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VERBAND/573: BUND-Infotag "Wir machen Zukunft - nachhaltig" (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 29. Juli 2016

BUND-Infotag
BUND: Wir machen Zukunft - nachhaltig

Umweltverband legt Jahresbericht vor und präsentiert seine aktuellen Themen und Projekte in Umwelt-, Naturschutz sowie Umweltbildung


Stuttgart. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V., zählt mit rund 90.000 Mitgliedern und Förderern zu den größten Umweltverbänden in Baden-Württemberg. "Diese breite Unterstützung ermöglicht es uns, kompetent und erfolgreich für Natur- und Umweltschutz einzutreten und dabei auch Versäumnisse und Fehlentwicklungen der Politik aufzuzeigen", sagt Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des Umweltschutzverbandes.

Im Fokus: Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele

Der BUND in Baden-Württemberg agiert seit seiner Gründung 1963 als kritischer Beobachter und politischer Mahner. "Die Politik der grün-schwarzen Koalition werden wir auf eine gelingende nachhaltige Entwicklung überprüfen, konkrete Lösungen anbieten und mahnen, wenn Gesetze, Vorhaben und Baumaßnahmen nicht geeignet sind, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen", so Dahlbender. Damit die Klimaschutzziele von Paris erreicht werden können, muss die Landesregierung geeignete Maßnahmen einführen, um die angestrebte Reduktion von derzeit 6,2 Tonnen CO2 auf 2,1 Tonnen pro Person im Jahresverbrauch zu erreichen.

Glyphosat verbannen: Mensch und Natur schützen

Beim Thema Glyphosat und Pestizideinsatz fordert der Umweltverband eine Korrektur der Fehlentscheidungen aus Berlin und Brüssel durch die Landesregierung. Denn gerade beim Pflanzengift Glyphosat verfügt sie über politischen Handlungsspielraum. "Der BUND erwartet von der Landesregierung, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um Mensch, Natur und Umwelt in Baden-Württemberg vor Glyphosat und anderen Pestiziden zu schützen", appelliert die Landesvorsitzende.

Biotope verbinden und Biodiversität retten

Um die Artenvielfalt zu erhalten, müssen der Flächenverbrauch und die intensive Landwirtschaft ausgebremst werden. Von dem Ziel, den Flächenverbrauch bis 2020 auf drei Hektar und langfristig auf Netto-Null zu reduzieren, ist die Landespolitik noch weit entfernt", mahnt Dahlbender. "Gelungene und richtige Vorhaben des Landes wie beispielsweise die Naturschutzstrategie unterstützen wir. Mit all unseren Untergliederungen arbeiten wir daran, die Naturschutzstrategie umzusetzen, so auch mit dem durch die Landesregierung geförderten BUND-Projekt "Biotopverbund im Offenland"."

Über den BUND in Baden-Württemberg:

Der BUND in Baden-Württemberg ist ein demokratisch organisierter Mitgliederverband. Mit rund 90.000 Mitgliedern und Förderern, zwölf Regionalverbänden und über 220 Kreis- und Ortsgruppen und 120 Kindergruppen gehört er zu den größten Umwelt- und Naturschutzverbänden im Land. Die Arbeit seiner über 5.000 ehrenamtlich aktiven Mitglieder ist Herz und Hand des Verbands. Mit mehr als 750.000 Einsatzstunden jedes Jahr leisten sie einen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Naturschutz in Baden-Württemberg.


BUND-Projekte unter der Lupe:
1. Mindelsee: Natur schützen

Der BUND Baden-Württemberg betreut seit über 40 Jahren das Mindelsee-Gebiet. Der Mindelsee gehört mit seinen seltenen Pflanzen- und gefährdeten Tierarten wie Orchideen, Enzianen oder der Moorente zu den artenreichsten Landschaften in Baden-Württemberg und ist Teil des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000. Der BUND betreut die Landschaftspflege und berät die Landwirtschaft bezüglich Mahd oder Beweidung mit Schafen, Rindern und Ziegen. Zudem erfasst der Umweltverband die hier lebenden Pflanzen- und Tierarten wissenschaftlich, um den Erfolg der Pflegemaßnahmen zu prüfen und anzupassen.

"Die langjährigen Schutzbemühungen und die Kooperation mit Land- und Forstwirtschaft, Kommunen und Wissenschaftlern haben sich bewährt. Nur weil wir alle an einem Strang ziehen, konnten wir gute Lösungen für die positive Entwicklung des Schutzgebietes erzielen", sagt Kai-Steffen Frank, Projektleiter der Schutzgebietsbetreuung Mindelsee.

Weitere Infos:

[1] http://www.bund-bawue.de/themen-projekte/wasser-und-gewaesser/baeche-fluesse-seen/mindelsee/

[2] Der Schatz im Mindelsee, BUNDmagazin 2/2012
http://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/service/bund_magazin/2012/2_2012/BM_BW_2_12_S8.pdf

2. Windenergie und Artenschutz möglich machen

Der BUND Baden-Württemberg unterstützt das Ziel der Landesregierung, die Stromerzeugung aus Windenergie auszubauen. Jedoch sind bei Planungs- und Genehmigungsverfahren Natur- und Artenschutz zu berücksichtigen. Für die fachliche Auseinandersetzung bei Konflikten bietet der BUND mit dem NABU durch das Projekt "Dialogforum Erneuerbare Energien und Naturschutz" Informationen und Schulungen. 2016 werden Themen wie Solar-Freiflächenanlagen oder auch der Um- und Ausbau der Stromverteilnetze in den Fokus rücken.

Das novellierte Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wirkt schon jetzt auf den Ausbau der Windenergie und den Naturschutz. "Die ab 2017 geltende Umstellung auf Ausschreibungsverfahren führt zum Bemühen der Projektierer noch in diesem Jahr die Baugenehmigungen für ihre Vorhaben zu erhalten. Durch den Zeitdruck wird es nicht einfacher, in Konflikten mit dem Natur- und Artenschutz akzeptable Lösungen zu finden", sagt Franz Pöter, Umweltschutzreferent der BUND in Baden-Württemberg.

[3] Weitere Infos zum Projekt:
http://www.bund-bawue.de/themen-projekte/klima-und-energie/dialogforum-erneuerbare-energien-und-naturschutz/

[4] Broschüre: Praxisbeispiele Windenergie & Artenschutz: Erfolgreiche, Erfolg versprechende und innovative Ansätze, 2015
http://www.bund-bawue.de/themen-projekte/klima-und-energie/dialogforum-erneuerbare-energien-und-naturschutz/material-dialogforum/

3. Verkehr: Stuttgart muss endlich aufatmen

Luftreinhaltung und saubere Luft im Stuttgarter Talkessel werden für den BUND in den kommenden Jahren zentrale Themen sein. Der Umweltschutzverband erarbeitet Strategien zur Verringerung der Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung und speist diese in die politische Diskussion in Baden-Württemberg ein. "Es müssen konkrete verkehrsplanerische Maßnahmen zur Verringerung des Autoverkehrs um 20 Prozent entwickelt werden, damit Stuttgart endlich wieder bessere Luft atmen kann", so Klaus-Peter Gussfeld, Verkehrsreferent beim Umweltverband.

Für das Großprojekt Stuttgart 21 zeigt der Umweltschutzverband im Positionspapier "Abspecken und besser werden" konkrete Wege aus der finanziellen Krise.

[5] Das Positionspapier zu Stuttgart 21:
http://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/pdf_datenbank/PDF_zu_Themen_und_Projekte/Stuttgart_21/2016-06_BUND-Position_zu_aktueller_S21-Lage_Juni_2016.pdf

[6] Broschüre: Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum, 2015
http://www.bund-bawue.de/themen-projekte/verkehr/nachhaltig-mobil-im-laendlichen-raum/



Weitere Informationen:

Themen und Projekte des BUND in Baden-Württemberg:
www.bund-bawue.de/

Den BUND-Jahresbericht 2015 finden Sie im Internet unter:
http://www.bund-bawue.de/service/jahresbericht/

[1] http://www.bund-bawue.de/themen-projekte/wasser-und-gewaesser/baeche-fluesse-seen/mindelsee/

[2] http://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/service/bund_magazin/2012/2_2012/BM_BW_2_12_S8.pdf

[3] http://www.bund-bawue.de/themen-projekte/klima-und-energie/dialogforum-erneuerbare-energien-und-naturschutz/

[4] http://www.bund-bawue.de/themen-projekte/klima-und-energie/dialogforum-erneuerbare-energien-und-naturschutz/material-dialogforum/

[5] http://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/pdf_datenbank/PDF_zu_Themen_und_Projekte/Stuttgart_21/2016-06_BUND-Position_zu_aktueller_S21-Lage_Juni_2016.pdf

[6] http://www.bund-bawue.de/themen-projekte/verkehr/nachhaltig-mobil-im-laendlichen-raum/

*

Quelle:
Presseinformation, 29.07.2016
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juli 2016

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