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LUFT/613: Ozonbelastung in Österreich steigt weiter an (Global 2000)


GLOBAL 2000 / Friends of the Earth Austria - Wien, 18. Oktober 2018

Höhere Messwerte vor allem in der Steiermark

Es wurde zwar an keiner Messstelle die EU-weite Informationsschwelle von 180 µ/m3 erreicht, der maximale Achtstundenmittelwert von 120 µ/m3 wurde aber an fast allen Messstellen überschritten. Traurige Spitzenreiter sind die CAPTOR-Messstellen in und bei Weiz mit zwischen 13 und 31 Überschreitungen in den Monaten Juli und August. Aber auch in Gramatneusiedl und Hartberg gab es über 16 Überschreitungen. Der WHO Schwellenwert (100 µ/m3 als Achtstundenmittelwert) wurde regelmäßig erreicht, alleine 13 Mal beim Messgerät bei der Römerstadt Carnuntum und 35 mal in Pöllau. Die höchsten Konzentrationen wurden eindeutig in Weiz gemessen, der Schwellenwert der WHO wurde 63 mal überschritten.

Ozonbelastung steigt weiter an - auch als Folge des Klimawandels

"Wenn wir die Messungen mit denen vom letzten Jahr vergleichen ist zu erkennen, dass die Belastung höher ist. Das liegt daran, dass der Sommer dieses Jahr heißer war als 2017 und dadurch steigt auch die Ozonbelastung. Ozon belastet nicht nur Menschen, sondern auch Pflanzen, wir hören auch von der örtlichen Bauernschaft, dass es ozonbedingte Probleme beim Wachstum von Weizen gibt." erklärt Sibylle Egger, Projektleiterin CAPTOR bei GLOBAL 2000, "Niedrige Tempolimits, Ausbau des öffentlichen Verkehrs, dringende Reduktion des zur Klima-Erwärmung beitragenden CO2-Ausstosses - das wären nur ein paar Maßnahmen, die zu weniger Luftverschmutzung und mehr Gesundheit beitragen würden."

CAPTOR - das Citizen Science Projekt gegen Ozon

Mit günstigen Messgeräten, welche mit Halbleiter-Sensoren und elektrochemischer Technologie messen, wurde ein Netzwerk zur Ozonmessung in belasteten Regionen aufgebaut. In Niederösterreich und der Steiermark wurden dieses Jahr 15 CAPTOR Geräte aufgehängt - an öffentlichen Orten wie Schulen oder in Ortszentren, als auch bei interessierten Privathaushalten. Dieses Jahr wurde in Ulrichskirchen, Wolkersdorf, Petronell-Carnuntum, Pöllau, Hartberg, Gleisdorf, Weiz und Gramatneusiedl gemessen.

"Die beim Projekt CAPTOR erhobenen Messdaten liefern eine unentbehrliche Grundlage für die wissenschaftliche Forschung und wir danken hier allen TeilnehmerInnen, die diese wichtigen Untersuchungen mit ihrem privaten Engagement ermöglichen.", kommentiert Projektmitarbeiter Daniel Nenning von GLOBAL 2000. Die CAPTOR-Ozonmess-Saison läuft jedes Jahr den ganzen Sommer über in Österreich, Italien und Spanien. Im Herbst werden die Daten der drei Länder zusammengeführt, abgeglichen und ausgewertet.

CAPTOR nun auch in der Ukraine

Dem Beispiel aus Österreich, Italien und Spanien folgen nun auch andere Länder: eine Gruppe von UmweltschützerInnen in Kiew haben begonnen, mit der Unterstützung des internationalen CAPTOR-Netzwerks, Messungen mit Bürgerbeteiligung in der Stadt durchzuführen.


Die CAPTOR Messwerte des Sommers 2018 finden Sie hier:
https://captorair.org/map/

Die Messdaten der offiziellen Messtellen:
https://airact.org/map/ (tagesaktuell)

Alle Infos zum Projekt und über bodennahes Ozon:
https://www.global2000.at/captor

Die EU-Projekt-Website:
https://www.captor-project.eu/

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Quelle:
Presseinformation, 18.10.2018
Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000
Neustiftgasse 36, A-70 Wien
Tel: +43/1/812 57 30, Fax: +43/1/812 57 28
E-Mail: office@global2000.at
Internet: www.global2000.at


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2018

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