Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INDUSTRIE

ATOM/858: BBU gegen Wiederinbetriebnahme des AKW Krümmel - Proteste (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. - Pressemitteilung, 20. Juni 2009

BBU gegen Wiederinbetriebnahme des AKW Krümmel

Jubiläum: 175. Anti-Atomkraft-Sonntagsspaziergang in Ahaus


(Bonn, 20. Juni 2009) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. mit Sitz in Bonn lehnt die drohende Wiederinbetriebnahme des norddeutschen Atomkraftwerks (AKW) Krümmel grundsätzlich ab. Scharf kritisiert der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen und Umweltverbände die Energiepolitik der Landesregierung von Schleswig-Holstein. Deren Atomaufsichtsbehörde hatte dem Atomkonzern Vattenfall gestern (19.6.) die Zustimmung zur Wiederinbetriebnahme des AKW Krümmel erteilt. Nach Angaben von Vattenfall wird der Wiederanfahrprozess umgehend gestartet. Nach Auffassung des BBU muss jedoch die Gesundheit der Bevölkerung Vorrang vor Profitinteressen haben.


AKW Krümmel nicht wieder anfahren

Das AKW Krümmel ist seit fast genau zwei Jahren aufgrund eines Brandes und des dadurch verursachten Störfalls außer Betrieb. Nach Einschätzung des BBU können weitere Störfälle im AKW Krümmel nicht ausgeschlossen werden. Udo Buchholz, Vorstandsmitglied des BBU, betont: "Kein Mensch weiß, wo der Atommüll, der auch im AKW Krümmel anfällt, sicher und ewig gelagert werden kann. Angesichts dieser Tatsache darf kein weiterer Atommüll produziert werden, das AKW Krümmel darf nicht wieder hochgefahren werden!" Zudem weist der BBU auf die auffällig hohen Leukämieraten bei Kindern im Bereich des AKW Krümmel hin. "Außerdem", so Buchholz, "fehlt ein umfassender Versicherungsschutz. Nach dem Atomgesetz sind Schäden, die von Atomkraftwerken ausgehen, nur zu einem Bruchteil abgedeckt. Nach einem schweren Störfall bleibt die Bevölkerung auf Ihren Schäden sitzen."

Anti-Atomkraft-Initiativen wollen heute (Samstag, 20. Juni), ab 18.00 Uhr vor dem AKW Krümmel eine Mahnwache abhalten. Für Freitag, 03.07., ist eine weitere Protestaktion, die Blockade des AKW Krümmel, geplant, zu der auch Bauern aus dem Wendland erwartet werden. Beginn der Protestaktion am 03. Juli ist um 14.00 Uhr. Mit Traktoren und einer Menschenblockade soll das Haupttor des AKW Krümmel "dichtgemacht" werden. Weitere Informationen zu den Aktionen gegen das AKW Krümmel gibt es im Internet: www.contratom.de/kruemmel.


Protest auch in Ahaus

Während an diesem Wochenende in Norddeutschland gegen das AKW Krümmel protestiert wird, findet am Sonntag (21.6.) im westfälischen Ahaus der monatliche Anti-Atomkraft-Sonntagsspaziergang statt. Er beginnt um 14.00 Uhr am Rathaus in Ahaus. Der BBU weist darauf hin, dass es sich um den 175. Ahauser Sonntagspaziergang in Folge handelt. Die sonntäglichen Proteste finden in Ahaus jeweils am 3. Sonntag im Monat statt. Nach Angaben der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus", einer Mitgliedsgruppe des BBU, soll in dem Ahauser Atommüll-Lager, das bereits in Betrieb ist, eine weitere "brisante Mischung aus radioaktiven Abfällen eingelagert werden." Nähere Informationen über die Situation in Ahaus gibt es im Internet unter http://www.bi-ahaus.de.


BBU für Stromwechsel und Sofortausstieg

Der BBU fordert generell den Sofortausstieg aus der Atomenergie. Er ruft zur Teilnahme an Protesten der Anti-Atomkraft-Bewegung auf und engagiert sich für den Stromwechsel - hin zu einem Anbieter, der keinen Atomstrom anbietet und auch nicht mit der Atomindustrie verflochten ist. Informationen zum Stromwechsel gibt es im Internet unter http://www.bbu-online.de/EWS/EWS1.htm. Telefonische Auskünfte erteilt der BBU unter 0228-214032.

Weitere Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter http://www.bbu-online.de
Telefonische Informationen: Udo Buchholz, BBU-Vorstandsmitglied, 02562/23125


*


Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 20.06.2009
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juni 2009