BBU-WASSER-RUNDBRIEF - Nr. 1146, vom 07. Aug. 2019 - 38. Jahrgang
regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)
Wie wir helfen, das Grundwasser in Brasilien zu vergiften
Gemessen am Wassernotstand im Globalen Süden muss man einräumen, dass wir auf hohem Niveau jammern. Dass der Wasserstress im Globalen Süden ständig eskaliert, hängt auch mit unserem vergleichsweise luxseriösen Lebensstil zusammen. In Zusammenhang mit unseren gigantischen Importen an "Virtuellem Wasser" ist im RUNDBR. schon oft auf diese "Externalisierung" von Umweltlasten hingewiesen worden. Wenn über die verschiedenen Aspekte von "Virtuellem Wasser" diskutiert wird, bleibt oft die Unbrauchbarmachung von Wasserressourcen durch den Pestizideinsatz unberücksichtigt. Ein Paradebeispiel hierfür sind unsere Soja-Importe aus Brasilien. Das brasilianische Sojaschrot geht hierzulande hauptsächlich in die Massentierhaltung. Sojaöl jagen wir zudem als "Biodiesel" durch den Auspuff unserer SUVs. Der Sojaanbau in Brasilien ruiniert aber nicht nur den Regenwald, sondern zunehmend auch die Güte von Grund- und Oberflächengewässern.
"Wurden 2012 noch 65 Millionen Tonnen Soja aus Brasilien exportiert,
waren es 2018 bereits 115 Millionen Tonnen. (...) Die immense
Ausweitung der Sojaflächen geht auch einher mit einer Ausweitung des
Einsatzes von Agrargiften. Die brasilianische Regierung und die mit
ihr verbündete Agrarindustrie versuchen gerade, die entsprechenden
Gesetze in Brasilien noch weiter aufzuweichen. Schon heute ist
Brasilien das Land mit dem höchsten Verbrauch von
Pflanzenschutzmitteln weltweit. Es werden diverse Pflanzengifte
eingesetzt, die aufgrund ihrer Schädlichkeit für die Umwelt und die
Gesundheit von Menschen in Europa nicht mehr eingesetzt werden
dürfen", heißt es hierzu in einer aktuellen Petition der
"Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt". Die Petition verlangt von der
Bundesregierung, sich mehr als bis jetzt für nachverfolgbare
Lieferketten einzusetzen. Auf den Produkten, die wir aus Brasilien
importieren, muss zumindest verdeutlicht werden, welche Umweltschäden
und Menschenrechtsverletzungen damit verbunden sind.
Wir empfehlen eine Mitzeichnung dieser Petition unter
https://www.aswnet.de/projekte/brasilien/appell-unterzeichnen.html?pk_campaign=newsletter-2019-06-27-nachricht3
*
Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 1146
Herausgeber:
regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser
im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU),
Grete-Borgmann-Strasse 10, 79106 Freiburg i./Br.
E-Mail: post@regiowasser.de
Internet: www.akwasser.de, www.regioWASSER.de
Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF kann abonniert werden durch Voreinzahlung
von 30 Euro für 30 Ausgaben auf das Postbankkonto Arbeitsgruppe
Wasser, Kto-Nr. 41952 757, Postbank Klrh., BLZ 660 100 75.
Meinungsbeiträge geben nicht in jedem Fall die Position des BBU wieder!
Die Weiterverwendung der Informationen in diesem RUNDBRIEF ist bei
Quellenangabe (!) erwünscht!
© Freiburger Ak Wasser im BBU
veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Oktober 2019
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang