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EUROPA/223: Artenvielfalt zu wenig bei EU-Agrarreform berücksichtigt (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Dienstag, 20. Dezember 2011 / Naturschutz & Biodiversität

Artenvielfalt zu wenig bei EU-Agrarreform berücksichtigt


Die EU-Umweltminister haben der Biodiversitätsstrategie 2020 der EU-Kommission zugestimmt. Allerdings fehlten darin Empfehlungen für die Reform der EU-Agrarpolitik, monieren Umweltverbände.

So lobte zwar der Naturschutzbund Deutschland (NABU) die Beschlüsse des EU-Rates vom 19. Dezember zur Rettung der biologischen Vielfalt als wichtiges Signal für die laufenden Reformen in der Europäischen Union. Aber gleichzeitig habe die Bundesregierung verhindert, dass konkrete Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt in die Reform der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) integriert würden.

Offenbar sind sich das Bundesumweltministerium und das Bundeslandwirtschaftsministerium nicht einig, wie sehr sich der Agrarsektor bei der Bekämpfung des Verlusts der Artenvielfalt bemühen muss. Zwar hat sich Umweltminister Norbert Röttgen wie seine Kollegen aus den übrigen EU-Mitgliedstaaten dafür ausgesprochen, die Landwirtschaft zum Erhalt und Schutz der Biodiversität stärker in die Pflicht zu nehmen.

Konkrete Empfehlungen, die in früheren Versionen der Schlussfolgerungen standen, seien aber aufgrund des Widerstands Deutschlands nicht verabschiedet worden, kritisierte das Europäische Umweltbüro (EEB). NABU-Präsident Olaf Tschimpke appellierte an Bundesagrarministerin Ilse Aigner, sich 2012 deutlich stärker für eine ökologische EU-Agrarreform einzusetzen.

Das EEB bemängelte auch, dass für das Förderprogramm LIFE, das auch zur Bewahrung der Biodiversität dient, lediglich 0,3 Prozent des EU-Haushalts veranschlagt wurden. Im Gegensatz dazu verschlinge das EU-Agrarbudget fast die Hälfte des Haushalts, ohne großen Nutzen für die Allgemeinheit zu haben, sagte der Generalsekretär des EEB Jeremy Wates. [mbu]

Schlussfolgerungen des Umweltrats
http://consilium.europa.eu/media/1379139/st18862.en11.pdf

NABU http://www.nabu.de/

Europäisches Umweltbüro http://www.eeb.org/


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Quelle:
EU-News, 20.12.2011
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Dezember 2011