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MEER/261: Die UNO vor einer historischen Konferenz (OceanCare)


OceanCare - Medienmitteilung, 1. Juni 2017

Die UNO vor einer historischen Konferenz


Wädenswil/New York, 1. Juni 2017. In diesen Tagen blickt die Welt nach New York: Vom 5. bis 9. Juni 2017 steht der Meeresschutz im Brennpunkt der UN Ocean Conference: Die Vereinten Nationen beschliessen Massnahmen zur Rettung der Ozeane.

"Die Zeit der Absichtserklärungen ist vorbei", sagt OceanCare-Präsidentin Sigrid Lüber. Sie wird vor Ort an der Spitze einer dreiköpfigen Delegation stehen - und zwar nicht nur als Beobachterin: OceanCare begleitet die Verhandlungen als UN-Sonderberaterin. Damit verfügt die Organisation zwar über keine Entscheidungsbefugnis, kann aber als anerkannt kompetente NGO entscheidend Einfluss nehmen. "Die Ozeane sind für unser aller Leben von existenzieller Bedeutung: Ohne Blau gibt es kein Grün auf unserem Planeten. Darum muss jetzt umgesetzt werden, was vor zwanzig Monaten beschlossen und zum Teil auch schon initiiert worden ist."

Am 27. September 2015 hat die UN-Generalversammlung in der Absicht, die Lebensbedingungen der Menschen weltweit zu verbessern, ein Massnahmenpaket beschlossen, das die 17 Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals) umfasst. Und jetzt, in der kommenden Woche, nimmt die UN Ocean Conference explizit das Entwicklungsziel Nummer 14 in den Fokus. Es heisst: "Leben unter Wasser".

Der Mensch bedroht das Leben unter Wasser auf vielen Ebenen:

Gift-und Schadstoffe werden ungefiltert ins Meer geleitet. Gigantische Mengen von Plastikmüll stellen für alle marinen Lebensformen eine tödliche Gefahr dar. Lärmimmissionen wie Sonar-Schallwellen werden insbesondere den Walen mit ihrem sensiblen Echo-Ortungsorgan zum Verhängnis. Auch die massive Überfischung sowie die Wilderei von Delphinen und anderen bedrohten Meeresbewohnern sind nach wie vor ungelöste und dringliche Probleme.

Der Mensch kann und muss das Leben unter Wasser auf drei Ebenen schützen:
  • auf der staatlichen Ebene: Die Regierungen erlassen wirksame Gesetze und überwachen deren Einhaltung.
  • auf der privatwirtschaftlichen Ebene: Firmen und Konzerne nehmen ihre Verantwortung wahr und halten sich bei Produktion und Handel an die Richtlinien zum Schutz der Meere.
  • auf der individuellen Ebene: Als Konsumenten und Touristen planen wir alle achtsam und meeresschutzbewusst unsere Einkäufe und Reisen.

Vor diesem Hintergrund begleitet die OceanCare-Delegation - sie besteht aus Präsidentin Sigrid Lüber, der Kommunikationsbeauftragten Fabienne McLellan und der Konsulentin Joanna Toole - die Konferenz in New York. Alle drei werden abwechslungsweise über den Ablauf der Konferenz berichten und auch ihre ganz persönlichen Eindrücke schildern.
Nachzulesen unter: www.oceancare.org/blog.

Am Rande bemerkt: Um die politische Grosswetterlage, die in den USA die Dossiers Umwelt und Klima gering schätzt, macht sich Sigrid Lüber hinsichtlich der Konferenz wenig Sorgen: "Es sind die UN-Mitgliedstaaten, die hier entscheiden - und die schicken ihre ranghöchsten und kompetentesten Vertreter nach New York. Ich nehme schon im Vorfeld eine positive Aufbruchstimmung wahr. Und mitten in der Konferenzwoche, am 8. Juni, zelebrieren wir den internationalen Tag der Meere. Das alles erfüllt mich mit Zuversicht. Auch wenn man mit euphorischen Begriffen vorsichtig umgehen soll, bin ich überzeugt: Diese Konferenz wird historische Bedeutung erlangen."

OceanCare
Seit 1989 setzt sich OceanCare weltweit für die Meeressäuger und Ozeane ein. Mit Forschungs- und Schutzprojekten, Umweltbildungskampagnen sowie dem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Organisation konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren. Im Juli 2011 erhielt die Organisation von den Vereinten Nationen den UN-Sonderberaterstatus zugesprochen.
www.oceancare.org

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Quelle:
Medienmitteilung vom 1. Juni 2017
Herausgeber: Verein OceanCare
Oberdorfstr. 16, Postfach 372, Ch-8820 Wädenswil
Tel.: +41 (0) 44 780 66 88, Fax: +41 (0) 44 780 66 08
E-Mail: info[at]oceancare.org
Internet: www.oceancare.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Juni 2017

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