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INITIATIVE/443: NABU fordert Ausbau der Freiwilligendienste als Alternative zum Pflichtdienst (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 15. Juni 2010 - Umwelt/Freiwilligendienste

NABU fordert Ausbau der Freiwilligendienste als Alternative zum Pflichtdienst

Tschimpke: Aktuelle Wehrdienstdebatte läutet den Einstieg in den Ausstieg ein


Berlin - Die aktuelle politische Diskussion um die Reduzierung des Wehr- und Zivildienstes auf sechs Monate läutet aus Sicht des NABU die finale Runde des Einstiegs in den Ausstieg aus der Wehrpflicht ein. Allein unter dem Gesichtspunkt von Wehr- und Zivildienstgerechtigkeit wird die allgemeine Dienstpflicht für junge Männer in naher Zukunft aufgehoben werden müssen. Damit würden auch die 3.000 Zivildienststellen im Natur- und Umweltschutz entfallen.

Viele wichtige Aufgaben im Arten- und Biotopschutz oder der Landschaftspflege können die Umweltverbände nach Auffassung von NABU-Präsident Olaf Tschimpke nur wegen des engagierten Einsatzes von Freiwilligen und Zivildienstleistenden erfüllen. Die Abschaffung des Zivildienstes würde in diesem Bereich ohne Zweifel Lücken schaffen. Um diese zu schließen, hält Tschimpke die Ausweitung der Freiwilligendienste für erforderlich.

"Von den über zwei Milliarden Euro, die bei der Abschaffung von Wehr- und Zivildienst im Bundeshaushalt eingespart werden können, sollten wenigstens die 600 Millionen Euro, die der Bund gegenwärtig zur Finanzierung des Zivildienstes ausgibt, für die Aufstockung und die Weiterentwicklung von Freiwilligem Sozialen Jahr, Freiwilligem Ökologischen Jahr sowie den internationalen Freiwilligendiensten genutzt werden", forderte Tschimpke.

Die Freiwilligendienste haben aus NABU-Sicht darüber hinaus auch noch den Vorteil gegenüber dem Wehr- und Zivildienst, dass sie sowohl jungen Männern als auch jungen Frauen ein gemeinnütziges Engagement ermöglichen und ihnen zugleich die Chance für vielfältige neue Lernerfahrungen bieten.

In Schleswig-Holstein sind beim NABU derzeit 13 Zivildienstleistende und 11 Freiwillige im ökologischen Jahr FÖJ aktiv. Sie leisten ihre Tätigkeiten vor allem in der Schutzgebietsbetreuung und in den NABU-Naturzentren ab.


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Quelle:
NABU Pressedienst 60/10, 15.06.2010
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juni 2010