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MEER/124: Ozeane und Meere Europas - Die Entwicklung muss umgekehrt werden (KEG)


Europäische Kommission

Pressemitteilung - Brüssel, den 20. Februar 2014

Ozeane und Meere Europas: Die Entwicklung muss umgekehrt werden



Ein heute veröffentlichter Bericht zeichnet ein besorgniserregendes Bild der europäischen Meere. Aus der Analyse der Kommission, die anlässlich der Konferenz "Gesunde Meere - produktive Ökosysteme" (HOPE: Healthy Oceans - Productive Ecosystems) in Brüssel am 3./4. März vorgestellt werden soll, ergibt sich, dass dringend weitere Anstrengungen unternommen werden müssen, wenn bis 2020 ein guter Zustand der Meeresumwelt erreicht werden soll.

Umweltkommissar Potocnik erklärte dazu: "Die Botschaft ist klar: Die Ozeane und Meere Europas befinden sich in keinem guten Zustand. Wir sind aber auf diese Meere angewiesen und müssen daher ein Gleichgewicht erreichen, d. h. wir müssen Wege finden, das wirtschaftliche Potenzial der Meere zu nutzen, ohne eine schon jetzt fragile Umwelt noch mehr zu belasten; so können wir Wachstum und Arbeitsplätze schaffen, die langfristig sicher sind."

Zusammen mit den ebenfalls heute veröffentlichten "Marine messages" ("Meeresnachrichten")[1] der Europäischen Umweltagentur bietet der Bericht zum ersten Mal einen umfassenden Überblick über den Zustand der Meeresgewässer in der EU. Die Mitgliedstaaten haben Berichte übermittelt, in denen sie den Zustand ihrer Meere bewerten, definieren, was sie als "guten Umweltzustand" ansehen, und angeben, welche Ziele sie sich gesetzt haben, um diesen guten Zustand zu erreichen. Den Schlussfolgerungen des Berichts sind Empfehlungen für die vier Meeresregionen und für einzelne Mitgliedstaaten beigefügt. Aus dem Bericht geht Folgendes hervor:

  • Dank der umfassenden Berichte der Mitgliedstaaten wissen wir jetzt wesentlich mehr über unsere Meere und Ozeane; wir wissen welche Probleme es gibt und was wir tun können, um die Situation zu verbessern.
  • Die meisten Indikatoren sind im roten Bereich: so sind z. B. 88% der Fischbestände im Mittelmeer und im Schwarzen Meer bedroht. Doch die Nachhaltigkeit der Fangmengen nimmt zu, wenn auch nur langsam.
  • Weitere Anstrengungen sind erforderlich, wenn die EU ihr Ziel für 2020 - intakte und fruchtbare Meere und Ozeane - erreichen will.
  • Maßnahmen zur Verbesserung der Situation werden durch einen Mangel an Koordinierung zwischen den Mitgliedstaaten beeinträchtigt. Ein guter Zustand der Meere könnte leichter und kostengünstiger erreicht werden, wenn die Mitgliedstaaten stärker zusammenarbeiten würden.

Nächste Schritte

Diese Ergebnisse und das weitere Vorgehen sollen anlässlich der HOPE-Konferenz ("Healthy Oceans - Productive Ecosytems")[2] am 3. und 4. März in Brüssel erörtert werden, auf der Behörden, NRO, Hochschulen und sonstige Interessenträger zusammenkommen werden, die für die Meeresumwelt in Europa bzw. in damit zusammenhängenden Bereichen tätig sind. Die Konferenz wird per Livestream zu verfolgen sein.


Hintergrund

Der heutige Bericht wird sechs Jahre nach der Verabschiedung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie [3] veröffentlicht. Ziel dieser Richtlinie ist ein guter Zustand der Meeresgewässer der EU bis 2020 und der Schutz der Ressourcen, auf denen die wirtschaftlichen und sozialen Tätigkeiten im maritimen Bereich beruhen. In der Richtlinie wird ein Ökosystem-Ansatz für die Steuerung der menschlichen Tätigkeiten verfolgt, die sich auf die Meeresumwelt auswirken; dieser umfasst auch den Umweltschutz und den Grundsatz der nachhaltigen Nutzung.

Nach dieser Richtlinie sollen die Mitgliedstaaten Strategien entwickeln, um bei ihren Meeresgewässern einen guten Umweltzustand zu erreichen. Diese Strategien müssen regelmäßig aktualisiert und alle 6 Jahre überprüft werden.


Weitere Informationen:

Der Bericht der Europäischen Kommission, in der die Empfehlungen für die einzelnen Meeresregionen und die Küstenmitgliedstaaten enthalten sind, ist zusammen mit einer Vorausschau auf den erwarteten Bericht der Europäischen Umweltagentur über den Zustand der Meeresumwelt sowie einer eingehenden Analyse der Berichte der Mitgliedstaaten zugänglich über:
http://ec.europa.eu/environment/marine/eu-coast-and-marine-policy/implementation/reports_en.htm

Einzelheiten zur HOPE-Konferenz und zur Registrierung bzw. Verfolgung per Livestream:
http://ec.europa.eu/environment/marine/hope-conference/index.htm

Bericht der Europäischen Umweltagentur über den Zustand der europäischen Meere:
http://www.eea.europa.eu/media/newsreleases/marine-messages-briefing

Siehe auch: http://ec.europa.eu/environment/marine/index_en.htm

Ansprechpartner
Für die Presse: Joe Hennon (+32 2 295 35 93)
Für Bürger: Europe Direct (Tel. 00 800 6 7 8 9 10 11,
E-Mail: http://europa.eu/europedirect/write_to_us/)


[1] http://www.eea.europa.eu/media/newsreleases/marine-messages-briefing
[2] http://ec.europa.eu/environment/marine/hope-conference/index.htm
[3] http://ec.europa.eu/environment/marine/eu-coast-and-marine-policy/marine-strategy-framework-directive/index_en.htm


© Europäische Gemeinschaften, 1995-2014

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Quelle:
Pressemitteilung IP/14/169, 20.02.2014
Europäische Kommission (KEG), Brüssel
Internet: www.ec.europa.eu, www.europa.eu/rapid/


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Februar 2014