World Wide Fund For Nature
WWF Pressemitteilung zum Welt-Nashorn-Tag (22.09.) - 19. September 2025
Nashörner: Leichter Aufwärtstrend in Asien, weiter sinkender Bestand in Afrika
• In Afrika ging die Zahl der Nashörner 2024 um 6,7 Prozent gegenüber 2023 zurück
• In Asien wurden bis Anfang 2025 0,3 Prozent mehr Nashörner gezählt als zuletzt 2022
• WWF Deutschland ordnet Lage der Nashörner trotz einzelner Lichtblicke weiter als kritisch ein
Berlin, 19.09.2025: Während die Zahl der Nashörner in Afrika im Jahr 2024 weiter gesunken ist, lässt sich in Asien ein leichter Aufwärtstrend verzeichnen. Darauf weist die Naturschutzorganisation WWF Deutschland anlässlich des Welt-Nashorn-Tags am 22. September hin. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat kürzlich neue Zahlen zu den Beständen von Spitzmaulnashörnern und Breitmaulnashörnern in Afrika sowie von Panzernashörnern, Java-Nashörnern und Sumtara-Nashörnern in Asien veröffentlicht. Insgesamt ordnet der WWF Deutschland die Lage der Nashörner in Afrika und Asien trotz einzelner Lichtblicke weiter als kritisch ein. Die Naturschutzarbeit vor Ort ist aus Sicht des WWF weiter grundlegend für den Erhalt der Nashörner in Afrika und Asien.
Insgesamt ist die Zahl der Nashörner in Afrika 2024 um 6,7 Prozent zurückgegangen. Bis Ende des Jahres wurden in Afrika schätzungsweise 22.540 Nashörner gezählt. Darunter befanden sich 6.788 Spitzmaulnashörner, die auf der Roten Liste der IUCN als "vom Aussterben bedroht" eingestuft sind. Hinzu kamen15.752 Breitmaulnashörner, die als "potenziell gefährdet" eingestuft sind. Während die Zahl der Spitzmaulnashörner seit 2023 um 5,2 Prozent stieg, fiel die Zahl der Breitmaulnashörner im gleichen Zeitraum um 11,2 Prozent. "Die Naturschutzarbeit vor Ort hat entscheidend dazu beigetragen, die Zahl der Spitzmaulnashörnern zu stabilisieren und einen noch stärkeren Rückgang der Breitmaulnashörner zu verhindern", sagt William Crosmary, Afrika-Referent beim WWF Deutschland. "Das Aussterberisiko bleibt bestehen. Der Wildereidruck ist selbst bei sinkenden Wildereiquoten weiter hoch. Hinzu kommen weitere Faktoren, wie etwa der Verlust von Lebensraum und die Auswirkungen von Dürren", so Crosmary. Aus Sicht des WWF Deutschland sind das Zusammenspiel von Antiwildereiarbeit, Polizeiarbeit an den Schmuggelrouten und Maßnahmen zur Reduktion der Nachfrage nach Nashorn-Hörnern wichtige Stellschrauben im Kampf ums Überleben der Nashorn-Arten Afrikas.
Für Asien meldeten die Nashorn-Verbreitungsstaaten Anfang 2025 eine
Population von 4.159 bis 4.172 Nashörnern in Indien, Nepal und
Indonesien. Dies liegt über der 2022 gemeldeten Population von 4.124
bis 4.137 Tieren, was einem minimalen Anstieg um 0,3 Prozent
entspricht. "Diese Zahlen unterstreichen den Erfolg gezielter
Schutzmaßnahmen für Panzernashörner in Indien und Nepal, machen aber
auch die dringende Notwendigkeit deutlich, für die Java- und
Sumatra-Nashörner in Indonesien deutlich mehr zu tun - sonst wird es
zu spät sein", sagt Katjuscha Dörfel, Asien-Referentin beim WWF
Deutschland. Die Java- und Sumatra-Nashörner sind vom Aussterben
bedroht, da es nur noch schätzungsweise 50 Java-Nashörner und 34 bis
47 Sumatra-Nashörner gibt. Zwischen 2019 und 2023 sind 26 Java
Nashörner Wilderern zum Opfer gefallen - ein Drittel der bekannten
Population. "Für die kleinste aller Nashornarten ist das Risiko
auszusterben nochmals gewachsen", so Dörfel.
Quelle Zahlen IUCN:
cites.org/sites/default/files/documents/E-CoP20-084-A3.pdf
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Quelle:
WWF Pressemitteilung, 19.09.2025
Herausgeber: WWF Deutschland
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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 19. September 2025
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