Universität Duisburg-Essen - 24.09.2025 18:15
Klimawandel bedroht Fischvielfalt : Nature-Studie belegt Rückgänge in kühlen US-Gewässern
Die Zusammensetzung von Fischgemeinschaften in Flüssen und Bächen der USA hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten massiv verändert. Eine neue Studie in Nature belegt: Steigende Wassertemperaturen und die Ansiedlung bestimmter Fische durch den Menschen beschleunigen den Verlust der Biodiversität - vor allem in kühlen Gewässern. An der Studie ist Umweltexperte Prof. Dr. Ralf Schäfer (Universität Duisburg-Essen) beteiligt.
"Arten aus der Familie der Karpfen und echten Barsche, die kühles Wasser bevorzugen, verlieren zunehmend ihren Lebensraum, da die Temperaturen in Flüssen weltweit steigen", erklärt Prof. Dr. Ralf Schäfer, Umweltforscher an der Universität Duisburg-Essen und am Research Center One Health Ruhr. Für die Studie hat er zusammen mit einem internationalen Forschungsteam Langzeitdaten zu fast 400 Fischarten in Nordamerika ausgewertet. Die Daten stammen von der US-Umweltbehörde EPA, die zwischen 1990 und 2019 Proben an knapp 3.000 Standorten erhoben hat.
Das Ergebnis in Flüssen mit einer Durchschnittstemperatur unter 15 Grad Celsius ist drastisch: Hier ist die Zahl der Fische um mehr als die Hälfte geschrumpft, die Artenvielfalt um rund ein Drittel. Gleichzeitig beobachten die Forschenden, dass größere Arten wie Forellenbarsche und Kanalwelse, die zum Angeln und Fischen eingesetzt werden, kleinere Arten in den kalten Flüssen verdrängen.
In Flüssen mit Wassertemperaturen über 24 °C zeichnet sich ein anderes Bild: In den warmen Gewässern steigt sowohl die Zahl der Fische als auch die Artenvielfalt, vor allem robuste Arten legen zu. Doch dieser Zuwachs darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Artenvielfalt insgesamt leidet. Eingeschleppte Fischarten und steigende Temperaturen wirken hier zusammen und verschärfen den Verlust der Biodiversität.
"Unsere Ergebnisse belegen, wie empfindlich Süßwasserökosysteme auf
den Klimawandel reagieren", betont Schäfer. "Gerade in kühlen Flüssen
droht die charakteristische Artenvielfalt zu verschwinden. Dabei sind
die Daten aus den USA ein deutliches Warnsignal für Europa, denn hier
beobachten wir dieselbe Entwicklung: Flüsse werden stetig wärmer."
Originalpublikation:
Rumschlag, S.L., Gallagher, B., Hill, R. et al. Diverging fish
biodiversity trends in cold and warm rivers and streams. Nature
(2025).
https://doi.org/10.1038/s41586-025-09556-0
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Quelle:
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Universität Duisburg-Essen - 24.09.2025 18:15
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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 26. September 2025
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