeug hält". Der NABU Niedersachsen gibt Tipps, wie Sie einfache Igelburgen anlegen und die Tiere durch richtige Zufütterung unterstützen können. So überstehen die Igel sicher und gut gerüstet die Winterzeit.

Für die Igel heißt es derzeit "Futtern was das Zeug hält". Denn bis die Temperaturen dauerhaft um den Gefrierpunkt liegen und sich die Tiere zum Winterschlaf zurückziehen, fressen sie sich noch den notwendigen Fettvorrat an. Auf der Suche nach Nahrung überqueren die stacheligen Gartenbewohner dabei vor allem in den Abendstunden hin und wieder auch Straßen, die für sie oft zur tödlichen Falle werden. Daher ist jetzt eine gute Zeit, den beliebten Tieren im heimischen Garten zu helfen und ihnen ausreichend Unterschlupf und Nahrung zu bieten.


Foto: © NABU/Uwe Baumert

Junger Igel
Foto: © NABU/Uwe Baumert

Der NABU Niedersachsen gibt Naturfreunden Tipps, wie sie einfache Igelburgen anlegen und die Tiere durch richtige Zufütterung unterstützen können. So überstehen die Igel sicher und gut gerüstet die kältere Winterzeit.

Grundsätzlich gilt: Wer einen Igel findet, sollte ihn auf keinen Fall anfassen. "Die derzeit scheinbar umherirrenden Tiere befinden sich intensiv auf Nahrungssuche, um sich noch rechtzeitig ausreichend Winterspeck anzufressen", erklärt Philip Foth, Pressereferent des NABU Niedersachsen. Naturfreunde können den niedlichen und nützlichen Gartenbewohnern helfen, indem sie eine Tränke und eine Futterstelle aufstellen und die Igel so bei der Nahrungssuche unterstützen. Oft kommen die Tiere regelmäßig abends zu bekannten Futterstellen. Für den Futterteller eignet sich ein Gemisch aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei. "Auf keinen Fall sollten Speisereste oder Obst gefüttert werden, auch Milch vertragen Igel absolut nicht", warnt Philip Foth. Um Krankheiten zu vermeiden, müssen Futterreste täglich entfernt und das Wasser erneuert werden. Doch auch vor Mitfressern oder Regen sollte das Futter geschützt sein.

Die beste Igelhilfe ist ein naturnah gestalteter Garten, denn dort finden sie genügend Käfer, Regenwürmer, Schnecken und Spinnen. Schon eine verwilderte Ecke kann ausreichen, um einen kleinen Igellebensraum zu schaffen. Vor allem Laub-, Reisig- und Totholzhaufen bieten ihm willkommenen Unterschlupf. Dafür eignet sich der Bau einer "Igelburg" ganz besonders; in diesem leicht aus Holz zu fertigendem Unterschlupf kann das Igelweibchen die vielen kleinen Jungigel zur Welt bringen und säugen; und im Winter bietet sich eine gute Möglichkeit, darin die kalte Jahreszeit zu überstehen. Dieses Winterquartier sollte an einem trockenen Platz - jedoch nie in einer Senke - aufgestellt und mit Reisig und Laub überdeckt werden. Die Igel werden selbst Halme und Laub hineinschieben, um die Igelburg auszukleiden. Wenn sie richtig gebaut wird, können Katzen nicht hineingelangen und den Igel verletzten, in seiner Ruhe stören. Doch auch künstliche Verstecke werden jederzeit gerne angenommen, und das nicht nur für den Winterschlaf. Die sogenannten Igelburgen können ohne großen Aufwand selbst gebaut werden oder sind in unterschiedlichsten Ausführungen auch im Fachhandel erhältlich.

Übrigens: erst wenn die Bodentemperatur langfristig um den Gefrierpunkt liegt, ziehen sich die Igel komplett zurück.


Eine Broschüre, Informationen zur geeigneten Platzwahl, eine ausführliche Bauanleitungen für Igelburgen und nützliche Tipps zum Anlegen eines igelfreundlichen Gartens finden Sie in der NABU-Igelbroschüre. Sie ist gegen sechs Briefmarken zu 70 Cent erhältlich beim:

NABU Niedersachsen
Kennwort: Igelbroschüre
Alleestr. 36
30167 Hannover

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 170, 28.10.2016
Naturschutz aktuell - NABU Pressedienst
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Landesverband Niedersachsen e.V.
Alleestr. 36, 30167 Hannover
Tel.: 0511/911 05-27, Fax: 0511/911 05-40
E-Mail: Info@NABU-Niedersachsen.de
Internet: www.NABU-Niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. November 2016

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