WWF Schweiz - Medienmitteilung, 3. Juli 2025
Für Touristen-Souvenirs bezahlen jedes Jahr Millionen Seepferdchen mit ihrem Leben
Mit dem Start der Feriensaison boomt auch der Handel mit exotischen Souvenirs. Oft unbewusst und ohne böse Absicht tragen Touristen dazu bei, dass der Druck auf bedrohte Tier- und Pflanzenarten wächst. Der WWF-Ratgeber für Souvenirs schafft Orientierung.
Zitat René Kaspar, Artenschutzverantwortlicher beim WWF
Schweiz
«Obwohl viele Produkte harmlos wirken, stammen sie oft von
gefährdeten oder geschützten Arten. Ihre Einfuhr ist damit strafbar -
aus gutem Grund. Denn die hohe Nachfrage nach diesen Souvenirs treibt
die Ausrottung seltener Arten voran.»
Die Liste problematischer Souvenirs ist lang. Besonders häufig beschlagnahmte Erinnerungsstücke sind Schnitzereien, Schmuck und Dekorationsartikel aus Elfenbein, Schildpatt oder geschützten Hölzern. Auch auf Korallen sowie daraus gefertigte Schmuck- oder Kunstgegenstände, Lederwaren aus geschützten Reptilienarten oder Fellprodukte sollten Reisende besser verzichten. Denn die Auswirkungen des Souvenirgeschäfts sind enorm. Jedes Jahr werden nach Schätzungen mehrere Millionen von Seepferdchen für die Souvenirproduktion getötet. Mehr als eine Million Krokodile und Warane müssen ebenso jährlich dafür ihr Leben lassen. Auch bei Stör-Kaviar, Schlangen-, Skorpion- oder Tigerknochenwein ist Vorsicht geboten. Reisenden drohen neben der Beschlagnahmung auch Geldstrafen von mehreren Tausend Schweizer Franken - unabhängig davon, ob man wissentlich oder unwissentlich gehandelt hat. «Nur wenn man keine pflanzlichen oder tierischen Andenken kauft, ist man auf der sicheren Seite», sagt René Kaspar, Artenschutzverantwortlicher beim WWF Schweiz.
Zu den häufig beschlagnahmten Objekten gehören:
Selbst Fleisch exotischer Tiere wie Schuppentiere oder Affen wird
immer wieder entdeckt - ein drastisches Beispiel dafür, wie der
Souvenir- und Wildtierhandel zur zweigrössten Ursache der globalen
Artenkrise geworden ist.
Auch Unterhaltungsshows oder Freizeitaktivitäten mit wilden Tieren als
Touristenattraktionen verursachen häufig Tierleid. «Unser Rat ist ganz
klar: Finger weg von Muschelketten, Seestern-Deko oder Haifischzähnen.
Auch Delfinshows und Selfies mit exotischen Tieren sind ein No-Go»,
sagt René Kaspar vom WWF.
Der WWF macht ausserdem darauf aufmerksam, dass oft seltene und bedrohte Arten auf den Speisekarten vieler Urlaubsorte zu finden sind. Denn der hohe Fischkonsum an den Urlaubsdestinationen ist besonders in der Hochsaison nicht nachhaltig oder regional zu decken. «Vermeintlich lokale, frische Fänge stammen oft aus der Zucht oder aus weit entfernten Regionen. Grosse Mengen an Tintenfisch kommen zum Beispiel aus Lateinamerika und Garnelen aus Südostasien. Zudem landen viele bedrohte Arten wie Haie oder Rochen versteckt auf der Speisekarte» , sagt Catherine Vogler, Meeresschutzexpertin beim WWF Schweiz.
Einer der häufigsten Betrugsfälle mit Meeresfrüchten in Italien ist
Hai, der als Schwertfisch verkauft wird - dabei sind Haiarten im
Mittelmeer drastisch überfischt. Auch wenn das Angebot an
Fischgerichten gross ist, empfiehlt der WWF vermehrt zu vegetarischen
Alternativen zu greifen, die gerade in den Mittelmeerländern ebenso
traditionell vorkommen. Wenn es dennoch einmal Fisch sein soll, bietet
der WWF-Fischratgeber Orientierung.
Gut informiert reisen - mit den WWF-Ratgebern
Der WWF-Souvenirratgeber listet die häufigsten problematischen
Mitbringsel, erklärt, worauf beim Kauf zu achten ist, und bietet
praktische Tipps, um tier- und umweltfreundlich zu reisen. Auch der
WWF-Fischratgeber hilft auch unterwegs bei nachhaltigen
Menüentscheidungen.
Zum WWF-Souvenir-Ratgeber
https://www.wwf.ch/de/souvenir-ratgeber
Zum WWF-Fischratgeber
https://www.wwf.ch/de/fischratgeber
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Quelle:
Medienmitteilung, 3. Juli 2025
WWF Schweiz
Hohlstrasse 110, Postfach
8010 Zürich
Tel.: 044 297 21 21
E-Mail: service@wwf.ch
Internet: https://www.wwf.ch
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 11. Juli 2025
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