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VERKEHR/720: Hamburg - Hafenlobby hat naturschutzfeindliche Querspange durchgesetzt (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 24. Februar 2010

Senatsentscheidung zur Hafenquerspange

NABU: Hafenlobby hat naturschutzfeindlichste Variante durchgesetzt


Die vom Senat bevorzugte Variante für die geplante Hafenquerspange ist aus Sicht des NABU die naturschutzfeindlichste Version. Ihre Realisierung würde die wertvollen Reste des südlich von Moorburg gelegenen Grüngürtels zerstören. Die kürzere und kostengünstigere Variante, die zwischen Moorburg und Altenwerder verlaufen wäre, ist von der Hafenlobby verhindert worden, um eine mögliche Hafenerweiterung nach Moorburg nicht zu erschweren.

"Das ist ein schwarzer Tag für den Naturschutz in Hamburg", meint Alexander Porschke zweiter Vorsitzender des NABU Hamburg. "Die im Koalitionsvertrag versprochene Berücksichtigung von ökologischen Aspekten bei der Trassenführung ist offensichtlich den Hafeninteressen geopfert worden." In der betroffenen Region wurden 82 Brutvogelarten nachgewiesen, davon sind neun Arten bundesweit und 12 Arten Hamburg weit gefährdet. Der Bergpieper hat dort seinen wichtigsten Schlafplatz in Hamburg. Der NABU Hamburg will deshalb diese Trassenführung nicht hinnehmen. Er wird sich beim Bundesumweltministerium dafür einsetzen, dass diese Trasse so nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird. "Mit der Hafenquerspange würde nach der Ortsumgehung Finkenwerder, der A 26 das dritte Schnellstraßenprojekt auf Kosten des Naturhaushaltes im Süderelberaum geplant", so der NABU-Vize. "Die dafür versprochenen Ausgleiche werden demgegenüber blockiert." So sei noch immer unklar, wo der Ausgleich für den Bau der A 26 tatsächlich erfolgen soll und selbst die im Koalitionsvertrag konkret genannte Fläche "Gut Moor" ist nach zwei Jahren schwarz-grün noch immer nicht als Ausgleich gesichert. Porschke: "Im Süderelberaum werden die falschen Prioritäten gesetzt. Es reicht nicht, nur an Gewerbe und Industrie zu denken. Der Naturhaushalt in der Region muss jetzt endlich den nötigen Schutz erhalten und die Kompensationsrückstände der Vergangenheit müssen dafür aufgeholt werden."


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 20, 24.02.2010
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Februar 2010