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EUROPA/213: 45plus für EU-Klimaschutz 2030? (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen e.V.
EU-Koordination

EU-News - 26.06.2018 / Klima & Energie

45plus für EU-Klimaschutz 2030?


EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete will das EU-Klimaziel 2030 auf mindestens 45 Prozent erhöhen. Auch 14 EU-Staaten drücken aufs Tempo und fordern mehr Ambitionen beim Klimaschutz.

2. Ministerial Meeting on Climate Action (MoCA)

Mitte vergangener Woche fand das zweite Ministertreffen zum Klimaschutz statt. In Brüssel berieten die UmweltministerInnen aus mehr als 35 Ländern über Maßnahmen, um den Klimawandel einzudämmen. Unter dem Vorsitz von EU-Klimakommissar Miguel Arias Ca´nete, der kanadischen Umweltministerin Catherine McKenna und dem chinesischen Sonderbeauftragten für Klimawandel Xie Zhenhua ging es vor allem um die Umsetzung des Klimaabkommens von Paris und die bevorstehende Weltklimakonferenz im polnischen Katowice.

Während des Treffens bekannte sich Cañete zu höheren Klimazielen auf EU-Ebene. Nicht 40, sondern mindestens 45 Prozent soll die EU an Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 einsparen. Darüber hinaus unterzeichneten mehr als 20 Staaten eine Erklärung, der zufolge sie Anstrengungen unternehmen wollen, ihre CO2-Emissionen bis 2020 deutlich zu reduzieren. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) nahm für Deutschland teil.

Umweltrat in Luxemburg

Die 'Green Growth' Gruppe (Grünes Wachstum) innerhalb des Umweltrates verabschiedete am Montag eine Erklärung, in der sie höhere Klimaziele für 2030 einfordert. Die 14 EU-Mitgliedstaaten appellieren an die EU-Kommission, zwei Aspekte in der neuen Langzeit-Strategie für den Klimaschutz besonders hervorzuheben. Zum einen müsse ein Reduktionspfad hin zu Netto-Null-Emissionen im Jahr 2050 entwickelt werden. Zum anderen müsse es einen Pfad geben, um die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius zu halten.

Das Climate Action Network (CAN) Europe wertete die Erklärung als positiv. Sie zeige, dass es einen wachsenden Impuls unter der EU-Staaten gebe, das Klima besser zu schützen.

Die neue Langzeit-Strategie der EU-Kommission wird für November erwartet.

Klimawandel als Sicherheitsrisiko

Auf einer hochrangigen Konferenz 'Klima, Frieden und Sicherheit: Zeit zum Handeln' am vergangenen Freitag erklärte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, dass der Klimawandel eine ernstzunehmende Bedrohung für die internationale Sicherheit sei. Extreme Wetterereignisse wie Dürren oder Starkregen haben bereits schätzungsweise 19 Millionen Menschen weltweit vertrieben. Sie machte deutlich: "Wenn wir in den Kampf gegen den Klimawandel investieren, investieren wir in unsere eigene Sicherheit." [aw]


MoCA Zusammenfassung
https://ec.europa.eu/clima/sites/clima/files/news/20180621_moca_en.pdf

Erklärung der Green Growth Gruppe
https://www.ecologique-solidaire.gouv.fr/sites/default/files/2018.06.25_statement_ggg_climat.pdf

Reaktion CAN Europe
http://www.caneurope.org/publications/press-releases/1631-xx-eu-countries-call-for-strong-action-to-limit-warming-to-1-5-c

Rede von Mogherini
https://eeas.europa.eu/headquarters/headquarters-homepage/47168/mogherini-high-level-event-climate-peace-and-security-time-action_en

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Quelle:
EU-News, 26.06.2018
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Juni 2018

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