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ATOM/1336: Explosion im französischen AKW Flamanville - Bundesregierung soll aktiv werden (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 9. Februar 2017

Bundesregierung soll gegen AKW Flamanville aktiv werden!


(Bonn, Paris, 09.02.2017) Nach der Explosion im französischen Atomkraftwerk (AKW) Flamanville fordert der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) die sofortige und dauerhafte Stilllegung des aus zwei Reaktorblöcken bestehenden Atomkraftwerkes. Am Standort Flamanville sind zwei Reaktoren in Betrieb, ein weiterer Reaktor wird seit 10 Jahren gebaut. Die Explosion soll keine Radioaktivität freigesetzt haben.

Der BBU fordert, dass sich die Bundesregierung für die Stilllegung der beiden Reaktorblöcke in Flamanville einsetzen soll. Udo Buchholz vom Vorstand des BBU kritisiert, dass der Betrieb der Reaktoren mit der ständigen Produktion von Atommüll verbunden ist. Zudem können gravierendere Störfälle nicht ausgeschlossen werden. Das Informationsnetzwerk ContrAtom berichtete 2012 über wiederholte Vorkommnisse im AKW Flamanville. So ist z. B. 2012 im Inneren eines Reaktorgebäudes des AKW Flamanville sechs Stunden lang Radioaktivität ausgetreten. [1]

Von der Bundesregierung verlangt der BBU zudem, dass sie endlich die Versorgung französischer, belgischer, deutscher und anderer Atomkraftwerke mit Nuklearbrennstoff aus den Uranfabriken in Gronau und Lingen unterbinden soll. "Die Bundesregierung bekommt ständig Störfälle in Atomkraftwerken mit, unternimmt aber nichts, um die Uranlieferungen der beiden bundesdeutschen Uranfabriken zu unterbinden. Wer wirklich aus der Atomenergie austeigen will, muss diesen Uranfabriken sofort die Betriebsgenehmigungen entziehen", so Udo Buchholz vom BBU-Vorstand.

Bereits jetzt weist der BBU darauf hin, dass es zum 6. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe am 11. März auch in Frankreich Proteste gegen die Nutzung der Atomenergie geben wird. Es werden vom. 10.-12. März verschiedene Aktionen stattfinden, die gemeinsam organisiert werden.

In einem Aufruf heißt es dazu: "Im Falle eines GAU im AKW Cattenom, Tihange, Fessenheim, Leibstadt oder in einem sonstigen AKW wird Radioaktivität keinen Halt an den Grenzen machen. Unser Protest kennt ebenso keine Grenzen. Deswegen ruft die Bürgerinitiative (BI). Cattenom Non Merci mit vielen deutschen und französischen Anti Atom Initiativen unzählige Menschen aus Deutschland, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Schweiz, Österreich und Frankreich dazu auf, an der Großdemo am 11.03.17 in Straßburg teil zu nehmen."

Weitere Informationen zu den Protesten in Frankreich im Internet unter [2]

Der BBU ruft zur Unterstützung der französischen Anti-Atomkraft-Aktionen auf.


Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.


[1] http://www.contratom.de/2012/12/01/frankreich-storfall-im-akw-flamanville/
[2] http://www.sortirdunucleaire.org/index.php; Facebook: https://www.facebook.com/iacattenom

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 09.02.2017
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2017

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