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AKTION/027: Atomkonzerne müssen Verantwortung für die Stilllegung der Atommeiler übernehmen (ROBIN WOOD)


ROBIN WOOD - Pressemitteilung - Hamburg, den 16. März 2011

Atomkonzerne müssen Verantwortung für die Stilllegung der Atommeiler übernehmen

Anti-Atom-Großdemonstrationen am 26. März in Hamburg, Berlin und Köln


Angesichts der katastrophalen Entwicklung in Japan ruft ROBIN WOOD gemeinsam mit anderen Umwelt- und Anti-Atom-Organisationen für den 26. März zu Großdemonstrationen in Hamburg, Berlin und Köln auf. ROBIN WOOD fordert die Atomkonzerne auf, die Verantwortung für die Atomkraftwerke nicht auf den Bund oder die Länder abzuwälzen, sondern in eigener Initiative die Atomkraftwerke endgültig stillzulegen.

In den havarierten Atom-Reaktoren in Japan spitzt sich die Lage dramatisch zu, Radioaktivität gelangt in die Umgebung. Hunderttausende werden evakuiert. In keinem bundesdeutschen Atomkraftwerk kann ein ähnlicher, schwerer Störfall mit der Folge einer Kernschmelze ausgeschlossen werden.

Die Bundesregierung hat jetzt die Überprüfung der Sicherheit hiesiger Atommeiler angekündigt. Sie will zudem die erst kürzlich beschlossene Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke für drei Monate aussetzen. Unklar ist aber, für wie lange welche Meiler tatsächlich abgeschaltet bleiben. Ob der Beschluss zur AKW-Abschaltung ohne Zustimmung des Bundestages rechtlich zulässig ist, ist derzeit umstritten.

"Die Atomkonzerne stehen in der Pflicht, jetzt künftige Kernschmelzen in deutschen Atomreaktoren zu verhindern, indem sie aus eigenen Stücken die endgültige Stilllegung ihrer Meiler erklären", fordert Dirk Seifert von der Umweltorganisation ROBIN WOOD.

Merkels Ankündigungen, Altmeiler vorübergehend vom Netz zu nehmen, stoßen in der Öffentlichkeit auf erhebliche Zweifel, weil viele glauben, dass die Regierung damit nur für Ruhe vor den kommenden Landtagswahlen sorgen will. Gegen eine breite Mehrheit in der Bevölkerung hatte die Regierung erst Anfang des Jahres zugunsten der Atomkonzerne die Laufzeiten für Uralt-Reaktoren verlängert und damit wirtschaftliche Interessen der Atomlobby über die Sicherheit gestellt.

"Es ist gut und wichtig", so Seifert, "dass so viele Menschen angesichts der apokalyptischen Ereignisse in Japan der Bundesregierung erheblich misstrauen und auf die Straße gehen, um zu demonstrieren."


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Quelle:
Pressemitteilung, 16.03.2011
Herausgeber:
Robin Wood, Pressestelle
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Tel.: 040/380 892-0, Fax: 040/380 892-14
E-Mail: presse@robinwood.de
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2011