Jacobs University Bremen gGmbH - 14.11.2018
Was das Meer zur Klimaregulierung beiträgt: Neue Erkenntnisse helfen bei der Berechnung
Kohlendioxid ist ein wesentlicher Verursacher der globalen Erwärmung. In komplexen Computermodellen berechnen Forscher die weltweite Zirkulation des Treibhausgases. Die Meere haben dabei großen Einfluss auf die Klimaregulierung. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse helfen nun, diesen Einfluss genauer zu berechnen. Sie sind das Resultat eines Forschungsprojekts von Wissenschaftlern der Jacobs University und des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen in Kooperation mit Kollegen vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, dem Marum - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen sowie der Universität Göteborg.
Wenn poröse Aggregate schneller zum Meeresboden sinken, stellt die so
generierte schnelle Strömung mehr Sauerstoff für die Aggregate bereit.
Dadurch nimmt die Sauerstoffmenge in den Aggregaten mit erhöhter
Sinkgeschwindigkeit zu. Ausgedrückt wird die Sinkgeschwindigkeit durch
eine dimensionslose Kennzahl, die Reynoldszahl (Re). Die sechs
Grafiken zeigen nacheinander die Sauerstoffverteilung bei Reynoldszahl
0 (Grafik A), 0.01 (B), 0.05 (C), 0.1 (D), 1 (E), 5 (F), 10 (G).
Grafik: © Science Advances
In Meeren ist etwa 50 Mal mehr Kohlenstoff gelöst als in der Atmosphäre, und etwa 20 Mal mehr als an Land. Algen und organische Partikel in der oberen, sonnenbeschienenen Wasserschicht binden das CO2, sinken hinab auf den Meeresboden und lagern sich dort ab. Diese sogenannten Aggregate sind Hauptakteure des organischen Kohlenstofftransports von der Oberfläche in die Tiefsee. Indem sie das CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen, spielen sie eine bedeutende Rolle für die Regulierung des Klimas.
In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Projekt haben die Wissenschaftler nun die einzelnen Aggregate genau unter die Lupe genommen und die Rate ihres Sauerstoffverbrauchs berechnet. So stellten sie beispielsweise fest, dass bisherige Annahmen zum Sauerstofffluss in den Aggregaten deutlich zu hoch waren. "Wir haben sehr genaue Ergebnisse erzielt, die sich auf andere Aggregate übertragen und hochrechnen lassen", sagt Dr. Arzhang Khalili, Professor für Computerwissenschaften an der Jacobs University Bremen und am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie. Marine Prozesse können mit dem nun vorliegenden Modell in vorhandene Klima- und Kohlenstoffkreislaufmodelle integriert werden und machen sie so realitätsnäher. Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich in der Zeitschrift "Science Advances" veröffentlicht.
Link zum Artikel:
http://advances.sciencemag.org/content/4/10/eaat1991
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für
verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und
globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und
Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen
Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für
all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private,
englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer
wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen
Hochschulrankings. Ihre fast 1400 Studierenden stammen aus mehr als
100 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland
gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft oder dem Europäischen Forschungsrat
ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
Weitere Informationen unter
www.jacobs-university.de
Über das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie
Das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie (MPIMM) erforscht
Mikroorganismen im Meer und anderen Gewässern. Welche Rolle spielen
sie, welche Eigenschaften haben sie und wie groß ist ihre
Artenvielfalt? Welchen Beitrag leisten die Mikroorganismen zu den
globalen Elementkreisläufen von Kohlenstoff, Stickstoff, Schwefel und
Eisen? Was bedeutet das für unsere Umwelt und unser Klima? Diese und
viele andere Fragen wollen Forscherinnen und Forscher aus aller Welt,
Ingenieure, Techniker und zahlreiche andere am MPIMM beantworten. Ihre
Fachgebiete reichen von Mikrobiologie bis Mikrosensorik, Geochemie bis
Genomanalyse und Molekularökologie bis Modellierung. Das MPIMM wurde
im Jahr 1992 gegründet und gehört zur Sektion Biologie & Medizin der
Max-Planck-Gesellschaft (MPG). Seit 2002 betreibt das MPIMM die
International Max Planck Research School of Marine Microbiology
(MarMic), ein Programm für hochqualifizierte Masterstudierende und
Promovierende unseres Insituts und der U Bremen Research
Alliance-Partner Universität Bremen, Alfred-Wegener-Institut
Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) sowie der
Jacobs University.
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Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder unter:
http://idw-online.de/de/news705977
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution698
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Jacobs University Bremen gGmbH - 14.11.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 17. November 2018
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