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MELDUNG/184: Programmbibliothek für Moorforschung und Naturschutz wird in Greifswald aufgebaut (idw)


Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald - 18.04.2013

Programmbibliothek für Moorforschung und Naturschutz wird in Greifswald aufgebaut



Das Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald, die Universitätsbibliothek und die Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur haben jetzt den Startschuss zum Aufbau einer "Programmbibliothek Moorforschung und Naturschutz" gegeben. Die Bernhard und Ursula Plettner-Stiftung (Mitglied im "Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft") unterstützt das Vorhaben mit rund 200.000 Euro.

Zum Bestand der Spezialbibliothek werden 8.000 Bände nationaler und internationaler Fachliteratur aus Privatbibliotheken und Beständen der gemeinnützigen Michael Succow Stiftung gehören. Dieser Grundbestand soll durch Neuanschaffungen ergänzt werden. Hinzu kommen Verlinkungen zu Open source-Medien. Die Bibliothek soll ein wichtiger Baustein des angestrebten Greifswalder Moorkompetenzzentrum werden.

Standort der "Programmbibliothek Moorökologie und Naturschutz" wird das denkmalgeschützte Gebäude Ellernholzstraße 1/3 in Greifswald sein. Dort hat die Michael Succow Stiftung ihren Sitz. In unmittelbarer Nähe der Universität und ergänzt um die Programmbibliothek soll dieses Gebäude zum räumlichen, fachlichen sowie sozialen Knoten- und Treffpunkt der Moorkompetenz werden. Die Bestände der Fachbibliothek werden mit Unterstützung der Universitätsbibliothek Greifswald katalogisiert und über das Internet weltweit recherchierbar sein. Es ist ebenfalls beabsichtigt, wissenschaftlich bedeutsame (oder herausragende) Bände der Fachbibliothek zu digitalisieren und im Rahmen der Deutschen Digitalen Bibliothek im Internet öffentlich zugänglich zu machen.

In Greifswald sind etwa 50 Wissenschaftler und Experten in der Moorforschung aktiv. Sie befassen sich unter anderem mit der Klimarelevanz der Moore. Moore machen zwar nur drei Prozent der Erdoberfläche aus, speichern jedoch mehr CO2 als der gesamte Waldbestand der Erde. Moorforschung hat in Greifswald eine lange Tradition. 1826 wurden erste torfbotanische Untersuchungen aus Greifswald publiziert. Prof. em. Dr. Michael Succow, Träger des alternativen Nobelpreises und einer der führenden deutschen Moorökologen, legte während seiner Professur in den 1990er Jahren den Grundstein für den Schwerpunkt Moorforschung als Teil der Landschaftsökologie in Greifswald. Er konnte Hans Joosten für Greifswald gewinnen, welcher 1996 die Arbeitsgruppe "Moorkunde und Paläoökologie" initiierte. Hans Joosten gehört heute zu den international bekanntesten Moorforschern. In und von Greifswald aus betreiben die Moorforscher heute weltweit Forschung, stimulieren nachhaltige Anwendungsmöglichkeiten (wie zum Beispiel die Paludikultur) und beraten national sowie international Politiker.

Die Förderung "Programmbibliothek Moorökologie und Naturschutz" durch die Bernhard und Ursula Plettner-Stiftung erfolgt als sogenannte Private Public Partnership (PPP). Die Stiftung wurde 2001 gegründet und hat das Ziel, die Ausstattung der Bibliotheken von Technischen Hochschulen, insbesondere in den neuen Bundesländern und in Berlin, zu verbessern. "Wissen schaffen im Global Change" heißt die aktuelle Initiative der Stiftung, die innovative Bibliothekskonzepte eines herausgehobenen und international ausgewiesenen universitären Fachstandorts zur Erforschung von globalem Wandel und Nachhaltigkeit fördern möchte.

Weitere Informationen
Bernhard und Ursula Plettner-Stiftung
stiftungen.stifterverband.info/t295_plettner/index.html
Michael Succow Stiftung
www.succow-stiftung.de/
Institut für Botanik und Landschaftsökologie
www.botanik.uni-greifswald.de/
Universitätsbibliothek Greifswald
www.uni-greifswald.de/bibliothek.html

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news529187
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution65

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Jan Meßerschmidt, 18.04.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. April 2013