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VERBAND/032: Ölsaatenverarbeitende Industrie arbeitet nachhaltig (OVID)


OVID - Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. - 2. August 2010

- Ölsaatenverarbeitende Industrie hat Nachhaltigkeitsverordnungen weitgehend umgesetzt
- Derzeit noch nicht ausreichend zertifizierte Rohware zur Weiterverarbeitung auf dem Markt


Berlin, 2. August 2010. Die ölsaatenverarbeitende Industrie in Deutschland arbeitet nachhaltig und im Sinne eines verbesserten Klimaschutzes. Dies bescheinigen die vorliegenden Nachhaltigkeitsnachweise, die von anerkannten Zertifizierern nach den Kriterien der Nachhaltigkeitsverordnungen für Biostrom und Biokraftstoffe ausgestellt wurden. Demnach ist ein Großteil der industriellen Ölmühlen bereits zertifiziert. "Die ölsaatenverarbeitende Industrie hat in den letzten Monaten intensiv an dem Aufbau der Strukturen für die Zertifizierung und der Umstellung auf eine nachhaltige Produktion gearbeitet", erklärt Petra Sprick, Geschäftsführerin von OVID, dem Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland. "Dieses Tempo ist auch notwendig, um im Herbst die Biokraftstoffhersteller und die Mineralölindustrie beliefern und damit den Stichtag 1. Januar 2011 halten zu können", so Sprick weiter.

Zertifiziert wurden insbesondere die Verarbeitung von Raps in den Ölmühlen und die Raffination von Palmöl. Damit wurden die Voraussetzungen von Seiten der ölsaatenverarbeitenden Industrie für den Einsatz von Pflanzenöle für Biokraftstoffe (v. a. Raps) und in Blockkraftheizwerken (Raps und Palmöl) geschaffen. Kritisch hingegen sieht die Branche die Verfügbarkeit von nachhaltiger Rohware auf dem Markt. "Die auf den Webseiten der beiden Zertifizierungssysteme ISCC und REDcert veröffentlichten Zertifikate beziehen sich vor allem auf Ölmühlen und Biokraftstoffhersteller, die vorgelagerten Stufen sind bislang nur zu einem Bruchteil zertifiziert. Wir hoffen, dass in diesem Teil der Kette die Zertifizierungen zur Ernte anziehen", sagt Sprick. Ein noch gravierenderer Engpass besteht darin, dass die Vermarktung von nachhaltig deklarierter Rohware nur schleppend anläuft. Auch Agrarhandel und landwirtschaftliche Erzeuger müssen bereits jetzt für die neue Ernte die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und diese nachhaltig handeln, wenn sie in den Bioenergiebereich vermarkten wollen. Spätestens zum Herbst müsste der Agrarhandel dann auch seine Zertifizierung in der Kette nachreichen, damit die letzte Schnittstelle den Nachhaltigkeitsnachweis ausstellen und die Mineralölindustrie ihrer Beimischungspflicht nachkommen kann.

Veröffentlichung der Zertifizierungen:
ISCC: http://www.iscc-system.org/zert_stellen_u_zertifikate/zertifikate___konform_besch/index_ger.html
REDcert: http://www.redcert.org/index.php?option=com_content&view=article&id=83&Itemid=80&lang=de

OVID - Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V.
OVID vertritt als Verband die Interessen der ölsaatenverarbeitenden und ölraffinierenden Unternehmen in Deutschland, deren Kernaufgabe die Verarbeitung von Ölsaaten und Pflanzenölen zu Produkten für die Lebensmittelindustrie, die Oleochemie, die technische Verwendung und für Bioenergie ist. OVID setzt sich als Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland für eine nachhaltige Landwirtschaft und gegen die Abholzung von Regenwäldern und die Trockenlegung von Torfmooren beim Anbau von Ölsaaten ein.


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Quelle:
Pressemitteilung, 02.08.2010
OVID - Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V.
Pressestelle
Am Weidendamm 1A, 10117 Berlin
Tel: 030/72 62 59 30
Internet: www.ovid-verband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. August 2010