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STRAHLUNG/132: Mobile World Congress - Bundesamt für Strahlenschutz rät zu Handys mit geringem SAR-Wert (idw)


Bundesamt für Strahlenschutz - 22.02.2019

Mobile World Congress: Bundesamt für Strahlenschutz rät zu Handys mit geringem SAR-Wert


Neue Technologie, neue Smartphones: Angesichts der Ankündigung mehrerer Hersteller, auf der weltgrößten Mobilfunkmesse MWC (ehemals Mobile World Congress) in Barcelona neue Smartphones zu präsentieren, rät das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) dazu, auf den SAR-Wert der Geräte zu achten. "Gerade angesichts steigender Datenübertragungsmengen sollte die eigene Strahlenbelastung beim Telefonieren und Surfen gering gehalten werden", betonte die Präsidentin der Behörde, Inge Paulini. Auf dem MWC vom 25. bis 28. Februar 2019 präsentieren zahlreiche Hersteller ihre Neuheiten. Dazu gehören auch Geräte, die bereits den kommenden Mobilfunkstandard 5G unterstützen.

"Nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand gehen wir nicht davon aus, dass Mobilfunkfelder ein gesundheitliches Risiko darstellen, wenn die Grenzwerte eingehalten werden", fügte Paulini hinzu. "Das gilt unabhängig von der gerade aktuellen Mobilfunkgeneration. Viele technische Aspekte von 5G sind mit denen der bisherigen Mobilfunkstandards vergleichbar. Studien haben gezeigt, dass die bestehenden Grenzwerte ausreichend schützen. Hinsichtlich möglicher Langzeitwirkungen intensiver Handynutzung gibt es allerdings noch offene Fragen, die wir untersuchen. Deshalb raten wir zur Vorsorge. Bei der Auswahl eines Mobilfunkgeräts sollte zum Beispiel darauf geachtet werden, dass es möglichst strahlungsarm ist."

Die neue Mobilfunktechnik 5G verspricht deutlich höhere Datenübertragungsraten als die bisherigen Standards LTE (4G), UMTS (3G) und GSM (2G). Auch die Datenraten für einzelne Nutzer und die Netzwerkeffizienz sollen deutlich steigen. Dadurch werden technisch anspruchsvolle Anwendungen wie selbstfahrende Autos und das "Internet der Dinge" möglich. Viele technische Aspekte von 5G sind mit denen bisheriger Mobilfunkstandards vergleichbar. Unter anderem soll 5G zunächst in Frequenzbereichen eingesetzt werden, in denen bereits heute Mobilfunk betrieben wird. Erkenntnisse aus Studien, in denen mögliche Gesundheitswirkungen elektromagnetischer Felder des Mobilfunks untersucht wurden, können daher zu einem großen Teil auf 5G übertragen werden. Erst in einer späteren Ausbaustufe ist der Einsatz von höheren Frequenzen geplant, zu denen noch nicht im selben Umfang Untersuchungsergebnisse vorliegen. Das BfS hat hierzu offene Forschungsfragen formuliert und geht diese kurzfristig an.

Unabhängig von 5G gibt es jedoch weiterhin wissenschaftliche Unsicherheiten zu möglichen Langzeitwirkungen intensiver Handynutzung insgesamt. Auch zu möglichen Wirkungen auf Kinder sind noch nicht alle Fragen abschließend beantwortet. Bei der Auswahl eines Mobilfunkgeräts sollte man deshalb auf den SAR-Wert achten: Je geringer der Wert, desto strahlungsärmer ist das Gerät. Die spezifische Absorptionsrate (SAR) beschreibt die Energie, die in einer bestimmten Zeit von einem Körper aufgenommen und vor allem in Wärme umgewandelt wird, bezogen auf die Masse des Körpers. Sie wird in Watt pro Kilogramm (W/kg) gemessen. Um gesundheitliche Wirkungen auszuschließen, soll der SAR-Wert eines Handys nicht mehr als 2 Watt pro Kilogramm betragen.

Über die SAR-Werte der auf dem Markt erhältlichen Geräte informiert die BfS-Internetseite. Die SAR-Werte-Liste umfasst mittlerweile 3.430 Geräte von 82 Herstellern und wird regelmäßig um neue Modelle erweitert.

Die SAR-Werte verschiedener Geräte finden Sie hier:
www.bfs.de/sar

Bundesamt für Strahlenschutz:

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) arbeitet für den Schutz des Menschen und der Umwelt vor Schäden durch Strahlung. Das BfS informiert die Bevölkerung und berät die Bundesregierung in allen Fragen des Strahlenschutzes. Die über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewerten Strahlenrisiken, überwachen die Umweltradioaktivität, unterstützen aktiv im radiologischen Notfallschutz und nehmen hoheitliche Aufgaben wahr, darunter im medizinischen und beruflichen Strahlenschutz. Ultraviolette Strahlung und strahlenrelevante Aspekte der Digitalisierung und Energiewende sind weitere Arbeitsfelder. Als wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde betreibt das BfS Forschung und ist mit nationalen und internationalen Fachleuten vernetzt. Weitere Informationen unter www.bfs.de.

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news711032
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution879

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Bundesamt für Strahlenschutz - 22.02.2019
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Februar 2019

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