Havanna, 15. Januar (IPS) - Der Orchideengarten im westkubanischen Soroa wird in diesem Jahr erstmals Orchideen zu kommerziellen Zwecken züchten. Dadurch soll die Zerstörung der Pflanzen in den Gebieten, die an den Orchideengarten anstoßen, verhindert werden.

Soroa liegt in der Provinz Artemisa rund 75 Kilometer westlich von Havanna. Der Orchideengarten, der von dem spanischen Juristen und Orchideensammler Tomás Felipe Camacho in den 1940er Jahren angelegt wurde, befindet sich im Sierra del Rosario-Biosphärenresrevat und erstreckt sich über eine Fläche von insgesamt 35.000 Quadratmetern.

"Wir verfügen bereits über die Zustimmung, Orchideen und andere Pflanzen zu reproduzieren und zu verkaufen", berichtet José Lázaro Bocourt, der Generaldirektor des Orchideengartens. "Uns geht es darum, unsere Angebotspalette zu erweitern und Besucher davon abzubringen, Pflanzen einfach auszureißen und mitzunehmen." Mit jeder ausgerupften Orchidee werde das Gleichgewicht des gesamten Ökosystems gestört.

"Unsere Sammlung leidet bereits unter den Folgen des Diebstahls", fügte er hinzu. Um hier gegenzulenken, hätten Besucher ab Januar die Möglichkeit, Samen, Pflanzen und ein bisschen Substrat vor Ort zu kaufen. Auf diese Weise könnten sie zum Schutz und zur Reproduktion der Orchideen beitragen. In dem Garten wachsen derzeit mehr als 20.000 Orchideen, die 700 Arten aus dem In- und Ausland zuzuordnen sind. (Ende/IPS/kb/2013)