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GLOBAL/071: Umwelt- und Naturschutz soll in Rio beerdigt werden (BUND)


BUND-Kommentar vom 19. Juni 2012 zur neuesten Entwicklung in Rio

Verabschiedung des Rio-Abschlussdokuments wäre Begräbnis erster Klasse für mehr Umwelt- und Klimaschutz



Rio de Janeiro/Berlin: Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Plenumsbeschluss in Rio de Janeiro, wonach der derzeitige Textentwurf des Rio-plus20-Gipfels von den Regierungschefs akzeptiert und ratifiziert werden wird:

"Wenn die Regierungen dieses Dokument wirklich beschließen, dann wäre das ein Begräbnis erster Klasse für mehr Umwelt- und Klimaschutz. Der globale Schutz unserer Lebensgrundlagen kommt wegen der Schuldenkrise unter die Räder. Kaum beschließen die großen Schwellenländer auf dem G-20-Treffen in Mexiko, Milliarden in den Krisenfond des Internationalen Währungsfonds einzuzahlen, werden sie und die Industriestaaten in Rio von mehr Umweltschutzmaßnahmen verschont. Das ist ein trauriger Tag für den Weg hin zu einer nachhaltigen Entwicklung." Das Einknicken der EU und der deutschen Bundesregierung sei absolut inakzeptabel. Das Abschlussdokument enthalte nicht als blumige Bekundungen zu mehr Nachhaltigkeit, ermögliche es aber, fossile Energieträger, Atomkraft und Großstaudämme zu fördern. Ein schlechteres Ergebnis wäre in Rio nicht möglich. Weiger forderte Bundesumweltminister Peter Altmaier und die EU auf, sich in den kommenden Tagen doch noch für eine Verbesserung des Rio-Abschlussdokuments einzusetzen und wenn dies nicht gelingt, es abzulehnen.

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Quelle:
BUND-Pressedienst, 19.06.2012
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juni 2012