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ÖKOSYSTEME/093: Ökologische Netzwerke sollen Braunbären helfen (idw)


Georg-August-Universität Göttingen - 04.04.2017

Ökologische Netzwerke sollen Braunbären helfen

Göttinger Wissenschaftler untersuchen Bewegungsmuster und Genfluss der Raubtiere in Europa


Trotz der Prägung durch den Menschen gibt es in Europa Regionen mit hoher biologischer Vielfalt und Populationen großer Raubtiere wie Braunbären. Diese Prädatoren an der Spitze des Nahrungsnetzes haben einen charismatischen sowie kulturellen Wert und regulieren großflächig Biodiversität und Ökosystemfunktionen. Der Erhalt der Braunbären hängt von Strategien ab, die die Ausbreitung der Tiere und den Austausch zwischen Teilpopulationen ermöglichen, aber auch Konflikte mit Menschen verringern. Daher untersucht ein europäisches Forscherteam mit Beteiligung der Universität Göttingen im Rahmen des Projekts "Bear Connect", inwieweit ökologische Netzwerke Landschaften funktional miteinander verbinden und Nachhaltigkeit erhalten können. Von den durch die EU bewilligten rund 1,45 Millionen Euro erhält die Universität Göttingen in den kommenden drei Jahren etwa 270.000 Euro.


Ein Braunbär am Wasser - Fotoquelle: © Georg-August-Universität Göttingen

Fotoquelle: © Georg-August-Universität Göttingen

Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Niko Balkenhol von der Abteilung Wildtierwissenschaften untersucht Bewegungsmuster und Genfluss in allen zehn Braunbärpopulationen in Europa. "Hierdurch wollen wir klären, welche Faktoren die Bewegungsfreiheit der Tiere begünstigen und welche Faktoren eine Barrierewirkung haben, wie zum Beispiel Straßen", so Balkenhol. Dadurch wollen die Forscher abschätzen, wie sie negativen Einflüssen von Umweltveränderungen, wie zum Beispiel Landschaftszerschneidung und Klimawandel, durch die zukünftige Gestaltung von europäischen Naturschutznetzwerken entgegenwirken können.

Die Göttinger Wissenschaftler untersuchen vor allem den genetischen Austausch zwischen Teilpopulationen und wie sich die Beschaffenheit der Landschaft auf diesen Austausch auswirkt. "Solche 'landschaftsgenetischen' Methoden sind besonders interessant, weil genetischer Austausch zwischen Teilpopulation nur zustande kommt, wenn Tiere die Landschaft durchqueren und sich anschließend erfolgreich fortpflanzen können", so Balkenhol.



Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=5784

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news670838
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution77

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Georg-August-Universität Göttingen, Thomas Richter, 04.04.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. April 2017

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