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TIPS/180: Schwarz-gelbe Untermieter - Wespennester am Haus (Stadt Bonn)


Stadt Bonn - Pressemitteilung von Dienstag, 2. August 2011

Schwarz-gelbe Untermieter - Wespennester am Haus


Wespen sind Vernichter von Schadinsekten. Das Entfernen eines Nestes kostet etwa 75 bis 350 Euro. Die Feuerwehr wird nur bei Gefahr an öffentlichen Gebäuden und Flächen tätig.

Zur Sommerzeit häufen sich bei der Unteren Landschaftsbehörde wieder die Anfragen zu einem Thema: Wespennester am Haus, Wespen im Garten. "Etliche Anrufer bitten uns an manchen Tagen, bei ihnen Wespennester zu entfernen", berichtet Dr. Detlev Langhans, Abteilungsleiter im Amt für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale Agenda der Stadt Bonn. Den Bürgern versucht Langhans vor allem zweierlei zu erklären: Die Stadt beseitigt keine Wespennester, und es gibt gute Gründe, sich noch einmal zu überlegen, ob ein Notfall vorliegt und ein Nest wirklich entfernt werden muss. Hier kann die Untere Landschaftsbehörde informieren.

Wespen bauen Nester in Verstecken

Als Belästigung im Garten tauchen in unseren Breiten vor allem die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe auf. Beide Arten stehen nicht unter speziellem Artenschutz, genießen aber wie alle wildlebenden Tiere allgemeinen Schutz. Sie bauen ihre Nester in Verstecken, zum Beispiel in Erdlöchern, Vogelhäuschen, Baumhöhlen, Spalten und Hohlräumen von Fassaden, in Rollladenkästen und auf Dachböden. "Ob Hausbesitzer ein Wespennest tatsächlich entfernen lassen, sollten sie vor allem davon abhängig machen, wo das Nest sich befindet und wie groß die Belästigung ist, die von ihm ausgeht", sagt Detlev Langhans.

Wissenswertes über das Verhalten der Tiere

Was man über das Verhalten der Tiere unbedingt wissen muss, so der Leiter der Unteren Landschaftsbehörde: "Die Wespen kommen im nächsten Jahr nicht wieder zurück ins gleiche Nest. Der Wespenstaat stirbt spätestens bei Kälteeinbruch im Spätherbst ab, und im nächsten Frühjahr sucht sich die Königin einen neuen Platz zum Nisten. Alte Nester werden nicht wieder neu bezogen." Wer also ein Wespennest bei sich vorfindet, muss keine Sorge haben, dass er über Jahre hinweg davon belästigt wird, wenn er es nicht vernichtet. Außerdem treten Wespen nicht nur als Plagegeister auf. Als Fleischfresser vernichten sie im Garten auch Schadinsekten en masse, zum Beispiel Blattläuse. Der Ratschlag der Unteren Landschaftsbehörde lautet deshalb: Wer in der hintersten Ecke seines Gartens ein Wespennest findet, sollte es dort belassen.

Nur von Fachleuten Nest entfernen lassen

Ist ein friedliches Nebeneinander dennoch nicht möglich, sollte das Nest nur von Fachleuten (Schädlingsbekämpfern) entfernt werden. Die Kosten dafür liegen etwa um 75 bis 350 Euro. Die Feuerwehr wird nur noch bei Gefahren an öffentlichen Gebäuden oder auf öffentlichen Flächen (Spielplätzen, Friedhöfen etc.) tätig. Vor Beseitigung des Nestes muss aber geklärt werden, ob es sich um die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe handelt und nicht um geschützte Wespenarten, Hummeln, Hornissen oder Bienen.

Tipps zum Schutz am Kaffeetisch

Auch wenn Wespen am Kaffeetisch nerven, gibt es einige Tipps, wie man sich schützen kann. Außerhalb des Nestbereiches kommen die Tiere nicht "in feindlicher Absicht". Daher kann ruhiges Verhalten - auch wenn es schwer fällt - deeskalierend sein. Was man jedoch immer beachten sollte: Gläser nach jedem Schluck abdecken. Nahrungsmittel erst unmittelbar vor dem Essen auftragen und danach sofort abräumen; während der Mahlzeit nicht offen auf dem Tisch stehen lassen, sondern mit einem Haubennetz abdecken. Bei kleinen Kindern darauf achten, dass sie nichts Süßes, zum Beispiel Eis oder Reste von Früchten, am Mund haben. In einiger Entfernung zum Essplatz können Wespenfallen aufgestellt werden, das lenkt die Tiere ab.


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Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 2. August 2011
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E-Mail: presseamt@bonn.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. August 2011