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INNOVATION/194: Minderung von Stickstoffoxid-Emissionen in der Zementindustrie (BMU)


Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - Berlin, 7. September 2009 - Umwelt/Pilotprojekt

Minderung von Stickstoffoxid-Emissionen in der Zementindustrie

Zementwerk erhält für Einführung umweltfreundlicher Technik Fördermittel aus dem Umweltinnovationsprogramm


Bundesumweltminister Sigmar Gabriel stellt über 4 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm für ein Pilotprojekt der SCHWENK Zement KG in Mergelstetten (Baden-Württemberg) zur Verfügung. Das Unternehmen plant den bundesweit erstmaligen Bau und Betrieb einer großtechnischen Katalysatoranlage für hohe Minderungsraten von Stickoxid-Emissionen in einem bestehenden Zementwerk. Zudem sollen die Primärbrennstoffe vollständig durch Sekundärbrennstoffe aus Abfällen ersetzt werden.

Die SCR-Technik (Selective Catalytic Reduction) ist in Kohlekraftwerken, Müllverbrennungs- und anderen Industrieanlagen schon seit längerem Stand der Technik, nicht jedoch in der Zementindustrie. Die Abgase der Zementindustrie zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Staub mit Oberflächen verschleißenden Eigenschaften aus. Aus diesem Grund fehlte bisher der Nachweis, dass der Einsatz der SCR-Technik auch bei extrem hohem Abfalleinsatz mit akzeptablen Katalysatorstandzeiten möglich ist. Ein umfangreiches Mess- und Untersuchungsprogramm soll die erfolgreiche Umsetzung des Vorhabens kontrollieren und dokumentieren. Somit wird die Voraussetzung geschaffen die SCR-Technik auch auf weitere Werke zu übertragen.

Im Zementwerk Mergelstetten soll der Einsatz von Sekundärbrennstoffen auf 100 Prozent gesteigert und gleichzeitig die Stickstoffoxid- und Ammoniak-Emissionen mit Hilfe der neuen Anlage um 50 Prozent gesenkt werden. Darüber hinaus soll untersucht werden, ob die bereits in diesem und weiteren Werken angewandte SNCR-Technik (Selective Non- Catalytic Reduction) kostensenkend mit der SCR-Technik kombiniert werden kann. Dies würde weitere Potentiale der Verringerung von Stickstoffoxid-Emissionen erschließen.

Weitere Informationen zum Förderprogramm und zum Vorhaben gibt es im Internet unter www.bmu.de/2330 .


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Quelle:
BMU-Pressedienst Nr. 290/09, 7. September 2009
Herausgeber: Bundesumweltministerium (BMU)
BMU-Pressereferat, Alexanderstraße 3, 10178 Berlin
Redaktion: Michael Schroeren (verantwortlich)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. September 2009