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SOZIALES/011: Kakamega-Regenwald - Projekt verbindet Aufklärung und Umweltschutz (DSW)


DSW [news] - Dezember 2011
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Kakamega: Integriertes Projekt


Regenwälder spielen sowohl für die Eindämmung als auch für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels eine wichtige Rolle. Im Kakamega-Regenwald verbindet die Stiftung Weltbevölkerung gemeinsam mit einem lokalen Partner ihre bewährte Aufklärungsarbeit mit Umweltschutzmaßnahmen.

Regionen mit hohem Bevölkerungswachstum sind besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels. Kenia gehört zu den von PAI identifizierten Hotspot-Ländern, die dem Klimawandel in besonderer Weise ausgesetzt sind und zugleich über ein rasantes Bevölkerungswachstum verfügen (s.o.). In der westkenianischen Region Kakamega ist der Schutz von Umwelt und Bevölkerung deshalb nicht voneinander zu trennen. Hier liegt der Kakamega-Regenwald. Er bildet die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort und stellt als Teil des äquatorialen Regenwalds zugleich einen wichtigen Faktor gegen die Erderwärmung dar. Regenwälder spielen weltweit durch ihren Einfluss auf das lokale Klima und als Wasserspeicher eine wichtige Rolle für die Anpassung der Menschen an die Folgen der Erderwärmung. Der Kakamega-Regenwald ist durch starkes Bevölkerungswachstum und eine extensive Nutzung des Waldes und seiner Produkte akut bedroht.

Gemeinsam mit der lokalen Initiative "Kakamega Environmental Education Programme" (K.E.E.P.) hat die Stiftung Weltbevölkerung hier ein integriertes Programm aufgelegt, dass Umweltschutz mit sexueller Aufklärung verbindet. Der integrierte Ansatz ermöglicht es Jugendlichen und Gemeindemitgliedern, ihre gesundheitliche und wirtschaftliche Lebenssituation zu verbessern und dabei die wertvollen Waldressourcen zu schonen und gemeinsam etwas für den Erhalt ihrer unmittelbaren Umwelt zu tun. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung von Frauen.


Umweltfreundliche Briketts aus Blättern und Altpapier

Briketts aus trockenen Blättern und Altpapier stellen als regenerativer Brennstoff für die Bevölkerung eine konkrete Alternative zur Abholzung des wertvollen Regenwalds dar. Im Rahmen unseres Projektes haben bereits 300 Frauen und junge Mädchen gelernt, wie man diese Briketts herstellt. Damit können sie künftig den Regenwald und sich selbst schützen, denn Feuerholz im Wald zu sammeln ist verboten und oftmals für die Frauen sehr gefährlich. Durch die Herstellung und den Verkauf von umweltfreundlichen Briketts erschließen sich die Mädchen und Frauen außerdem noch eine eigene Einkommensquelle und verbessern ihre wirtschaftliche Lebenssituation. Die Herstellung und der Verkauf von Briketts bieten den Frauen neue Perspektiven, sich bei Mikrofinanzinstituten um Kredite für ein eigenes Kleingewerbe zu bewerben.


Jugendklubs als zentraler Bestandteil

Mit Hilfe der Stiftung Weltbevölkerung werden in der Regendwald-Region zahlreiche Jugendklubs unterstützt, in denen sowohl ökologische als auch sexuelle Aufklärung stattfindet. Dabei greifen wir auf unseren bewährten â??Youth-to-Youth'-Ansatz zurück, der darauf abzielt, die sexuelle und reproduktive Gesundheit (SRG) von Jugendlichen durch Aufklärungsarbeit zu stärken. Dabei lernen Jugendliche von ausgebildeten Gleichaltrigen, wie sie sich vor ungewollten Schwangerschaften und einer Ansteckung mit HIV/Aids schützen können, wie sie verhüten und ihre Familienplanung selbst bestimmen können. Denn unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Aufklärung dann am besten funktioniert, wenn Jugendliche von Gleichaltrigen angesprochen und informiert werden. Dieser Ansatz hat auch viele Schulen der Region inspiriert: Sie haben Jugendklubs gegründet, in denen Schüler Bäume pflanzen, Altpapier sammeln und lernen, wie man daraus und aus getrockneten Blättern Briketts herstellt.

Mehr zu unserem Engagement in Kenia erfahren Sie hier:
http://www.weltbevoelkerung.de/projekte/in-ostafrika/kenia/


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Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Dezember_2011.pdf


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Quelle:
DSW [news] - Dezember 2011
Herausgeber: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Göttinger Chaussee 115, 30459 Hannover
Telefon: 0511/943 73-0, Telefax: 0511/943 73-73
E-mail: info@dsw-hannover.de, dswnews@dsw-hannover.de
Internet: www.weltbevoelkerung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Dezember 2011