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ATOM/926: Zumeldung zum BMU-Pressedienst "Schavan hält Atomstudie zurück" (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. - 16. September 2009

Zumeldung zum heutigen BMU-Pressdienst 300/09 "Geheimplan Union - neue Atomkraftwerke" und zum heutigen Bericht der FTD "Schavan hält Atomstudie zurück"

Soll "Brückentechnologie" Atomkraft nun dauerhaft weiterstrahlen?


"Während Angela Merkel beim TV-Duell noch ungeniert die angebliche Parteilinie von der "Brückentechnologie Atomkraft" vertrat, ließ ihre Parteigenossin und noch amtierende Forschungsministerin Annette Schavan schon mal den potentiellen Neubau von Atommeilern untersuchen. Deutlicher kann man den Wähler kaum hintergehen", meint Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, nachdem die Ergebnisse eines Gutachtens im Auftrag des Forschungsministerien heute in Teilen bekanntgeworden sind.

Die Financial Times Deutschland berichtet, dass im Hause Schavan ein Gutachten für ein "Konzept für ein integriertes Energieforschungsprogramm Deutschland" in Auftrag gegeben wurde. Die Ergebnisse sind offensichtlich zu heikel, um im Vorfeld der Bundestagswahl veröffentlicht zu werden, obwohl sie dem Ministerium schon 3 Monate vorliegen. Zahlreiche bislang noch unbekannte Forscher gelangen offenbar zu der These, dass Deutschland sich künftig wieder an der Entwicklung und dem Neubau von Atomkraftwerken beteiligen könnte.

"Damit sich die Wählerinnen und Wähler selbst ein Bild davon machen können, was sie nach der Wahl erwartet, muss die Studie sofort veröffentlicht werden", fordert Dahlbender. "Sollte Ministerin Schavan nach den Wahlen an den bisher bekannten Empfehlungen des Gutachtens festhalten, wäre das energiepolitisch der Weg zurück in die Steinzeit." Hinsichtlich der Endlagerfrage scheinen die Verfasser der Studie zur Auffassung zu kommen, dass Alternativen zu Gorleben geprüft werden müssten. Auch das dürfte der Ministerin nicht gefallen, die sich wiederholt für den Standort Gorleben ausgesprochen hat: es bestünde doch immerhin die Möglichkeit, dass eine ergebnisoffene Standortsuche nun auch den süddeutschen Raum miteinbezieht.


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Quelle:
Presseinformation, 16. September 2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. September 2009