Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → INTERNATIONALES


LATEINAMERIKA/122: Amazonien - Schlachtfeld der Interessen (WWF magazin)


WWF magazin, Ausgabe 4/2015
WWF Deutschland - World Wide Fund For Nature

Strasse ins Verderben

Von Nina Schoenian, WWF


Längst spürt Brasiliens Bevölkerung die Folgen jahrzehntelanger Abholzung - vor allem Trockenheit und Trinkwasserknappheit. Doch neue Gesetzesvorhaben bedrohen ausgerechnet die wirksamsten Instrumente gegen die Zerstörung des Waldes: Naturschutzgebiete und die Territorien indigener Völker.


Der grösste Regenwald der Erde

Amazonien umfasst heute eine Fläche von 5,36 Millionen km² ist damit grösser als die Europäische Union.

Brasilien unternahm bislang große Anstrengungen zum Erhalt des Amazonas-Regenwaldes. Ein weites Geflecht aus Naturschutzgebieten und Indigenen-Territorien zieht sich heute durch die riesige Ökoregion. Es ist nachweislich der effektivste Schutz für den Wald und seine vielfältigen Bewohner. Dabei geht es bei ARPA (siehe Kasten unten), dem größten Schutzgebietsprogramm für Tropenwälder, nicht nur um die geschützte Fläche an sich. Das Projekt, für das die deutsche Bundesregierung, der WWF und viele weitere Organisationen gekämpft haben, wirkt auch indirekt. Die Schutzgebiete fungieren als Bollwerk für dahinter liegende Areale, die keinen Schutzstatus genießen. Zudem sind sie für die Stabilität des gesamten Waldes unerlässlich. Durch ARPA hat Brasilien die Schutzgebietsfläche auf mehr als 20 Prozent seines Amazonas-Regenwaldes verdoppelt. Zugleich wurde die Entwaldungsrate erheblich verringert - von 27.000 (2004) auf unter 5000 Quadratkilometer im Jahr 2014.

ARPA

Die brasilianische Regierung hat zusammen mit der Bundesregierung, dem WWF, dem Globalen Umweltfonds der Weltbank (GEF) und weiteren Organisationen sowie Privatpersonen 2002 das umfassendste Naturschutzvorhaben in den Tropen ins Leben gerufen: das Amazon Region Protected Area Program (ARPA). Insgesamt 600.000 km² Amazonas-Regenwald sollen durch ein Schutzgebietsnetzwerk gesichert werden - eine Fläche so groß wie Deutschland und Großbritannien. Zusammen mit neun Schutzgebieten, die neu in das ARPA-Programm aufgenommen wurden, sind bereits jetzt 105 Schutzgebiete mit einer Fläche von 580.000 km² geschützt (Stand: Juni 2015).


Waldschutz auf der Kippe

Doch diese Erfolge sind in Gefahr. Der Druck auf den Amazonas-Regenwald nimmt wieder zu. Und diesmal ist die Bedrohung größer als je zuvor: Wissenschaftler warnen vor dem sogenannten Tipping-Point - jenem Grad der Entwaldung, der dazu führt, dass der Niederschlag am Amazonas selbst so stark abnimmt, dass ein Großteil des restlichen Regenwaldes durch Trockenstress abstirbt und zur Savannenlandschaft wird. Unumkehrbar.

Dieser Tipping-Point ist näher gerückt, weil rund ein Fünftel des Amazonas-Regenwaldes bereits vernichtet ist. Schon jetzt wirkt sich die Entwaldung mehrfach katastrophal aus. Zum einen droht der vermutlich artenreichste Landlebensraum der Erde unwiederbringlich verloren zu gehen. So sind typische Tiere wie der Jaguar, der große zusammenhängende Regenwaldflächen braucht, um genügend Beute zu machen, bereits aus vielen zerstückelten Waldgebieten verschwunden. Zum anderen führt der tote Wald auch zu einem enormen Ausstoß an Treibhausgasen, die bislang im Regenwald gespeichert waren. Und er bringt, das spüren die Brasilianer inzwischen im Alltag, eine nie gekannte Trockenheit.


Die fliegenden Flüsse
"Forest is water", Wald ist Wasser. Mit dieser einfachen Formel wirbt der WWF in der brasilianischen Bevölkerung für den Erhalt des Urwaldes. Nicht nur, dass der Amazonas-Regenwald an sich eine hohe Feuchtigkeit aufweist, da er Wasserpartikel an die Luft abgibt. Die Bäume geben außerdem Mikrosubstanzen beziehungsweise Aerosole ab, die als Kondensationskerne zur Bildung von Regentropfen führen. Diese beiden Faktoren kombiniert, lassen über Amazonien die für Brasilien, Paraguay und Argentinien so wichtigen Regenwolken entstehen. Sie regnen nicht nur in der Nähe des Waldes ab, sondern tragen als feuchte Luftströme den Niederschlag auch in den weit entfernten Süden des Landes sowie die dortigen Nachbarländer - als sogenannte Rios Voadores, fliegende Flüsse.

Doch die Rios Voadores scheinen jetzt zu Versiegen, weil immer mehr Wald fehlt, der die Wolken erzeugen kann. Vor allem der Verlust der Walddecke südlich des Amazonas und im Cerrado bremst mittlerweile die Wanderung feuchter Luftmassen aus der Amazonas-Region in den Süden. Zu diesem Schluss kommt Antonio Nobre vom brasilianischen Raumforschungsinstitut (ARA/Inpe) in einer aufsehenerregenden Studie über das künftige Klima Amazoniens, an welcher der WWF mitgewirkt hat. Sie erklärt, warum Städte wie Sao Paulo im Vergangenen Winter die schlimmste Dürre seit 70 Jahren erlebten. Gegen Ende der letzten Regenzeit waren die Trinkwasser-Reservoirs der Region teilweise nur zu fünf Prozent gefüllt. Die Aufklärung darüber, dass die extreme Trockenheit in Brasilien auf die Entwaldung zurückzuführen ist, tut not, um mehr Brasilianer im Kampf für den Regenwald zu gewinnen.

Denn Verbündete kann der Amazonas-Wald jetzt dringend gebrauchen. Seit einiger Zeit nämlich machen brasilianische Medien Stimmung für die Angriffe im Parlament auf Schutzgebiete und Indigenen-Territorien. Sie seien unproduktiv, zum Teil unrechtmäßig ausgewiesen und stünden dem wirtschaftlichen Wachstum und vor allem der Energiegewinnung im Wege. Dahinter steht eine Lobby aus Land- und Viehwirtschaft, Bergbau und Wasserkraft. Was sie eint, ist das Interesse am Aufweichen der Grenzen bereits vorhandener sowie die Verhinderung neuer Schutzgebiete und Territorien. Genau das ist das Ziel neuer Gesetzesvorhaben, die das brasilianische Parlament demnächst beschließen will.

Zum einen droht eine Reform des Bergbaurahmengesetzes: In einer von mehreren Fassungen verbirgt sich die Absicht, einen Teil der Schutzgebiete zur Förderung mineralischer Rohstoffe von Eisen bis Erdöl freizugeben. Für derlei Vorhaben müssen bisher Einzelanträge gestellt werden. 203.000 Anträge sind gerade in Bearbeitung, 27.000 davon betreffen Förderprojekte innerhalb bestehender Schutzgebiete im ganzen Land. Auch wenn die Eingriffe dort nur in kleinen Abschnitten stattfänden: Aufgrund der Wechselwirkungen im Wald beträfen sie faktisch eine viel größere Fläche. Erschwerend kommt hinzu, dass für diese bedrohten Landstriche eine Kompensation oft nicht möglich ist. Es gibt schlicht keine geeigneten Flächen mit solch hohem ökologischem und kulturellem Wert mehr.

Nach der bestehenden Gesetzeslage muss der Kongress bisher jeden Antrag einzeln beurteilen und, wenn nötig, Schutzgebiete verkleinern oder auflösen, bevor eine Genehmigung erteilt werden darf. Das neue Bergbaurahmengesetz würde all diese Genehmigungen erleichtern und beschleunigen.

Der zweite drastische Rückschlag droht den Amazonas-Schutzgebieten durch mehrere Anträge auf Verfassungsänderung. Alle grundsätzlich mit demselben Ziel: Die Zuständigkeit für die Ausweisung von Schutzgebieten von der Regierung auf das Parlament, den Nationalkongress, zu übertragen. Damit würden faktisch keine neuen Schutzgebiete mehr ausgewiesen werden, da beide Kammern des Parlaments den Wirtschaftssektoren mit Entwaldungsinteressen sehr nahestehen. Zudem steht zu befürchten, dass große Anbauflächen, Viehwirtschaft sowie riesige Infrastrukturprojekte künftig auch in Indigenen-Territorien und Naturschutzgebieten möglich sein werden. Im schlimmsten Fall hätte dies die Rückabwicklung der Schutzgebiete zur Folge.


Der Wert des Waldes

Brasiliens Anteil am Amazonas-Regenwald erstreckt sich auf mehr als die neunfache Fläche Deutschlands. Dieser Reichtum zwingt das Land in die Verantwortung für die Weltgemeinschaft. Zugleich weckt diese unerschlossene Wildnis Begehrlichkeiten nach Rohstoffen und Energie. Gerade der hohe Energiebedarf wird häufig angeführt, um neue gigantische Wasserkraftwerke in den Urwald zu bauen. So wie Belo Monte (siehe weiter unten). Damit ließe sich die Trockenheit bekämpfen, heißt es. Doch wie sinnvoll ist das mit einer Technologie, die zu noch mehr Entwaldung und damit zu noch mehr Trockenheit führt? Der Rio Xingu, einer der großen Nebenflüsse des Amazonas, verliert durch das Kraftwerk Belo Monte rund 90 Prozent seiner Strömungskraft. Deshalb fordert der WWF ein Energiekonzept ohne Monsterstaudämme, die indigene Völker vertreiben und Natur unnötig zerstören.

Im Juruena-Nationalpark gelang es dem WWF 2014, den Bau von zwei Wasserkraftwerken zu stoppen. Denn es gibt Alternativen: Mehr Energie lässt sich auch ohne gigantische Flussverbauungen und Entwaldungen erzeugen, sagt WWF-Südamerika-Experte Roberto Maldonado. "Durch eine Modernisierung vorhandener Wasserkraftwerke kann mehr und effizienter Strom für die wachsende Bevölkerung gewonnen werden - zu wesentlich geringeren volkswirtschaftlichen Kosten." Hierfür setzt sich der WWF auf politischer Ebene und bei Wirtschaftsunternehmen ein. Darüber hinaus hat Brasilien auf bereits gerodeten Flächen riesige Wind- und Sonnenenergiepotenziale, die brach liegen.

Das vor allem Politikern und Unternehmen zu vermitteln, ist enorm wichtig. Es reicht nicht, dem ökonomischen Druck allein ökologische Argumente entgegenzusetzen. Die segensreichen langfristigen Wirkungen eines gesunden Amazonas-Regenwaldes müssen gegen die kurzfristigen Profite durch seine Zerstörung abgewogen werden. Dabei soll die Inwertsetzung helfen. Sogenannte Umweltdienstleistungen wie zum Beispiel die Erzeugung von Trinkwasser durch den Wasserkreislauf des Waldes sind auch wirtschaftlich stichhaltige Argumente für dessen Erhalt.

Mit der Inwertsetzung des Waldes argumentieren etwa Pharmakonzerne gerne. Denn nur ein intakter Wald birgt unentdeckte Schätze - für die Gesundheit des Menschen beispielsweise. Ganz Brasilien ist mit fast 60.000 Pflanzenarten das Land mit der reichhaltigsten Flora der Welt. Nur acht Prozent dieser Pflanzen sind bisher auf ihre Wirkstoffe hin untersucht worden. Bereits jetzt wird mehr als ein Viertel des Milliardenumsatzes der Pharmaindustrie mit Produkten aus Pflanzen erzeugt. Da sind mikrobiologische Untersuchungen der Grünalgen im Fell des Faultiers auf der Suche nach einem Allheilmittel gegen Krebs nur der zarte Anfang. So unendlich der Nutzen des Amazonas-Regenwaldes ist, so unvorstellbar sind die Gefahren durch dessen fortschreitende Abholzung auch für uns. Denn Waldvernichtung ist ein Hauptverursacher der Erderwärmung. Bereits jetzt ist die durchschnittliche Lufttemperatur in Deutschland um 1,2 Grad Celsius gegenüber 1881 gestiegen. Damit gehen auch mehr Hitzewellen und Wetterextreme einher. Sie belasten verstärkt die Gesundheit von Mensch und Natur und beeinträchtigen die Gewinnung von Lebensmitteln und Energie. Schon heute geht der Schaden durch mehr Unwetter in die Milliarden. Stoppen wir also jetzt den Wahnsinn!


Schutz für Schutzgebiete

Das denken auch viele Brasilianer. Am 11. Juni übergaben 70 Organisationen gemeinsam ein Manifest gegen die geplante Verfassungsänderung an den brasilianischen Kongress darunter die nationale Indigenen-Organisation, die katholische Kirche, zahlreiche Bauernverbände sowie Greenpeace und der WWF. Darüber hinaus unternimmt der WWF alles in seiner Macht stehende, um den Ausverkauf Amazoniens aufzuhalten, der betroffenen Bevölkerung eine Stimme zu geben und den größten Regenwald der Erde mit all seinen segensreichen Funktionen für die Menschheit zu bewahren. Ziel ist es, die geplanten Gesetzesänderungen in der aktuellen Fassung zu verhindern. Vor allem durch:

• Verstärkung des öffentlichen Drucks: Allein in Deutschland haben mehr als 30.000 Menschen das Amazonas-Manifest des WWF unterschrieben;

• eine juristische Prüfung, ob beide Reformen verfassungskonform sind;

• Beteiligung an einer Sammelklage gegen das Bergbaurahmengesetz;

• Dialoge mit Brasiliens Regierung und Parlament, um sie davon zu überzeugen, dass nicht kurzfristige Vernichtung, sondern langfristiger Schutz des Amazonas-Regenwaldes im ureigensten Interesse des Landes ist;

• strategische Dialoge mit Unternehmen in Deutschland;

• Unterstützung seitens der Bundesregierung für unser Anliegen - als Hauptgeldgeber der ARPA-Schutzgebiete.


Schutz für uns

Viel steht auf dem Spiel. Es droht nicht nur die Rolle rückwärts im internationalen Naturschutz, sondern eine definitive Verschlechterung unser aller Lebensgrundlagen - in Brasilien und weltweit.

Deshalb greift der WWF Deutschland in seiner aktuellen Kampagne zu einem drastischen Mittel und ernennt die Menschheit zur bedrohten Art. Wir haben diesen Weg gewählt, um uns noch entschiedener gegen den Wahnsinn der Abholzung zu stemmen. Der Erhalt des Amazonas-Regenwaldes mit all seiner bereits entdeckten und noch verborgenen Bedeutung für Artenvielfalt, Klimastabilität und, schlicht, das Leben ist eine der Menschheitsaufgaben unserer Zeit.

Mehr Informationen im Internet auf wwf.de/amazonas und #vivaAmazonia

*

DER DAMM UND DIE DÜRRE

Mein Name ist Carl von Siemens. Ich bin ein Nachfahre des Erfinders und Industriellen Werner von Siemens und Aktionär der Firma, die er gegründet hat. Vor einem Jahr bin ich nach Brasilien gereist, um auf ein Projekt aufmerksam zu machen, an dem diese Firma nicht hätte mitverdienen sollen. Das Projekt ist der Bau von Belo Monte, dem drittgrößten Wasserkraftwerk der Welt, das gerade im Regenwald entsteht.


Belo Monte wird aus drei riesigen Talsperren bestehen, die einen Großteil des Rio Xingu in zwei Kanäle umleiten, die das Wasser zum Hauptkraftwerk führen. Die 100 Kilometer lange Auenlandschaft, die der Fluss an dieser Stelle passiert, wird de facto trockengelegt. Dafür soll ein Drittel der Stadt Altamira unter Wasser gesetzt werden. Zwischen 20.000 und 40.000 Menschen müssen umgesiedelt werden, ohne groß mitreden zu dürfen.

Für die Umsetzung des Regierungsauftrags wurde ein Konsortium namens Norte Energia gebildet, zu dem der staatliche Energieversorger Eletrobrás und, bezeichnenderweise, auch der Bergbaukonzern Vale gehören. Federführend für die Technik ist Voith Hydro, ein Joint Venture zwischen Siemens und der Firma Voith aus Heidenheim. Seit dem ersten Spatenstich 2011 hat es in Belo Monte Streiks gegeben, Besetzungen durch wütende Indianer und richterlich verhängte Baustopps, da die betroffenen indigenen Völker nicht angehört und die in der Verfassung vorgeschriebenen Umweltauflagen nicht eingehalten worden sind. Der Staudamm konnte nur gebaut werden, da es, wie beim Braunkohletagebau in Deutschland, ein Gesetz gibt, das die Aufhebung von Grundrechten ermöglicht, wenn dies im "nationalen Interesse" liege.

Ich erfuhr von Belo Monte auf der Aktionärsversammlung von Siemens, als eine kleine Frau aus Altamira gegen das Projekt vorsprach. Brasilien war weit entfernt und seine Umweltpolitik ging mich vielleicht nichts an. Doch da ich aus den Projekten von Siemens eine Dividende bezog, ist die Geschichte dieser Frau zwangsläufig zu meiner eigenen geworden.

Mit dem Staudammprojekt im Regenwald ist für mich eine rote Linie überschritten worden. Die Vergabe der Lizenz entsprach nicht rechtsstaatlichen Prinzipien. Der Regenwald und das Recht seiner Völker dürfen nicht der Energiegewinnung geopfert werden. Seine Artenvielfalt gehört zu unserer biologischen Reserve für die Zukunft. Ich möchte, dass seine Bäume auch in Zukunft täglich 20 Milliarden Tonnen Wasser wie Geysire in die Luft speien, wo sie zu "fliegenden Flüsse" kondensieren, die das Andengebirge entlang nach Süden reisen und den Rest des Kontinents mit Regen versorgen.

Vergangenen Winter ist Sao Paulo von einer großen Dürre heimgesucht worden. Viele Menschen haben sie mit den Abholzungen in Amazonien in Verbindung gebracht, die bewirke, dass die "fliegenden Nüsse" weniger Wasser transportierten als früher. Sollte das stimmen und sollten sich die Abholzungen fortsetzen, könnten sich Teile Südamerikas in eine Steppe verwandeln. In einer Steppe würden auch Wasserkraftwerke nicht mehr funktionieren.

Das Interview zum Text lesen Sie auf wwf.de/interview-belomonte.

*

AMAZONIEN IN ZAHLEN

Der ökologische Wert der Region für die ganze Welt ist immens.

Der Amazonas ist der längste Fluss der Welt
Fast 60 Millionen Hektar unter Schutz
1/5 Der Frischwasserreserven weltweit
20 Milliarden Tonnen Wasser verdunsten täglich und sorgen im Süden für Regen

40.000 Pflanzenarten
400 Säugetierarten
1300 Vogelarten
1800 Schmetterlingsarten
34 Mio. Menschen
390 Indigene Völker

*

Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

- Viva Amazonia - Fast die Hälfte der Indigenen-Territorien und der Naturschutzgebiete Brasiliens sind durch neue Gesetzesvorhaben akut bedroht. Deshalb übergaben Indigenen-Verbände gemeinsam mit dem WWF und anderen Organisationen ein Manifest gegen die geplante Verfassungsänderung an das brasilianische Parlament.

- Lebendige Schätze des Waldes - Der Amazonas-Regenwald ist weltweit einzigartig - sein Fortbestand deshalb auch von globaler Bedeutung. Zehn Prozent aller Tier- und Pflanzenarten leben dort. Von oben: ein Kolibri, Gelbbrust-Aras, ein Amazonas-Flussdelfin und das faszinierend langsame Dreifinger-Faultier.

- Auf dem Trockenen - Der Staudamm von Belo Monte legt 100 Kilometer Aue entlang des Rio Xingu trocken und zwingt bis zu 40.000 Menschen zur Umsiedlung.

- Etappensieg - Im Juruena-Nationalpark konnte der WWF 2014 zwei Wasserkraftwerke verhindern und damit 40.000 Hektar Regenwald vor der Überflutung schützen.

WWF-Plakat: Auf den Punkt gebracht - Der Amazonas-Regenwald ist auch für unser Leben hier in Europa entscheidend.

*

Quelle:
WWF Magazin 4/2015, Seite 10 - 19
Herausgeber: WWF Deutschland
Reinhardtstraße 18, 10117 Berlin
Tel.: 030/311 777 700, Fax: 030/311 777 888
E-Mail: info@wwf.de
Internet: www.wwf.de
 
Die Zeitschrift für Fördermitglieder und Freunde der
Umweltstiftung WWF Deutschland erscheint vierteljährlich


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Dezember 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang