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STADT/253: Berlin - Bezirkspolitiker planen radikale Rodungen im UNESCO-Weltkulturerbe (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 20. Mai 2010

Britzer Hufeisensiedlung:
Neuköllner Bezirkspolitiker planen radikale Rodungen im UNESCO-Weltkulturerbe

Bäume und Sträucher als Opfer einer antiquierten Planung im Namen der Gartendenkmalpflege? - Deutsche Wohnen AG als Vorreiter


Die Deutsche Wohnen AG hat am Lowise-Reuter-Ring in Britz 17 Hainbuchen gefällt, weitere 30 sollen folgen - per Klage gegen das Bezirksamt. Zudem berichten Mieter, dass in ihren Gärten "unpassende" Bäume beseitigt werden sollen - vermutlich einige Hundert. Das Bezirksamt versagt seiner Grünpflege seit Jahren ausreichend Personal und Gelder. Nun sollen mit 3,2 Mio. Fördermitteln diese Versäumnisse offenbar mit der Radlader-Methode "aufgearbeitet" werden. Nach den vorliegenden Planungen könnten in der Hufeisensiedlung bis zu 30 Bäume, 11 begrünte Hochbeete und 1,4 km lfd. Meter Hecken nebst Vogelschutz-Vegetation am Hufeisenteich einfach wie "Sperrmüll" entsorgt werden.

Der BUND fordert eine grundsätzliche Neuausrichtung der vorliegenden Konzeption, eine Beteiligung der Anwohner und Naturschutzverbände an den konkreten Planungen sowie eine ökologische Baubegleitung. Statt radikalem "Abriss und Neubau" muss ein qualifizierter Prozess der Aufwertung durch Erhalt bzw. Sanierungspflege und denkmalgerechter Neupflanzung eingeleitet werden. Das Grünflächenamt muss wieder in die Lage versetzt werden, seine Anlagen auf anspruchsvollen und fachgerechten Standard zu pflegen. "Nach unseren Erfahrungen können Gartendenkmalpflege und Naturschutz gute Partner sein. Es muss endlich aufhören, dass in Berlin Bäume und Sträucher als Möbelstücke und Störenfriede behandelt werden, die man je nach Bedarf entsorgt" so Herbert Lohner, Naturschutzreferent des BUND.


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Quelle:
Presseinformation Info 17/Berlin, 20. Mai 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Mai 2010