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PREIS/014: Arbeit für gesunde und leistungsfähige Kulturpflanzen gewürdigt (idw)


Julius Kühn-Institut, Dr. Gerlinde Nachtigall, 06.09.2010 13:00

Hohe Auszeichnungen würdigen Experten und Nachwuchswissenschaftler für ihre Arbeit für gesunde und leistungsfähige Kulturpflanzen


Während der heutigen Eröffnung der 57. Deutschen Pflanzenschutztagung an der Humboldt-Universität zu Berlin werden drei Persönlichkeiten gewürdigt, die sich in besonderer Weise dem Schutz unserer Kulturpflanzen verschrieben haben. Dr. Manfred Reschke erhält Otto-Appel-Denkmünze, die höchste Auszeichnung für Verdienste um den Pflanzenschutz. Die Anton de Bary-Medaille für langjährige Verdienste geht an Prof. Dr. Kurt Mendgen und der Julius Kühn-Preis für Nachwuchswissenschaftler an Dr. Patrick Schäfer.

Dr. Patrick Schäfer von der Universität Gießen erhält den Julius-Kühn-Preis 2010. Der Preis wird vom Vorstand der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft (DPG), einem der Veranstalter der Pflanzenschutztagung, verliehen und würdigt hervorragende Arbeiten junger Wissenschaftler. Dr. Schäfer spannt im Sinne von Julius Kühn den großen Bogen von der grundlegenden Forschung bis hin zur Praxis. Seine Arbeiten setzen bei den Pflanzenwurzeln an, die Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Sie sind damit für die gesamte Entwicklung der Pflanze und ihrer Gesundheit von zentraler Bedeutung. Die Wurzeln zu stärken, verbessert deren Fitness gegenüber Trockenheit oder Krankheiten. Konkret forscht Schäfer an der Symbiose bzw. den positiven Wechselwirkungen zwischen Pflanzenwurzeln und einem in Indien entdeckten Pilz, Piriformospora indica. Dieser Symbiont macht viele Pflanzenarten widerstandsfähiger gegenüber Stressfaktoren. Um die Wurzeln zu besiedeln, muss er zuvor - so die Forschung - erst die natürliche Abwehr der Wurzeln gezielt hemmen. "Mit seinen Arbeiten trägt Dr. Schäfer entscheidend dazu bei, den Nutzen natürlicherweise vorkommender Symbionten für die landwirtschaftliche Praxis der Zukunft ausschöpfen zu können", so Dr. Klaus Stenzel, der zweite Vorsitzende der DPG, in seiner Laudatio.

Prof. Dr. Kurt Mendgen von der Universität Konstanz wird 2010 die Anton-de-Bary-Medaille verliehen. Mit der Medaille, die nach dem großen Mykologen und Mitbegründer der Phytopathologie, Anton de Bary, benannt ist, ehrt der Vorstand der DPG einen weltweit anerkannten Wissenschaftler. Prof. Mendgen erforschte besonders die Biologie von Rostpilzen, speziell die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Wirt (z. B. Weizen, Gerste, Roggen) und Parasit (z. B. dem Getreiderost Puccinia graminis). Anton de Bary selbst entdeckte, dass die Berberitze für viele Rostpilze als Zwischenwirt dient. "Rostpilze können vor allem an Getreide große wirtschaftliche Schäden anrichten. Die langjährigen Arbeiten sind grundlegend wichtig für neue Bekämpfungsansätze in der Praxis", erläutert Dr. Bernd Holtschulte, der erste Vorsitzende der DPG bei der Preisvergabe. Außerdem wird mit der Verleihung der Medaille das besondere Engagement Mendgens im Bereich der Ausbildung exzellenten Nachwuchses in der Phytomedizin gewürdigt.

Dr. Manfred Reschke, langjähriger Leiter des Pflanzenschutzamtes Hannover, wird mit der Otto-Appel-Denkmünze, der höchsten Auszeichnung Deutschlands im Bereich des Pflanzenschutzes, geehrt. Mit der Verleihung an Dr. Reschke würdigt das Kuratorium sein langjähriges Engagement für den Pflanzenschutz in Deutschland in wissenschaftlichen sowie in praktischen und organisatorischen Bereichen. "Herr Dr. Reschke hat sich in über 30 Jahren nachhaltig und mit Erfolg dafür eingesetzt, dass sich ein moderner und an den Erfordernissen orientierter Pflanzenschutz entwickeln konnte", so der Präsident Dr. Georg Backhaus bei der Preisübergabe.


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.pflanzenschutztagung.de - alle Informationen zur Tagung und Tagungsband
http://www.phytomed.org - (Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft)
http://phytomedizin.org/auszeichnungen.html - Informationen zu den Auszeichnungen und den Preisträgern

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. September 2010