DNR
Deutscher Naturschutzring
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
Pressestatement zur COP27 von DNR-Präsident Kai Niebert - 08.11.2022
UN-Klimakonferenz: "Weiter so" ist nicht genug
Zum Beginn der internationalen Klimakonferenz COP27 in Ägypten kommentiert Kai Niebert, Präsident des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR):
"Die Weltklimakonferenz muss die dringend notwendigen Schritte
ergreifen, um den Ausstieg aus den fossilen Energien voranzutreiben
und die Klimakatastrophe noch in den Griff zu bekommen. Der letzte
Woche veröffentlichte 'Emissions Gap Report' der UNEP zeigt deutlich:
Mit den bisherigen Anstrengungen sind wir weit davon entfernt, die
Erderhitzung im Einklang mit dem Pariser Klimaziel aufzuhalten. Selbst
wenn wir alle momentan postulierten Ziele erreichen, landen wir bei
einem Temperaturanstieg von 2,4 bis 2,6 Grad.
Deutschland muss in Scharm El-Scheich zeigen, dass es den globalen
Klimaschutz ernst nimmt. Dass Bundeskanzler Scholz zur COP27 reist,
ist ein wichtiges Signal. Dort muss er sich mit zwei zentralen
Stellschrauben für die Stärkung des internationalen Klimaschutzes
einsetzen: eine deutliche finanzielle Unterstützung für die
Bewältigung von klimabedingten Schäden und Verlusten im globalen Süden
sowie eine ambitionierte Strategie zur Beendigung der Förderung
fossiler Energieprojekte im Ausland."
Die deutsche Bundesregierung müsse endlich ihre Hausaufgaben machen - national, europäisch und international. Der Expert*innenrat für Klimafragen habe erst letzte Woche festgestellt, dass die deutschen Klimaziele für 2030 mit den momentanen Anstrengungen nicht erreicht werden. Zudem habe die EU hat den Zeitpunkt verpasst, ihr Klimaziel für 2030 pünktlich vor der COP27 anzuheben, so der DNR-Präsident.
"Ein Lichtblick ist, dass die Umweltminister*innen der EU sich verpflichtet haben, das Klimaziel anzupassen, sobald die Verhandlungen zum europäischen Klimapaket 'Fit for 55' abgeschlossen sind. Somit haben wir noch eine letzte Chance, Europa zurück auf den 1,5-Grad-Pfad zu bringen. Dafür ist eine Stärkung des Klimaziels auf 65 Prozent weniger CO2 bis 2030 notwendig und möglich. Mit umfassenden Anstrengungen in den Verhandlungen zu 'Fit for 55' ohne Schlupflöcher und Verwässerungen ist dies erreichbar, ein einfaches 'Weiter so' ist hingegen nicht genug", sagte Kai Niebert.
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Quelle:
Pressestatement, 08.11.2022
Deutscher Naturschutzring (DNR)
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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 8. November 2022
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