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INNOVATION/272: EU-Kommission bringt neue Innovationspartnerschaften auf den Weg (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 01. März 2012 / Politik & Recht

EU-Kommission bringt neue Innovationspartnerschaften auf den Weg


Am Mittwoch hat die EU-Kommission neue Innovationspartnerschaften für Rohstoffe und nachhaltige Landwirtschaft ins Leben gerufen. Durch Innovationen will die Europäische Union zentrale Probleme wie die Rohstoffverknappung und den weltweit steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln bewältigen.

Im Rahmen der Strategie Europa 2020 hatte die EU Innovation zum Motor für Wachstum und Beschäftigung erklärt und das Instrument der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) eingeführt. Diese führen öffentliche und private Akteure zusammen, um die Durchsetzung von Innovationen zu beschleunigen. Bis 2020 sollen die Innovationspartnerschaften ambitionierte Ziele erreichen und schon innerhalb von drei Jahren soll es erste Ergebnisse geben.

Beim Thema Rohstoffe ist das erklärte Ziel der Kommission, gemeinsam mit Unternehmen und Wissenschaftlern die Erkundung, Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen in der EU zu fördern und Europas Versorgung mit Rohstoffen langfristig zu sichern. Europa hat ein großes Potential an Rohstoffen, viele Vorkommen liegen aber in größeren Tiefen und sind nur schwierig zu erreichen. Bis 2020 sollen neue Technologien entwickelt werden, um dieses Rohstoffpotential besser zu nutzen. Außerdem sollen auch neue Ersatzstoffe gefunden und Rohstoffe effektiver und umweltverträglicher recycelt werden.

Auch die deutsche Bundesregierung legte am Mittwoch erstmalig ein Programm zur nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen vor. Das Bundeskabinett beschloss das Ressourceneffizienzprogramm ProgRess und griff als zweites EU-Land nach Österreich die europäischen Impulse für eine Ressourcen schonende Wirtschaft auf. Der Deutsche Naturschutzring (DNR) begrüßte den Kabinettsbeschluss grundsätzlich. "ProgRess ist aber nicht konkret genug und verwendet Indikatoren, die wenig über die tatsächliche Ressourceneinsparung aussagen", kritisierte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen.

Neben der EIP für Rohstoffe schlug die EU-Kommission auch eine Innovationspartnerschaft für nachhaltige Landwirtschaft vor. Ziel ist es die Produktivität und Effizienz der Landwirtschaft zu steigern, ohne die Nachhaltigkeit des Sektors zu gefährden. Umweltverbände zeigten sich aber skeptisch. "Die geplante EIP gibt nur dann Sinn, wenn sie neue Anbaumethoden aufzeigt. Die europäische Landwirtschaft darf nicht länger umweltverschmutzend, Ressourcen verschwendend, energieintensiv und abhängig von Subventionen sein", forderte Faustine Defossez, Agrarexpertin des Europäischen Umweltbüros. [dh]


Pressemitteilung der EU-Kommission zu den Innovationspartnerschaften
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/12/196&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=de

Pressemitteilung der EU-Kommission zur EIP Rohstoffverknappung
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/12/196&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=de

Stellungnahme EEB (EN)
http://www.eeb.org/EEB/index.cfm/news-events/news/european-innovation-partnership-will-agro-ecology-be-finally-applied/


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Quelle:
EU-News, 01.03.2012
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2012