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MELDUNG/372: Große Anstrengungen gegen Insektensterben erforderlich (NABU BB)


NABU Landesverband Brandenburg - Pressedienst Naturschutz aktuell, 4. März 2019

Große Anstrengungen gegen das Insektensterben erforderlich

Kosmetische Maßnahmen sind unzureichend


Seit dem überwältigenden Erfolg des Volksbegehrens in Bayern unter dem Titel 'Artenvielfalt - rettet die Bienen' wird das Thema Insektensterben auch in der brandenburgischen Landespolitik zur Kenntnis genommen. Zumindest hat sich Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger am vergangenen Freitag am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg (ZALF) über den Stand der Insektenforschung in Brandenburg informiert. Für Ende März kündigte er einen Insektengipfel an.

"Immerhin wird das Insektensterben durch die Verantwortlichen in der Landespolitik nicht mehr in Frage gestellt. Es scheint in Brandenburg aber immer noch ein sehr weiter Weg von der Kenntnisnahme zur Bekämpfung der Ursachen des Insektensterbens zu sein. Kosmetische Maßnahmen sind unzureichend", erklärte Thomas Volpers, stellvertretender BUND-Landesvorsitzender.

Auch der Landesbauernverband beklagt, dass Brandenburg als einziges Bundesland über kein Programm zur Förderung der Biodiversität auf dem Acker verfügt. Rund 500 Millionen Euro stehen jedes Jahr in Brandenburg für die Förderung der Landwirtschaft zur Verfügung, der größte Teil allerdings als Einkommensbeihilfe für die Landwirtschaft.

"Es ist ein Armutszeugnis der Brandenburger Landwirtschaftspolitik, dass der Landesbauernverband eine privatfinanzierte Initiative für Blühflächen betreibt. Das kann bestenfalls ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Um einen messbaren Effekt gegen das Insektensterben zu erreichen, braucht es deutlich größere Anstrengungen. Wir wollen deshalb eine Veränderung der gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für den Erhalt der Artenvielfalt durch unsere geplante Volksinitiative erreichen", erklärte Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender des NABU Brandenburg.

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Quelle:
Pressedienst, 04.03.2019
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Brandenburg
Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
Tel: 0331/20 155 70, Fax: 0331/20 155 77
E-Mail: info@NABU-Brandenburg.de
Internet: www.brandenburg.nabu.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2019

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