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JUGEND/056: Sieger des Meereswettbewerbs "Forschen auf See" 2011 (Aldebaran)


ALDEBARAN Marine Research & Broadcast - 29. Oktober 2011

Sieger des Meereswettbewerbs "Forschen auf See" 2011

Junge Forscher auf den Spuren der Verschmutzung der Nordsee: Rohöl schadet Algenarten in der Nordsee


Hamburg, 29. Oktober 2011: Bereits geringste Mengen Rohöl schädigen Meeresalgen, weil darin enthaltene hochgiftige Zusatzstoffe Algen stressen oder töten und damit zu einer Reduzierung der Algenvielfalt führen. Zu diesem Ergebnis kommt das Schülerteam der Anne-Frank-Schule in Bargteheide, und gewinnt damit neben dem Team aus Cuxhaven einen der ersten Plätze im Rahmen des sechsten Meereswettbewerbs "Forschen auf See". Die Motivation für das Team aus Bargteheide war die Ölkatastrophe im Golf von Mexico. Selbst Fachleute konnten dem Team nicht sagen, welchen Einfluss Ölverschmutzungen auf Algen haben, berichtet Schüler Andre Klein. Das Team des Amandus-Abendroth Gymnasiums in Cuxhaven untersuchte die Filterleistung von Meeresscheiden an unterschiedlichen Standorten auf Helgoland und stellte fest, dass sich die Tiere erstaunlich gut an Verschmutzungen anpassen können. Die wenig bekannte Tiergruppe der knapp handtellergroßen "Ascidien" können trotz Schadstoffbelastung mindestens zwei Liter Meerwasser pro Stunde von Schwebeteilchen reinigen. Das Team der Gesamtschule Harburg untersuchte den Einfluss von landwirtschaftlichen Verunreinigungen aufs Wattenmeer auf einer Strecke von Hamburg bis Sylt. Mit einem selbstgebauten Fanggerät für Plastikmüll fischten Schüler der Graf-Friedrich-Schule aus Diepholz in der Nordsee nach Abfällen und fanden neben Plastikmüll erstaunlich viele Paraffin-Klumpen.

Mehr als 750 Seemeilen haben Schüler und ihre Wissenschaftspaten in Nordsee und Wattenmeer auf dem Hamburger Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN zurückgelegt und zahlreiche Proben teilweise unter teils schwierigsten Wetterbedingungen genommen. Ende Oktober stellten die vier Schülerteams ihre Ergebnisse der Jury im Rahmen eines kleinen Symposiums im Loki-Schmidt Haus an der Universität Hamburg vor. Alle Teams sind mit beeindruckenden Erkenntnissen und Erlebnissen zur Bedeutung der Meeresverschmutzung nach Hause zurückgekehrt. Viele Teams haben in Kooperation mit den Universitäten Kiel, Hamburg und dem Alfred Wegener Institut auf Helgoland ihre Proben nach der Forschungsexpedition weiter ausgewertet. Der Leiter der Jury, Prof. Dr. Dieter Hanelt von der Uni Hamburg, lobte den enorm engagierten Einsatz aller Teams und motivierte die Schüler zur Aufnahme eines naturwissenschaftlichen Studiums.

Die Forschungsabenteuer der Schüler findet man dank der medialen Ausstattung der ALDEBARAN auf dem Blog unter www.meereswettbewerb.de. Unter den Wissenschaftlern, die die Schülerteams auf ihren einwöchigen Expeditionen begleitete, war auch der renommierte Klimaforscher Prof. Dr. em. Hartmut Graßl. Gefördert wurde der Wettbewerb 2011 maßgeblich durch die Joachim Herz Stiftung aus Hamburg, für deren Vorstandsvorsitzende Petra Herz es wichtig ist, dass die Projekte langfristige Impulse geben und unsere Sicht auf die Welt verändern. Gefördert wurde der Wettbewerb 2011 weiterhin mit Mitteln der Freien und Hansestadt Hamburg sowie zahlreichen Sponsoren und Unterstützern, wie Panasonic und Deutsche See und den Delius-Klasing-Verlag. Im kommenden Jahr wird der Meereswettbewerb "Forschen auf See" wieder in den Sommerferien in Nord- und Ostsee mit den Themenbereichen "Nährstoffe und biologische Vielfalt" stattfinden.


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Quelle:
ALDEBARAN Marine Research & Broadcast, 29.10.2011
Deichstraße 48-50, 20459 Hamburg
Tel.: 040/3257210, Fax: 040/32572121
E-Mail: buero@aldebaran.org - meereswettbewerb@aldebaran.org.
Internet: www.aldebaran.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. November 2011