Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

STADT/215: Berlin - Hallenbau gefährdet 100-jährige Bäume in Lichterfelde (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 2. November 2009

Garten Eden von Lichterfelde in Gefahr - Neuem Schulgarten droht vorzeitiges Ende

Überzogene Sporthallenplanung bedroht einzigartiges Biotop mit 100-jährigen Bäumen


Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert die überdimensionierte Planung für die Sporthalle in der Drakestraße/Lichterfelde, denn die Dreifeld-Halle gefährdet ein Biotop mit wertvoller Vegetation, darunter 30 Bäume, die über 100 Jahre alt sind.

Durch die Kündigung ihrer Pachtverträge zum 31. Oktober wurden die Anwohner der Goetheschule und des angrenzenden Kindergartens aufgeschreckt. Erst intensive Nachfragen ergaben, dass der Bezirk den Neubau einer Sporthalle plant. Die anfängliche Freude schlug in Entsetzen um, als man von den gewaltigen Ausmaßen dieses Projekts erfuhr: ca. 45 x 55 Meter Fläche und mit einer Höhe bis zu 10 Meter.

Die in einem Planungswettbewerb ausgeschriebene Dreifeld-Sporthalle würde den Gartenstadtcharakter der ganzen Umgebung sowie ein unersetzbares Biotop zerstören. Die vorgesehene intensive Nutzung durch Vereine und die damit verbundene Explosion des Verkehrs brächte den Anwohnern zudem ein Wohngefühl der "Marke Industriegebiet".

Das Biotop in der Lichterfelder Drakestraße mit seiner wertvollen Vegetation für den Natur- und Artenschutz ist über ein Hektar (100 x 100 Meter) groß - mit kürzlich wieder entdeckten Zeugnissen jugendstil- orientierter Gartenkunst. Hier stehen auf einem Teil des ehemaligen Parks der denkmal-geschützten Villa Kuthe mehr als 30 Bäume im Alter von über 100 Jahren - darunter ein Ginkgo-Baum mit außergewöhnlichen 150 cm Umfang, eine Eiche mit 360 cm und sogar eine 100-jährige Rhododendron-Hecke. Mit diesem angrenzenden Biotop hätte die Goetheschule mit keiner Schule in Berlin vergleichbare Möglichkeiten für eine Erweiterung ihres Schulgartens.

Die Bürgerinitiative GOETHES Ginkgo und der BUND fordern eine Reduktion der Hallengröße und die Rettung dieses einmaligen Naturparadieses für nachfolgende Generationen. Anwohner, Naturschutzverbände und das Landesdenkmalamt müssen endlich angemessen am Planungsprozess beteiligt werden.

"Für den Fall, dass der Bezirk an der Planung festhält und damit das Biotop zerstört, werden Bürgerinitiative und BUND Klage einreichen," so Herbert Lohner, Naturschutzreferent des BUND Berlin.

Bürgerinitiative GOETHES GINKGO
c/o Schnelle, Drakestr.71, 12205 Berlin
www.goethesginkgo.de


*


Quelle:
Presseinformation Info 42, 02.11.2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. November 2009