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PROTEST/133: BBU unterstützt Widerstand gegen Atomtransporte nach Ahaus (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 22. Juli 2016

BBU unterstützt Widerstand gegen Atomtransporte nach Ahaus


(Ahaus, Bonn, Düsseldorf, 22.07.2016) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) wird die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" weiterhin bei ihrem Widerstand gegen weitere Atommülleinlagerungen in das Ahauser Atommüll-Lager unterstützen. Die Bürgerinitiative ist eine Mitgliedsorganisation des BBU. Aus aktuellem Anlass hat der BBU erneut die drohende Einlagerung von Atommüll aus Jülich in Ahaus abgelehnt. Am Donnerstag (21. Juli 2016) hatte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Aufbewahrungsgenehmigung für die 152 Castor-Behälter mit ausgedienten Brennelementen des Jülicher Versuchsreaktor (AVR) im Ahauser Atommüll-Lager BZA) erteilt. Von der Landesregierung in Düsseldorf verlangt der BBU eine klare Positionierung gegen Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus. Gegen die drohende Atommüllverschiebung von Jülich nach Ahaus wurde bereits vielfach demonstriert und noch am letzten Sonntag (17. Juli) wurde in Legden-Asbeck bei Ahaus gegen die Münsterländer Atommüll-Gefahren protestiert. Am 31. Juli wird das Ahauser Atommüll-Lager das Ziel einer Friedensradtour sein, an der sich Mitglieder von Friedens-und Umweltinitiativen beteiligen.

Informationen dazu unter www.nrw.dfg-vk.de
sowie unter 02562-23125.

Raute


Folgend eine aktuelle Pressemitteilung der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" vom 22. Juli 2016:

BI kündigt Widerstand gegen Atommülltransporte aus Jülich an

Gestern hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Aufbewahrungsgenehmigung für die 152 Castor-Behälter mit ausgedienten Brennelementen des Jülicher Versuchsreaktor (AVR) im Ahauser Atommüll-Lager BZA) erteilt. Zwar sind wir es seit langem gewohnt, dass solche Genehmigungen mitten in der allgemeinen Urlaubszeit erteilt werden, um die Wirkung öffentlicher Kritik an solchen Entscheidungen möglichst ins Leere laufen zu lassen. Dennoch kommt die Genehmigung zum jetzigen Zeitpunkt einigermaßen überraschend: Wurde doch seitens der Genehmigungsbehörde kürzlich noch der Eindruck erweckt, dass diese Genehmigung erst dann möglich sei, wenn die notwendig gewordene sicherheitstechnische Nachrüstung des BZA (Schutzmauerbau und Anlage von Kerosin-Abflussrinnen) fertig gestellt sei. Es stellt sich die Frage, wie das BfS eine Einlagerungsgenehmigung für ein Lager erteilen kann, das nach seinen eigenen Maßstäben gegenwärtig nicht den aktuellen Sicherheitsmaßstäben genügt.

Zwar weist das BfS beschwichtigend darauf hin, dass zusätzlich zur Einlagerungsgenehmigung auch noch eine Transportgenehmigung benötigt werde, bevor die Castoren aus Jülich nach Ahaus rollen können. Dazu müsse die Jülicher Betreibergesellschaft erst einen Antrag stellen, was nicht sicher sei, da sie auch noch andere Optionen verfolge: nämlich den Transport der Brennelemente in die USA oder die Lagerung in einer ertüchtigten oder ganz neuen Lagerhalle in Jülich. Die Jülicher Betreiber haben jedoch mehrfach deutlich gemacht, dass sie gar kein Interesse daran haben, die für eine Lagerung in Jülich notwendigen Voraussetzungen zu treffen. Sie wollen die strahlenden Reste ihrer eigenen unrühmlichen nuklearen Vergangenheit so schnell wie möglich loswerden. Und der Transport in die USA dürfte schon aus rechtlichen Gründen keine reale Option mehr sein. Also ist damit zu rechnen, dass die Jülicher Betreiber so schnell wie möglich eine Transportgenehmigung für Ahaus beantragen werden.

Damit drohen erneut überflüssige und mit Risiken behaftete Atommüll-Transporte quer durch Nordrhein-Westfalen. Das radioaktive Potenzial im Ahauser Atommüll-Lager würde erneut beträchtlich erhöht. Das ist umso gravierender, als das BfS gerade erst bekannt gegeben hat, dass mit einer Räumung des Lagers zum Jahr 2036, dem Jahr der Beendigung der genehmigten Aufbewahrungsfrist, keinesfalls zu rechnen ist. Es wäre zu wünschen, dass sich die Landesregierung NRW an ihre eigenen Absichtserklärungen erinnert (Transporte aus Jülich nur noch einmal in ein Endlager...) und sich gegen die angekündigten Transporte aus Jülich zur Wehr setzt. Die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" wird den Widerstand gegen die Transporte nach Ahaus organisieren. Und sie wird dies gemeinsam mit anderen Initiativen aus dem ganzen Münsterland und aus NRW, auch aus dem Jülicher Raum, tun.

i.A.:
(Hartmut Liebermann,
stellv. Pressesprecher
der BI "Kein Atommüll in Ahaus"

Kontakt:
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" e.V.
Bahnhofstr. 27, 48683 Ahaus
Postfach 1165, 48661 Ahaus
Tel.: 961791, Fax: 02561/961792
Infoline: 02561/961799
E-Mail: mail [at] bi-ahaus.de
Internet: www.bi-ahaus.de

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Quelle:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V., 22.07.2016
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juli 2016

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