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VERBAND/430: Positionspapier zum Ausbau der Erneuerbaren Energien vorgelegt (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 1. Oktober 2010 / Naturschutz/Energiepolitik

Positionspapier zum Ausbau der Erneuerbaren Energien vorgelegt

NABU-Landesverband tagte in den Kurpark-Terrassen in Aachen


Düsseldorf - Rund 250 Delegierte aus 52 nordrhein-westfälischen Kreis- und Stadtverbänden des NABU NRW trafen sich am Sonntag in Aachen zur jährlichen Landesvertreterversammlung. Als erster Natur- und Umweltschutzverband Nordrhein-Westfalens begrüßte der NABU nach dem Regierungswechsel den neuen Klima- und Umweltminister. Johannes Remmel stellte den Delegierten die zukünftige Ausrichtung der nordrhein-westfälischen Umwelt- und Naturschutzpolitik vor. "Unsere Erwartungen, dass die rot-grüne Minderheitsregierung die richtigen Weichen für eine zukunftsfähige Umweltpolitik stellt, sind groß. Der Koalitionsvertrag lässt hoffen, dass dieser Wunsch zumindest in größeren Teilen in Erfüllung gehen kann, wenn im Landtag auch für wichtige Vorhaben eine Mehrheit gefunden wird", sagte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW.

Mit seinem neuen Positionspapier zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, dass den Delegierten zur Diskussion und Abstimmung vorlag, unterstrich der NABU NRW insbesondere die Bedeutung der Energiepolitik für die Zukunftsfähigkeit des Landes. Der NABU habe mit der Überarbeitung seiner Position zum Ausbau der Erneuerbaren Energien seine Hausaufgaben gemacht und sich klar zum naturverträglichen Ausbau und einem sinnvollen Mix der regenerativen Energien bekannt, erklärte der NABU-Landeschef. Nun sei die neue Landesregierung gefordert. "Nach der Verabschiedung des Energiekonzeptes auf Bundesebene muss NRW mit der zügigen Verabschiedung eines Landesklimaschutzgesetzes deutlich Akzente für eine wirklich klimafreundliche Energiepolitik setzen", so Tumbrinck. Nach Jahren der Stagnation habe die Regierung da allerdings ein dickes Brett zu bohren. Wichtig sei dabei auch, möglichst viele Menschen in NRW für diesen Weg zu gewinnen.

Weitere zentrale NABU-Forderungen an die neue Landesregierung wie die Entwicklung einer Biodiversitätsstrategie für NRW, die Absicherung eines guten Erhaltungszustandes für Natura 2000-Gebiete, eine Rücknahme der Verschlechterungen im nordrhein-westfälischen Landschaftsgesetz sowie die Verdopplung des Naturschutzetats fänden sich ebenso auf der rot-grünen Agenda wie das Bekenntnis zu einem Nationalpark Senne/ Egge/Teutoburger Wald. Positiv sei zudem die aus Sicht des NABU dringend erforderliche und im Koalitionsvertrag vorgesehene 'Korrektur von Fehlentwicklungen' im Nationalpark Eifel. Hier gebe es laut Umweltminister Remmel 'Fragezeichen vor allem beim Wegekonzept, bei der waldbaulichen Konzeption und bei der jagdlichen Nutzung'.

Verbandsintern gab es einige Erfolge zu vermelden: Der NABU NRW konnte seine Mitgliederzahl in 2009 im Gegensatz zum Vorjahr um 2119 auf über 56.000 Mitglieder deutlich steigern. Aktuell machen über 57.000 Mitglieder den NABU zum nach wie vor stärksten Naturschutzverband in NRW. Mit viel Engagement und Herzblut waren die NABU-Gruppen im "Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt" insbesondere für die Schwalben aktiv. Die Gemeinschaftsaufgabe 2010 "Schwalbenfreundliches Haus" des NABU NRW war mit fast 400 ausgezeichneten Häusern landesweit ein voller Erfolg und wird im nächsten Jahr fortgesetzt.

Eine anhaltend positive Entwicklung nahm auch die NABU-Stiftung Naturerbe NRW. Im zurückliegenden Jahr wurden rund 14.500 Euro an Zinsen erwirtschaftet. Mit den Erträgen wurde unter anderem der Rheinische Obstsortengarten, das NABU-Buch "Unterwegs und Draußen" und der Fledermauskeller in Bocholt unterstützt. Tumbrinck: "Obwohl sich die Stiftung mit ihrem Vermögen noch in der Aufbauphase befindet, leistet sie schon heute ein Stück finanzieller Sicherheit für den Natur- und Umweltschutz in Nordrhein-Westfalen. Dieser Weg soll konsequent weiter beschritten werden."


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 48, 01.10.2010
NABU Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Oktober 2010