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AGRARINDUSTRIE/092: Genehmigung der Schweinemastanlage in Haßleben (NABU BB)


NABU Landesverband Brandenburg - Pressedienst Naturschutz aktuell, 21. Juni 2013

NABU empört über Genehmigung der Schweinemastanlage in Haßleben



Die Genehmigung der Schweinehaltungsanlage in Haßleben mit über 36.000 Tierplätzen ist beim NABU Brandenburg auf große Empörung gestoßen. Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender des NABU Brandenburg bemängelt, dass das Verfahren in den letzten Jahren nur noch über Akteneinsicht und gezielte Nachfragen bei der Genehmigungsbehörde verfolgt werden konnte. "Die öffentliche Auslegung der ersten Antragsunterlagen liegt bereits acht Jahre zurück. Viele der erforderlichen Daten sind seither nicht aktualisiert worden. Änderungen, wie beispielsweise die zusätzliche Landschaftsversiegelung wurde erst nachträglich in das Vorhaben eingeführt. Vor allem wurde das Konzept der Anlage komplett verändert. Während anfangs die Schweine bis zur Schlachtreife in Haßleben bleiben sollten, werden nun über 100.000 Ferkel pro Jahr "produziert", die zur Mast abtransportiert werden müssen. Welche Mängel der Bescheid darüber hinaus enthält, kann erst gesagt werden, wenn er offiziell vorliegt."

Die Drainagen in den Gülleausbringungsflächen und die daraus resultierende Gefährdung von Gewässern in europäischen Schutzgebieten wurden nicht ausreichend betrachtet. Im Zusammenhang mit der zu erwartenden Beeinträchtigung des seltenen Moorwalds im Kuhzer Grenzbruch werden eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission und ein Vertragsverletzungsverfahren geprüft. Es ist zu befürchten, dass sich die rechtliche Prüfung der jetzigen Genehmigung auch wieder über Jahre hinziehen wird. Der NABU Brandenburg rechnet fest damit, dass diese Anlage nicht in Betrieb gehen wird und der Uckermark damit vermeidbare Umweltschäden und ein großer Imageverlust erspart bleiben wird.

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Quelle:
Pressedienst, 21.06.2013
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Brandenburg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juni 2013