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MELDUNG/140: Kein Salz auf die Gehwege! - NABU empfiehlt bei Glatteis umweltschonende Streumittel (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 1. Februar 2012

Kein Salz auf die Gehwege!

NABU empfiehlt bei Glatteis umweltschonende Streumittel / Verzicht auf Streusalz schont Bäume, Bäche und Grundwasser


Offenbar ist auf den Hamburger Gehwegen seit dem Wintereinbruch in der letzten Woche verstärkt Streusalz zum Einsatz gekommen. Der NABU macht nun darauf aufmerksam, dass Streusalz die Umwelt schädigt und deswegen nach õ 31 Abs. (2) Satz 2 des Hamburgischen Wegegesetzes auf Gehwegen nicht eingesetzt werden darf. Der NABU bittet die Bürgerinnen und Bürger, stattdessen abstumpfende Mittel zu streuen, um die Natur zu schonen.

"Die Auswirkungen von Streusalz sind vielfältig", erklärt Bernd Quellmalz, Sprecher des NABU Hamburg. "Das Salz schädigt zum einen den Nährstoffhaushalt der Straßenbäume, die trotz ausreichender Niederschläge vertrocknen können oder anfällig für Schädlinge und Krankheiten werden. Besonders empfindlich sind mit ihren Haarwurzeln die oftmals an Straßen gepflanzten Linden wie auch Ahorne, Rosskastanien, Roteichen und Fichten." Zum anderen werde das Salz über die Regensiele in die Stadtbäche gespült. Dort tötet oder schwächt es die auf Süßwasser angewiesenen Fische und Kleintiere. Darüber hinaus entzünden sich Wild- und Haustiere am Streusalz die Pfoten. Neben den ökologischen Folgen verursacht Streusalz auch ökonomische Schäden wie die Korrosion an Brücken und Kraftfahrzeugen. "Diese Probleme sind vermeidbar", ist Quellmalz überzeugt.

Schnee und Glatteis auf den Gehwegen bedeuten Rutschgefahr und ein erhöhtes Haftungsrisiko für Grundstücksbesitzer, die für die Sicherheit auf ihren Bürgersteigen verantwortlich sind. Der Winterdienst gilt als ordnungsgemäß erfüllt, wenn der Gehsteig geräumt und ein Streumittel gegen die Glätte ausgebracht wurde. "Wir empfehlen Privathaushalten die Verwendung von salzfreien, abstumpfenden Streumitteln wie Granulate, Split, Sand oder Kies", so der NABU-Sprecher. "Eine Verpflichtung zur Anwendung von Streusalz gibt es nicht!" Im Handel gibt es vom Umweltbundesamt (UBA) getestete Streumittel. Das UBA hat für Produkte, die bestimmte ökologische Anforderungen erfüllen, das Umweltzeichen "Blauer Engel - weil salzfrei" vergeben. Eine umweltschonende Glättebekämpfung kann sogar die Geldbörse schonen: Das Streugut kann zusammengekehrt und für den nächsten Einsatz aufbewahrt werden, rät der NABU.

Der NABU appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, beim Kauf von Streugut auf das Umweltzeichen "Blauer Engel" zu achten. Die Produkte sowie die Kriterien für die Vergabe des Umweltzeichens können unter www.blauer-Engel.de abgerufen werden. Weitere Infos unter www.NABU-Hamburg.de


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 9/12, 01.02.2012
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Februar 2012