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KLIMA/143: Bevölkerungswachstum und Klimawandel (DSW)


DSW [news] - Dezember 2011
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Bevölkerungswachstum und Klimawandel


Die amerikanische Nichtregierungsorganisation PAI hat im Vorfeld des Klimagipfels von Durban eine Übersicht über Bevölkerungs- und Klimahotspots zusammengestellt und damit darauf aufmerksam gemacht, dass Regionen mit hohem Bevölkerungswachstum besonders stark vom Klimawandel betroffen sind.

Während die Ursachen des Klimawandels vor allem im hohen CO2-Ausstoß der Industrienationen liegen, sind die Länder des Südens diejenigen, die am stärksten unter den Folgen leiden werden. Das zeigt die aktuelle Online-Datenbank "Mapping Population and Climate Change" der Organisation Population Action International (PAI). Das ist vor allem deshalb problematisch, weil diesen Ländern die notwendigen Ressourcen fehlen, um sich an die wandelnden Umweltbedingungen anzupassen.

Die Entwicklung der Bevölkerung einer Region hat einen großen Einfluss darauf, wie gut sich die Menschen an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen können. Ein rasantes Bevölkerungswachstum verschärft die negativen Folgen des Klimawandels zusätzlich. Ein verbesserter Zugang zu Mitteln der Familienplanung hilft den Menschen in den besonders gefährdeten Gebieten somit auch dabei, sich an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.

PAI hat in seiner interaktiven Online-Datenbank 26 Hotspot-Länder mit einer geringen Anpassungsfähigkeit an die Folgen des Klimawandels identifiziert. Sie verfügen über ein rasantes Bevölkerungswachstum und ihnen werden zugleich starke Rückgänge bei der Produktion landwirtschaftlicher Produkte prognostiziert. Neun dieser Länder, darunter unsere Projektländer Kenia, Äthiopien und Tansania, leiden schon heute unter Wasserarmut oder sogar Wasserknappheit (Kenia).

Besonders kritisch werden sich laut PAI die Folgen des klimabedingt steigenden Meeresspiegels auf dicht besiedelte Küstengebiete auswirken. Küstengebiete machen nur zwei Prozent der weltweiten Landfläche aus, dort leben aber schon heute zehn Prozent der Menschen. Gerade in diesen Gebieten wächst die Bevölkerug zudem überdurchschnittlich.

Regionen mit besonders hohem Bevölkerungswachstum einerseits und Gebiete, die besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, überlappen sich laut PAI stark. Vor allem die ärmsten Länder und die ärmsten Bevölkerungsgruppen sind anfällig für die Auswirkungen von Fluten, Dürren und Erdrutschen. Durch das starke Bevölkerungswachstum in vielen Entwicklungsländern erhöht sich zum einen die Zahl der Menschen, die den negativen Umweltfolgen ausgesetzt sind. Zum anderen wächst mit einer wachsenden Bevölkerung auch der Druck auf knappe Naturressourcen wie Wasser, Wald oder Ackerflächen, die vielfach durch den Klimawandel zusätzlich gefährdet sind.

Die Online-Datenbank von PAI finden Sie hier:
http://www.populationaction.org/Publications/Data_and_Maps/Mapping_Population_and_Climate_Change/Summary.php

Quelle: PAI, 6. Dezember 2011.


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Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Dezember_2011.pdf


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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Dezember 2011